In Split/Second: Velocity dreht sich alles um eine gleichnamige fiktionelle TV-Show, welche halsbrecherische und gefährliche Rennen organisiert und den Gewinner mit Ruhm und Reichtum belohnt. Durch riskante Manöver, wie Driften und Autos beziehungsweise Gefahren knapp ausweichen, füllt sich das sogenannte Powerplay, mit dem sich die Regie damit beauftragen lässt, dass per Knopfdruck sich ein Hindernis vor die Gegner aufbaut, wie beispielsweise ein querstehender LKW. Mit einem randvoll gefüllten Powerplay lassen sich allerdings auch ganz andere Dinge anstellen, wie Flugzeugabstürze und Gebäude zum Explodieren bringen. Kein Wunder, dass die Entwickler dieses Spektakel auf kräftigeren Konsolen veröffentlichen wollte. Man staunte nicht schlecht, wenn vor einem ein Flugzeug in tausend Einzelteile zerberste. Nach jeder Runde sieht die Strecke somit jedes mal komplett anders aus. Ein versperrter Weg öffnet dabei immer neue Türen, so wird das hinab gestürzte Dach eines Hochhauses als Sprungschanze genutzt oder sich ein Weg durch brennende Ruinen gebahnt. Ein wirklich frisches und genial inszeniertes Rennspektakel, was glatt aus Michael Bay's Fantasien entsprungen sein könnte.
Soviel zur Konsolenfassung, denn auf der PSP sieht das Ganze natürlich etwas anders aus. Die Steuerung wurde verändert, so dass sie auf dem kleinen Handheld besser bedienbar ist. Leider hat sie sich somit ins Negative verändert. Hatte man den Wagen in der Konsolenfassung noch richtig unter der Kontrolle, hat man es hier eher mit nervösen Zittern zu tun, was nicht selten zu ungewollten Crashs führt. Vor allem beim Driften verliert man viel zu leicht die Kontrolle über sein Vehikel und schon ein scheinbar leichter Stoß mit einer Wand führt zur Explosion. Noch schlimmer ist es, wenn man in den Powerplay-Angriff eines Gegners gerät. Selbst wenn man dieser Attacke ausweicht, scheint das Auto wie von Geisterhand trotzdem in das nächste Hindernis zu brausen, ohne, dass man etwas dagegen hätte machen können. Dazu kommt die sogenannte „Gummiband“-KI, welche dafür sorgt, dass die Kontrahenten zu jeder Zeit knapp hinter dem Spieler ihr Unwesen treiben. Somit reicht der kleinste Fehler um vom ersten auf den letzten Platz zu kommen. Ansich ist Split/Second: Velocity kein schwieriges Spiel, doch vor allem durch die verkorkste Steuerung vergeht einem schnell die Laune. Auf der Haben-Seite steht allerdings ein größerer Umfang als noch bei der Konsolen-Versionen. Mit den Docks erhält der PSP-Ableger eine exklusive Strecke, sowie drei neue Challenge-Modi zusätzlich zu den bereits bekannten wie „Survival“ und „Air Attack“. Außerdem dürfen sich Multiplayer-Freunde auf einen Ad-Hoc Modus für vier Spieler freuen.
Grafisch geht die halsbrecherische Action im Vergleich zur Konsole natürlich flöten. Zwar geht es in den Rennen immer noch heiß her, doch lange nicht so beeindruckend wie man es bisher kannte. Dadurch, und auf Grund des kleineren Bildschirms, fällt es schwer die Gefahr von weitem zu sehen und richtig zu handeln. Die Autos, die Umgebung, selbst die Spezialeffekte, alles zeigt sich sehr detailarm, was allerdings in ein schnelles und flüßiges Gameplay resultiert. Davon hat man allerdings nicht viel, wenn man Wut entbrannt, auch wegen grafischen Mängeln, ungewollt in einer Sackgasse in tausend Teile zerschmettert wird.
Mit Split/Second: Velocity für die PSP haben wir einen weiteren Titel aus der Serie "Ports, auf die wir hätten verzichten können". Alles, was die Konsolenfassung im Mai so beliebt machte, nämlich gute Bedienbarkeit und brachiale Action, gingen bei dieser Umsetzung flöten. Vorallem die Steuerung ist dem Spieler ein Dorn im Auge. Viel zu träge, viel zu ungenau und zeitweise sogar unkontrollierbar. Dazu kommen technische Mängel, die den Spieler nicht rechtzeitig auf gegnerische Attacken via Powerplay reagieren lassen. Dabei stand es um Split/Second: Velocity für die PSP im Voraus garnicht so schlecht. Das Gameplay wurde 1:1 übernommen und sogar mit weiteren Modi und einer exklusiven Strecke erweitert. Auch an einen Ad-Hoc Multiplayer für vier Spieler wurde gedacht. Trotzdem wird man bei diesem fehlgeschlagenen Port die PSP schnell genervt zur Seite legen. Schade!