Blazing Angels: Squadrons of WWII im Test

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Den Zweiten Weltkrieg konnten wir in den letzten Jahren in sehr vielen Spielen virtuell miterleben. Meist lief man dabei mit Gewehr bewaffnet durch besetzte Städte und lehrte den deutschen Soldaten das Fürchten. Ubisoft lässt euch den Krieg nun aus einer anderen Perspektive erleben: Blazing Angels: Squadrons of WWII versetzt euch in die Rolle eines Airforce Freshman...
Zu Beginn des Spiels ist es demnach eure Aufgabe, den britischen Fliegern zur Seite zu stehen. Das Training dauert aber nicht lange an, denn die deutsche Fliegerelite hat nervöse Finger am Abzug und so beginnt euer ganz persönliches Kriegserlebnis. Das Herzstück von Blazing Angels bildet der Kampagnen Modus, der euch vor 18 Missionen stellt. Diese Missionen versetzen euch an authentische Kriegsschauplätze: vertreibt die Deutschen aus Dunkerque, befreit Nordafrika von Rommels Jungs und versucht den Schaden bei Pearl Harbor in Grenzen zu halten. Ja, ihr habt richtig gelesen – neben deutschen Fliegern werden im Spiel auch Japaner ins Visier genommen. Weitere Schauplätze im Spiel sind die Himmel über Paris, London, der Normandie am D-Day und zum großen Finale Berlin.

Dabei seid ihr natürlich nicht alleine unterwegs. Schon recht früh im Spiel seit ihr der Commander eures eigenen Squadrons. An eurer Seite fliegen Joe, Franck und Tom. Jeder der drei hat dabei eine spezielle Fähigkeit, die euch das Leben als Kampfpilot im Zweiten Weltkrieg jeweils ein bischen einfacher macht. Jedem der drei könnt ihr über das digitale Steuerkreuz des Xbox 360 Controllers einen Befehl erteilen. Während Joe für die Reparatur eurer Fliegers zuständig ist, konzentriert sich Franck auf euren Befehl hin auf ein bestimmtes Ziel. Joe kümmert sich auf Knopfdruck darum, dass besonders hartnäckige Gegner abgelenkt werden. Mit der vierten Richtungstaste des digitalen Steuerkreuzes bestimmt ihr das generelle Verhalten eures Geschwaders – sollen sie normal in Formation fliegen, alles daran setzen euch zu verteidigen oder selber nach eigenem Ermessen auf die Jagd gehen? Es liegt in eurer Hand!

Egal wie gut ihr seid – früher oder später trifft euch der Gegner, was sich nicht nur optisch bemerkbar macht. Wie schon erwähnt wendet ihr euch dann via Steuerkreuz an euren Wingman Joe. Dieser lässt euch dann wissen, wie schlecht es um eure eiserne Schale steht und startet automatisch die Reparatursequenz. Dabei handelt es sich um einen recht einfachen Reflextest – die vier Hauptbuttons des Xbox 360 Pads werden in beliebiger Reihenfolge eingeblendet und ihr müsst die passende Taste zum richtigen Zeitpunkt drücken – schon erstrahlt euer Flieger in neuem Glanz. Diese Sequenzen werden im späteren Verlauf des Spiels ein bischen schwieriger, stellen euch jedoch nie vor wirkliche Probleme. Nachdem Joe den Flieger repariert hat, muss sich die Funktion erst wieder aufladen, bevor ihr ihn erneut um Hilfe bitten könnt.

In den Missionen der Singleplayer Kampagne erhaltet ihr einen Auftrag, den es zu erfüllen gilt. Habt ihr diese Befehle ausgeführt, folgt direkt der nächste, bis die Mission irgendwann erfolgreich beendet wurde. Die Abwechslung im Missionsdesign hält sich dabei in Grenzen, meistens geht es schlichtweg darum diverse feindliche Einheiten in der Luft und am Boden (z.B. Panzer) auszuschalten. Gern gesehene Abweichungen bietet z.B. ein Aufklärungsflug durch die nordafrinkanische Wüste, bei der ihr Fotos von den deutschen Lagern machen müsst oder der Beginn der D-Day Mission, wo ihr Bunker mit Rauchbomben markieren müsst, damit die Bodentruppen wissen wo sie zuschlagen müssen.

Wirklich schwierig ist Blazing Angels dabei eher selten – insofern ihr mit der Flugzeugsteuerung warm werdet. Wer schon mit Crimson Skies, Heroes of the Pacific oder anderen Titeln geübt hat, wird auch in Blazing Angels keine Probleme bekommen, während Genre-Neulinge nicht selten den Anschein erhalten, überhaupt keine Kontrolle über das Fluggerät zu haben. Denn wenn ein Dogfight mal so richtig spannend wird, kommt es vor, dass ihr völlig in den Bann gezogen werdet, wilde Mannöver hinlegt und dabei zu spät bemerkt, dass ihr zuviel riskiert habt. Besonders anstrengend wird das, wenn ihr in einer Mission durch enge Gletscherschluchten fliegt und dabei voll konzentriert an die Arbeit gehen müsst. Mit dem linken Analogstick bestimmt ihr die Flughöhe und die Richtung, der rechte Analogstick dient zum Anpassen der Fluglage, Abfeuern der Sekundärwaffe (via Klick) sowie zum Abbremsen bzw. Beschleunigen. Anhand des rechten Triggers feuert ihr die Primärwaffe ab. Der linke Trigger schaltet die Verfolgerkamera ein, durch die ihr einen Gegner in den Lock-On nimmt und euch so perfekt positionieren könnt, um jenen anzugreifen. Während ihr die Action in der Verfolgerperspektive erlebt, schaltet ihr via A-Button durch die anvisierten Gegner.

Neben den 18 Singleplayer Missionen und einer sogenannten Mini-Kampagne bietet Blazing Angels weitere Beschäftigung. Im Arcade Mode müsst ihr eine Reihe von Bösewichten innerhalb eines bestimmten Zeitlimits ausschalten, während ihr im Ass-Duell 1on1 gegen die besten gegnerischen Flieger antretet. In diesen Modi könnt ihr eines von insgesamt 42 Flugzeugen auswählen, die ihr vorher in der Kampagne freispielt. Neben offline Multiplayer Modi bietet Blazing Angels auch gute Kost für Xbox Live Junkies - mit bis zu 16 Spielern fliegt ihr in drei Online Modi. Dogfight ist quasi das ‚Deathmatch der Lüfte’, welches auch in Teams gespielt werden kann. In Seek & Destroy macht ihr Jagd auf markierte Flugzeuge, wobei der Sieger derjenige ist, der jeden anderen Pilot im Spiel mindestens einmal abgeschossen hat.

Sehr spaßig ist auch der Aces High Modus, in dem ein Spieler als Ass markiert wird und solange von allen anderen gejagt wird, bis sein Flieger explodiert – der, der das Ass zum Absturz gebracht hat, übernimmt seine Rolle und wird von den anderen gejagt. Wer gerne im Team spielt freut sich über die Modi Capture the Base, Bombing Run und Kamikaze. Neben diesen Multiplayergefechten könnt ihr in Blazing Angels auch Zeit mit dem Co-Op Modus verbringen (sowohl im System Link als auch via Xbox Live), wo ihr auch die Missionen der Singleplayer Kampagne bestreiten könnt. Abschließend lässt sich sagen, dass der Multiplayer Part von Blazing Angels sehr gut gelungen ist und vor allem in größeren Gruppen via Xbox Live sehr viel Spaß macht.

Grafisch enttäuscht Blazing Angels zwar nicht, restlose Begeisterung ist aber auch nicht angesagt. Positiv sind vor allem die malerischen Himmel über den Schauplätzen mit wunderbaren Wolken und sehr stimmungsvoller Farbgebung. Auch die Flugzeugmodelle wissen mit gutem Detailgrad zu gefallen, genau wie der Rauch, der in heissen Gefechten entsteht und euch oftmals die Sicht versperrt. In solch hitzigen Schlachten kommen aber auch die technischen Fehler des Spiels zum Vorschein. So hat Blazing Angels während intensiver Luftkämpfe regelmäßig Probleme mit der Framerate und unschönes Tearing begleitet euch durch das ganze Spiel hindurch. Die Landschaft und die Gebäude am Boden können nur selten mit dem Detailgrad der Flugzeuge mithalten (abgesehen von Paris und London) und die Zielanzeige auf dem HUD ist oft nur schwer zu erkennen, vor allem wenn sich euer Ziel in Nähe des Bodens befindet. Eine Kameraperspektive aus dem Cockpit fehlt leider,,, das Spielgeschehen verfolgt ihr stets aus einer 3rd Person Ansicht. Die Verfolgerkamera ist definitiv gewöhnungsbedürftig, denn wenn sie aktiviert ist seht ihr euren Flieger oftmals von der Seite oder von Vorne. Doch nach einiger Zeit merkt ihr wie nützlich sie ist – ein besseres Mittel zur Reorientierung gibt es meiner Meinung nach nicht.

Beim Sound bringt euch Blazing Angels einen klassischen Kriegsspiel-Soundtrack, wie wir ihn schon viel zu oft gehört haben. Die Soundeffekte der Waffen und Geschosse gefallen da schon eher. Die englische Sprachausgabe bietet viel Raum für späßige Spielereien mit amerikanischen und britischen Akzenten. Die deutschen und japanischen Gegner sprechen dabei auch Englisch, natürlich dementsprechend angepasst. Hier werdet ihr aber hin und wieder die Augenbrauen hochziehen, denn so manche Äußerung der Gegner ist alles andere als politisch korrekt und liefert einen eher bitteren Nachgeschmack.

Gregory meint:

Gregory

Blazing Angels: Squadrons of WWII ist ein gutes Actionspiel, welches aber über deutliche Schwächen verfügt. Das Missionsdesign hätte sicherlich interessanter gestrickt werden können und so ist das Spiel ziemliche Standard-Kost. Die Multiplayer Modi machen hingegen sehr viel Spaß, insofern genügend Spieler am Start sind. Wer keine Neuerfindung des Genres erwartet oder wer ein Spiel dieser Art schon immer mal ausprobieren wollte, kann sich Blazing Angels daher auf jeden Fall mal anschauen – wer jedoch zuviel erwartet, könnte enttäuscht werden.

Positiv

  • Tolle Atmosphäre

Negativ

  • Wenig Abwechslung
  • Technisch oft nicht sauber
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Blazing Angels: Squadrons of WWII Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 16
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 30.03.2006
Vermarkter Ubisoft
Wertung 7.8
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