Devil May Cry 3: Dantes Erwachen sucht gameplay-technisch den Anschluss an den ersten Part der Trilogie, insofern verwundert es nicht das DMC3 als Prequel konzipiert ist, also zeitlich vor den ersten beiden Episoden spielt.
Let's rock!
Das Game behandelt den aufkeimenden Konflikt zwischen Dante und seinem Zwillingsbruder Virgil,,, der eine in rot, der andere in blau, der eine gut, der andre böse, Ying vs. Yang, Kain vs. Abel, Emergency Room vs. Nip/Tuck usw. ,,,-) Als Virgil eines Abends die Lust verspürt die halbe Stadt (und nebenbei Dantes Büro) in Schutt und Asche zu legen, platzt unserem durchgestyleten Halbdämon endgültig der Kragen – Möge der Rachefeldzug beginnen!
Vier Dinge braucht der moderne Exorzist von heute für eine zünftige Teufelsaustreibung: Ein übergroßes Schwert, zwei Colts und natürlich einen flatternden roten Umhang – des Styles wegen! Mit diesen Utensilien metzelt ihr euch durch die rund 20 Hauptlevels, was ca. 10 Stunden Netto-Spielzeit bedeutet. Der feindlichen Überzahl heizt ihr durch wuchtige Schwertcombos, verschiedene Specialmoves und Ballermänner ein.
Neu sind vier differenzierte Kampfstile, zwischen denen ihr euch entscheiden müsst. So könnt ihr vom agilen Trickster, der zahlreiche akrobatische Tricks drauf hat, über einen Schwert-Spezialisten bis hin zum Waffen-Narren und auch einem eher taktisch agierenden Dante wechseln. Eure einzelnen Attribute werden mit der Zeit aufgepowered und im Shop lassen sich neue Combos kaufen.
Dantes Unternehmen hat nichtmal einen Namen, was die stinkende Dämonenbrut wenig zu stören scheint.
Die vereinzelten Rätseleinlagen kommen meist nicht über simple Schalterrätsel hinaus und sollten auch für Konsumenten des Unterklassenfernsehens problemlos zu lösen sein. Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf brachiale Action – ohne wenn und aber. Am Ende jedes Levels will schließlich ein stattlicher Endgegner von euch in die Hölle verbannt werden.
Diese sind nur mit einer speziellen Taktik zu knacken – und eine deutliche Spur härter als ihre Semi-Nachfolger aus DMC. Überhaupt wurde der Schwierigkeitsgrad merklich angezogen, nach mehreren Fehlversuchen bietet euch das Game jedoch einen optionalen Easy-Mode.
Technisch und vor allem stilistisch ist Dantes erste Odyssee über jeden Zweifel erhaben. Zwar findet das bereits tot geglaubte Kantenflimmern eine Renaissance und die Texturen wirken vereinzelt etwas matschig, dafür werden euch krachige Effekte, eine flüssige Framerate und fantastische Animationen geboten.
Stylish geht die Welt zugrunde.
Die Moves und das Charakterdesign verbinden sich wieder zu einer überragenden Ästhetik, die sich hinter keiner Matrix-Verfilmung versteckten braucht. Dante ist und bleibt der Inbegriff der Coolness. Untermalt wird die Bildschirmaction von rockigen Heavy Metal-Riffs und einer passablen englischen Sprachausgabe – wahlweise in Dolby Prologic II.
Kurz und schmerzvoll – nach dieser Devise richtet sich auch das dritte DMC. Ein überragend ausgearbeitetes Gameplay, das Leichtgängigkeit mit Komplexität verbindet und die leckeren Akrobatik-Einlagen, die im Sekundentakt über den Bildschirm flimmern, sorgen für prickelnde Zockerabende. Viele sind es nicht, denn wie seine Vorgänger ist auch DMC 3 äußerst kurz ausgefallen – zu kurz für ein Vollpreisprodukt. Der härtere Schwierigkeitsgrad und zahlreiche freispielbare Goodies laden immerhin zum erneuten Durchspielen ein, definitiv Dantes bis dato härtestes Abenteuer. Ideal zum Aggressionsabbau ,,,)