BIT.TRIP BEAT (WiiWare) im Test

Nintendo Wii
Manchmal können Redakteure auch wahre Propheten sein. So stellte sich Chefredakteur Sebastian nach dem miserablen Super Fruit Fall bereits 2006 berechtigt die Frage: “Was erwartet uns da noch für die Zukunft - ein Pong Klon mit seiner `einzigartigen Umsetzung der Wii Philosophie` ?“. Mit Bit Trip Beat, dem Erstling der sich über fünf Teile erstreckenden Bit Trip Reihe steht uns nun eben diese Pong Variante ins Haus. Ob der Titel erneut den Gram der Redaktion erntet oder uns ganz neu über die Wii Philosophie denken lässt? Wir haben für euch die Wiimote in die Hand genommen!
„Pong!“ Ein Videospiel so simpel wie sein Ausruf selbst, Stellvertretender Urgroßvater für eine Generation von Games und Konsolen und… ein psychedelischer Farbenrausch? Der von Indie-Entwickler Gaijin Games als Wii-Ware ins Leben gerufene Auftakt der Bit Trip Serie ist genau das und macht puren Minimalismus zur Maxime des Spielprinzips.



Dieser beginnt schon bei der Steuerung. Nur mit Wiimote bewaffnet zieht ihr als gelbes Paddel-Rechteck in den Kampf. Ganz wie in den „guten alten Zeiten“ könnt ihr euer Paddel lediglich von oben nach unten und wieder zurück bewegen. Dies geschieht nicht etwas durch Auf- und Abbewegen der Wiimote sondern durch das Drehen um die horizontale Achse. Diese Steuerungsart gibt sich intuitiv und zugänglich, wenn auch ab und an etwas schwammig und rüstet euch optimal für die gefährliche Reise durch die Weiten des Weltraums.

Passenderweise trefft ihr hier auch auf die minimalistischsten aller Gegner – der Punkt. Der einst notorische Einzelgänger prasselt nun namensgebend als Beat in ganzen Schwärmen und Formationen im Takt der Musik auf euch ein.

Eure Aufgabe scheint zunächst simpel. Eure Reise beginnt im so genannten Hyper-Modus in dessen Ziel es ist, alle Beats zu treffen und somit lange Comboketten aufzubauen, eure Highscoreanzeige zum rotieren zu bringen und den perfekten Score zu erhaschen. Gelingt euch das, füllt sich eine Leiste am oberen Rand des Bildschirms und ihr wechselt ihr alsbald in den Mega-Modus. Hier könnt ihr euch in den ultimativen Punkterausch versetzen und mit weiteren erfolgreichen Comboketten zusätzliche Multiplikatoren erspielen. Verfehlt ihr hingegen Beats, fühlt sich die untere Leiste und ihr wechselt zurück in den Hypermodus. Verfehlt ihr hier genau so die Beats wechselt ihr in den Nether-Modus. Hier verblasst jede Farbe zu einem tristen grau und statt Musik kratzen euch nur noch simple Geräusche aus der Wiimote entgegen.



Wer jetzt nicht aufpasst, rudert dem sicheren Game Over entgegen. Der knackige und fordernde Schwierigkeitsgrad sorgt dabei sicherlich für den einen oder anderen Besuch im Nether-Modus. Erschwerend kommt die enorme Länge der Tracks hinzu die euch bei jedem der 3 Level mitsamt ihren Endbossen weit über 10 Minuten pure schweißtreibende Konzentration abfordern wird. Wahlweise auch im kooperativen Trip mit bis zu 3 weiteren Spielern.



Holt man gameplaytechnisch bereits das Maximale aus dem minimalen Spielprinzip heraus so ist der wahre Star des Spiels die psychedelische Präsentation. Das fängt bereits beim Sound an. Dieser ist ein überaus gelungener Mix aus 8-Bit und Chip Musik und passt perfekt zum Geschehen. Vor allem Freundes des Genres werden hier besonderst ihren Spaß haben. Was mit einem simplen „Blib“ oder „Piep“ anfängt baut sich mit fortschreitender Leveldauer zu einer komplexen Beatwand auf die sich als solche auch in den Formationen der Beats widerspiegelt.



Ähnlich der Musik versteht sich auch die Grafik eher als eine Ode an die gute alte „Pong“ Zeit, wird vor allem Retro-Fetischisten verzücken und lässt sich am besten mit einem mit LSD gepanschten Atari VCS 2600 im Farbrausch vergleichen. Das macht es für euch nicht grade leichter sich zu Konzentrieren und vor allem das Geschehen im Hintergrund lenkt doch ab und an zu sehr von den herannahenden Beats ab. Aber auch hier ist der Minimalismus eher eine Bereicherung und unterstreicht den tranceartigen Charakter des Titels und beschreitet somit mal eben ganz im Alleingang den Weg als downloadbare Kunstform für grade mal 600 Wii-Points.

Mario meint:

Mario

 Wer sich auf Bit Trip Beat einlässt erhält eine Erfahrung der ganz besonderen Sorte spendiert. Diese kann durchaus als ein Pong in der Umsetzung der Wii-Philosophie gewertet werden. Einfach und zugänglich, dabei jedoch frisch, innovativ und vor allem sehr fordernd, wenn auch teilweise schon überfordernd. Trotzdem solltet ihr euch diesen Trip unbedingt geben – außer Sucht sind Nebenwirkungen ausgeschlossen!

Positiv

  • Retro-Minimalismus als geniales Konzept
  • eingängiger 8 Bit Soundtrack
  • 4-Spieler Co-op

Negativ

  • Level fast schon zu lang
  • Hintergründe lenken manchmal zu sehr ab
  • Scores nur Offline
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BIT.TRIP BEAT (WiiWare) Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 01.05.2009
Vermarkter Nintendo
Wertung 8.3
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