
Dabei seid ihr natürlich nicht alleine unterwegs. Schon recht früh im Spiel seit ihr der Commander eures eigenen Squadrons. An eurer Seite fliegen Joe, Franck und Tom. Jeder der drei hat dabei eine spezielle Fähigkeit, die euch das Leben als Kampfpilot im Zweiten Weltkrieg jeweils ein bischen einfacher macht. Jedem der drei könnt ihr über das digitale Steuerkreuz des Xbox 360 Controllers einen Befehl erteilen. Während Joe für die Reparatur eurer Fliegers zuständig ist, konzentriert sich Franck auf euren Befehl hin auf ein bestimmtes Ziel. Joe kümmert sich auf Knopfdruck darum, dass besonders hartnäckige Gegner abgelenkt werden. Mit der vierten Richtungstaste des digitalen Steuerkreuzes bestimmt ihr das generelle Verhalten eures Geschwaders – sollen sie normal in Formation fliegen, alles daran setzen euch zu verteidigen oder selber nach eigenem Ermessen auf die Jagd gehen? Es liegt in eurer Hand!

In den Missionen der Singleplayer Kampagne erhaltet ihr einen Auftrag, den es zu erfüllen gilt. Habt ihr diese Befehle ausgeführt, folgt direkt der nächste, bis die Mission irgendwann erfolgreich beendet wurde. Die Abwechslung im Missionsdesign hält sich dabei in Grenzen, meistens geht es schlichtweg darum diverse feindliche Einheiten in der Luft und am Boden (z.B. Panzer) auszuschalten. Gern gesehene Abweichungen bietet z.B. ein Aufklärungsflug durch die nordafrinkanische Wüste, bei der ihr Fotos von den deutschen Lagern machen müsst oder der Beginn der D-Day Mission, wo ihr Bunker mit Rauchbomben markieren müsst, damit die Bodentruppen wissen wo sie zuschlagen müssen.

Neben den 18 Singleplayer Missionen und einer sogenannten Mini-Kampagne bietet Blazing Angels weitere Beschäftigung. Im Arcade Mode müsst ihr eine Reihe von Bösewichten innerhalb eines bestimmten Zeitlimits ausschalten, während ihr im Ass-Duell 1on1 gegen die besten gegnerischen Flieger antretet. In diesen Modi könnt ihr eines von insgesamt 42 Flugzeugen auswählen, die ihr vorher in der Kampagne freispielt. Neben offline Multiplayer Modi bietet Blazing Angels auch gute Kost für Xbox Live Junkies - mit bis zu 16 Spielern fliegt ihr in drei Online Modi. Dogfight ist quasi das ‚Deathmatch der Lüfte’, welches auch in Teams gespielt werden kann. In Seek & Destroy macht ihr Jagd auf markierte Flugzeuge, wobei der Sieger derjenige ist, der jeden anderen Pilot im Spiel mindestens einmal abgeschossen hat.

Grafisch enttäuscht Blazing Angels zwar nicht, restlose Begeisterung ist aber auch nicht angesagt. Positiv sind vor allem die malerischen Himmel über den Schauplätzen mit wunderbaren Wolken und sehr stimmungsvoller Farbgebung. Auch die Flugzeugmodelle wissen mit gutem Detailgrad zu gefallen, genau wie der Rauch, der in heissen Gefechten entsteht und euch oftmals die Sicht versperrt. In solch hitzigen Schlachten kommen aber auch die technischen Fehler des Spiels zum Vorschein. So hat Blazing Angels während intensiver Luftkämpfe regelmäßig Probleme mit der Framerate und unschönes Tearing begleitet euch durch das ganze Spiel hindurch. Die Landschaft und die Gebäude am Boden können nur selten mit dem Detailgrad der Flugzeuge mithalten (abgesehen von Paris und London) und die Zielanzeige auf dem HUD ist oft nur schwer zu erkennen, vor allem wenn sich euer Ziel in Nähe des Bodens befindet. Eine Kameraperspektive aus dem Cockpit fehlt leider,,, das Spielgeschehen verfolgt ihr stets aus einer 3rd Person Ansicht. Die Verfolgerkamera ist definitiv gewöhnungsbedürftig, denn wenn sie aktiviert ist seht ihr euren Flieger oftmals von der Seite oder von Vorne. Doch nach einiger Zeit merkt ihr wie nützlich sie ist – ein besseres Mittel zur Reorientierung gibt es meiner Meinung nach nicht.
Beim Sound bringt euch Blazing Angels einen klassischen Kriegsspiel-Soundtrack, wie wir ihn schon viel zu oft gehört haben. Die Soundeffekte der Waffen und Geschosse gefallen da schon eher. Die englische Sprachausgabe bietet viel Raum für späßige Spielereien mit amerikanischen und britischen Akzenten. Die deutschen und japanischen Gegner sprechen dabei auch Englisch, natürlich dementsprechend angepasst. Hier werdet ihr aber hin und wieder die Augenbrauen hochziehen, denn so manche Äußerung der Gegner ist alles andere als politisch korrekt und liefert einen eher bitteren Nachgeschmack.
Blazing Angels: Squadrons of WWII ist ein gutes Actionspiel, welches aber über deutliche Schwächen verfügt. Das Missionsdesign hätte sicherlich interessanter gestrickt werden können und so ist das Spiel ziemliche Standard-Kost. Die Multiplayer Modi machen hingegen sehr viel Spaß, insofern genügend Spieler am Start sind. Wer keine Neuerfindung des Genres erwartet oder wer ein Spiel dieser Art schon immer mal ausprobieren wollte, kann sich Blazing Angels daher auf jeden Fall mal anschauen – wer jedoch zuviel erwartet, könnte enttäuscht werden.