

Bei den deutschen Sprechern bin ich mir nicht ganz sicher ob es die Original-Sprecher sind, zwar sind die Unterschiede nur marginal, aber eindeutig vorhanden und es fehlt ihnen leider teilweise etwas an Energie, weshalb sie nicht ganz an die Spritzigkeit derer, in der Serie heran kommen, ohne aber wirklich schlecht zu sein. Hier muss ich auch direkt darauf hingewiesen, das die englischen Sprecher nicht auf der DVD enthalten sind, man also nicht auf selbige ausweichen kann.
Als Oberwelt und Spiel-Zentrum dient die Heimatstadt der Simpsons, Springfield. Sie wurde komplett in 3D nachgebaut. Das ganze ist, auf den ersten Blick, auch sehr gut gelungen und treibt jedem echten Simpsons-Fan erstmal mindestens eine Träne ins Auge. Konnte man bisher, doch noch nie in solcher Grafikpracht, aktiv, durch die Heimat der gelben Familie stapfen. Aber leider wirkt die Stadt wie ausgestorben und bietet, nach einiger Zeit, auch nicht viel mehr als ein roter Faden zwischen den Leveln. Zwar kann man hier alle wichtigen Figuren der Serie treffen, aber mehr als sinnlos hin und her zu wandern und dabei brav immer wieder die gleichen Sätze aufzusagen, haben sie leider nicht zu bieten. So lässt die Motivation doch recht schnell nach. Höchstens die hohe Anzahl der hier versteckten Trophäen kann wenigstens ein bisschen motivieren, weiter, über das geforderte Maß, die Stadt zu erkunden. Aber auch hier stellen sich doch recht schnell Ermüdungserscheinungen ein, artet es doch mehr in Fleißarbeit aus, als in motiviertes suchen. Als Belohnung winkt aber immerhin mehr Lebens-Energie für die Familie.


Als spielbare Figuren steht fast die komplette Simpsons-Familie zur Auswahl, wobei man immer zu zweit unterwegs ist und zwischen den zwei Figuren jederzeit umschalten kann und muss. Verfügen sie doch alle über spezielle Fähigkeiten von denen innerhalb der Level auch oft Gebrauch gemacht wird. So kann sich Bart z.b. in Bartman verwandeln und mit seinem Bartcape durch die Luft gleiten. Lisa hat die Möglichkeit mit ihrem Saxophon Gegner zu betäuben, oder mit der 'Hand Buddhas' Gegenstände zu bewegen. Die Figuren sind dabei aber, bis auf der Oberwelt, vorgegeben. Das ist auch kein Wunder, sind die einzelnen Level und deren Aufgaben natürlich darauf ausgerichtet. Gelungen ist dabei die Möglichkeit, das ein zweiter Spieler die Nebenfigur übernehmen kann und es so möglich ist, zusammen die Level zu erkunden. Leider geht das aber nur lokal vor der Playstation 3 und nicht über einen Online-Koop-Modus.
Wie schon auf der Oberkarte, sind in den Leveln eine bestimmte Anzahl von Trophäen versteckt, die zwar für das lösen des Levels nicht nötig sind, man aber für das finden aller, mit einem dauerhaften Energieschub belohnt wird. Außerdem gibt es in jedem Level noch sogenannte Klischees zu entdecken, ohne selbige kein gutes Jump'n Run auskommt, wie z.b. Doppelsprünge, brennende Fässer und Warpröhren. Von selbigen macht natürlich auch dieses Spiel reichhaltig gebraucht. Was aber leider diesem Spiel auf Sparflamme kocht, ist das Gameplay, das fast nur daraus besteht wild auf die Gegner einzuprügeln, ein paar Sprungpassagen zu überstehen und langweilige Schalterrätsel zu lösen. Dabei haben die Gegner leider die gleiche KI wie ein nasser Waschlappen, weshalb sie eigentlich nur ein nerviges Hindernis darstellen und keine Herausforderung, selbige stellt dafür oftmals die fehlende Übersicht bei den Kämpfen und die bockige Kamera dar. Bei selbiger ist man ständig am nachkorrigieren, was aber nur zum Teil gelingt, bleibt sie doch gerne an irgendwelchen Hindernissen hängen.


Nein, das Spiel brilliert wirklich nicht durch Gameplay, sondern hauptsächlich durch das Erlebnis an einer interaktiven Episode der Simpsons teilzunehmen. Nicht nur die Zwischensequenzen sind brilliant, sondern auch die Ideen innerhalb der Level. Ob man nun mit Marge und einem aufgewiegelten Mob wild zerstörend durch Springfield randaliert um gegen das gewalttätige 'Grand Theft Scratchy' zu protestieren. Oder man durchs EA Marketing-Abteilung spaziert und sie ihre Einfallslosen Sportspielupdates selbst auf die Schippe nehmen, fast jeder Gag ist ein Treffer und es macht Spaß daran teilzuhaben.
Zugegebenermaßen fand ich es ja urkomisch, wie EA hier grade einfach mal einige der größten Genrevertreter in den Kakao zieht. Egal ob man nun Sonic in einem Hamsterrad laufen sieht oder man mit Marge auf eine große Mission gegen brutale Videospiele geht. Diese Ideen sprühen vor Witz. Aber darüber hinaus bietet Die Simpsons - Das Spiel zu wenig. Grade das Gameplay wiederholt sich oft und stellt sich im Endeffekt doch als maues Action-Adventure heraus, wo man größtenteils Gegner vertrimmt und Rätsel löst. Für Simpsonsfans ist dieses Spiel aber eine Empfehlung wert, da es ungemein viel Spaß macht, selbst mal in die Fußstapfen der gelben Familie zu treten.