Die Sims 3 im Test

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Habt Ihr keine Lust interstellare Kriege zu beenden, als unsterblicher Muskelprotz Streitarmeen auseinander zu nehmen oder als fieser Schwarzmagier eure Widersacher zu verbrennen? Wer will denn auch schon ein Held sein, wenn man auch als Otto-Normalo Klos putzen, Unkraut jähten und immer brav zur Arbeit gehen kann? Seit zehn Jahren setzt Die Sims auf dieses langweilig klingende Spielprinzip und begeistert Millionen von Spielern. Ob Maxis abermals der Sprung auf die Konsolen gelingt haben wir für Euch heraus gefunden!

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Das Spiel beginnt mit dem Erstellen einem oder mehrerer Sims. Dafür stehen dem Spieler dieselben Werkzeuge und Klamotten wie in der PC-Version zur Verfügung, also eine reichhaltige Anzahl an Möglichkeiten die perfekten Sims zu kreieren. Verfeinert werden diese mit diversen Merkmalen, welche allerdings mit Bedacht gewählt werden sollten. Euer Sim kann kontaktfreudig, schlampig, chaotisch, hilfsbereit oder auch ein bösartiger Halunke sein. So lustig es auch am Anfang klingt, der Spieler muss schlussendlich damit zurecht kommen, denn ein plötzlicher Sinneswandel geschieht nicht von heute auf morgen, genau so wenig ist es nach dem Spielstart möglich weitere neue Sims in die Stadt einziehen zu lassen. Im Notfall hilft also nur das Erstellen einer komplett neuen Stadt. Zu guter Letzt wird den Sims noch ein Lebenswunsch verpasst, wie das Erreichen der Spitze einer Karriere oder das Besitzen einer Villa, und schon kann es losgehen.


ts3c_hd_beautyhome.jpgMit dem Startbudget von 20.000 Simoleons lässt sich zwar noch keine Villa bauen, doch es langt für die ersten vier heimischen Wände. Der Spieler kann in ein bereits erstelltes Haus ziehen, entweder mit oder ohne Möbel, oder sich selbst am Hausbau versuchen. So oder so: Das Erste, was negativ auffällt, ist die anfangs etwas überladen wirkende Steuerung. Schließlich ist man Die Sims komfortabel mit Maus gewöhnt. Mit der Menüanordnung sowie den Hotkeys kommt man schnell zu recht, doch die Kamera sowie die „simulierte Maussteuerung“ mit den Analog-Sticks der Controller wirkt gelegentlich wie ein Geschicklichkeitstest. Mit dem Kauf eines Hauses hat euer Sim allerdings noch nicht ausgedient, schließlich will ein Lebenswunsch erfüllt werden, natürlich neben den alltäglichen Bedürfnissen wie duschen, essen, schlafen und natürlich das beliebte „auf's Klo gehen“. Dem Spieler stehen elf Karrieren, wie Medizin, Militär, Polizei, Musik oder auch Wissenschaft zur Verfügung, jede mit verschiedenen Voraussetzungen und natürlich auch Gehältern. Wer sich im Job gut anstellt, sei es mit Gefälligkeiten für den Chef oder mit erlernten Fähigkeiten hat die Chance auf eine Beförderung sowie eine Gehaltserhöhung. Mit dem verdienten Geld lässt sich das Haus mit zahlreichen Gegenständen, Böden und Tapeten verschönern, doch müssen früher oder später auch mal Rechnungen bezahlt werden. Wie in der PC-Fassung darf der Sim leider nicht bei der Arbeit begleitet werden.


ts3_console_hd_lovemaze.jpgAußerhalb des Jobs lässt sich in der Sim-Stadt Moonlight Bay viel anstellen. Auch Die Sims 3 für Konsolen setzt auf eine große frei begehbare Stadt, anstatt auf ein festgelegtes Haus, in dem sich alles abspielt. Allerdings wurde die Stadt in verschiedene Bereiche eingeteilt, welche natürlich mit Ladezeiten verbunden sind. Diese sind zwar nicht negativ lang, doch die Häufigkeit dieser nerven und machen das ohnehin schon träge Spielprinzip noch träger. Neben den Arbeitsplätzen wie dem Theater, Stadion und diversen Restaurants lässt sich auch der öffentliche Park besuchen, sowie in der Bibliothek Bücher gelesen sowie kostenlos Computer benutzt werden. Begabte Köche kaufen sich im Lebensmittelmarkt frische Zutaten oder fangen im See Fische, Wissenschaftler können Nachts beim Friedhof das Mysterium von Geistern erforschen und Romantiker schauen sich am Strand den Sonnenuntergang an. Theoretisch muss der Spieler nichts davon machen, doch auch Sims haben Wünsche und Träume. Für erfüllte Wünsche wird der Sim mit Karma-, sowie Lebenszeitbelohnungen und Herausforderungspunkten belohnt. Mit Letzterem können neue Gegenstände und Klamotten, sowie neue Karma-Kräfte freigeschaltet werden. Diese sind übrigens neu und exklusiv für die Konsolenfassungen von Die Sims 3. Eine gute Karma-Kraft kann z.b. das Haus komplett sauber oder den Sim auf einen Schlag glücklich machen, eine schlechte Karma-Kraft wiederum bei einem oder mehreren Sims für Angst und Schrecken sorgen. Doch Vorsicht! Wird zuviel mit Karma-Kräften gespielt, so schlägt dieses irgendwann zurück. Etwas schade ist, dass es nur eine einzige Stadt in Die Sims 3 für Konsolen gibt. Irgendwann hat man jeden Winkel der Örtchens gesehen und alle Bewohner kennen gelernt. Vermutlich hebt man sich weitere Städte für kostenpflichtige Zusatzinhalte auf.

Gamer kommen auf zwei Gründen immer wieder zurück zu den Sims. Zum einen ist es die Möglichkeit seine eigenen vier Wände so zu gestalten, wie man möchte, zum Anderen das Zwischenmenschliche der Sims. Dieses ist genauso so komplex ausgefallen, wie man es vom PC her kennt. Jeder Sim hat verschiedene Merkmale und Vorlieben. Reiche Sims langweilen sich, wenn Schnorrer von ihren Geldproblemen sprechen, genau so wenig wie humorlose Sims nicht über die Witze anderer Lachen. So muss mit jedem Stadtbewohner anders umgegangen werden. Doch findet man einmal den richtigen Sim für sich, entwickelt sich daraus eine feste Beziehung mit gemeinsamen Besuchen in einem Restaurant oder Kino, anschließend vielleicht sogar eine Verlobung mit zukünftiger Hochzeit. Erstmals ist es bei einem Konsolen-Sims sogar möglich Kinder zu bekommen. Ein nicht ganz unwichtiger Aspekt des Sims-Gameplays, ist es doch besonders Spannend über mehrere Generationen hinweg zu spielen. Somit altern die Sims natürlich auch und können sterben, es sei denn, man schaltet die Alterung in den Optionen einfach aus. Auf den in den Vorgängern sehr beliebten Splitscreen-Modus wurde leider verzichtet, dafür können im sogenannten Exchange-Store endlich online mit anderen Spielern Kreationen getauscht werden. Sei es fertig erstellte Sims, Häuser oder umgefärbte Möbel, bereits jetzt ist der Store gut gefüllt.

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Grafisch liegt Die Sims 3 für Konsolen etwas hinter der PC-Fassung. Die Figuren sind wieder wunderbar animiert und laden mit ihren Aktionen zum Schmunzeln ein. Abstriche müssen in der Umgebung gemacht werden, denn diese sieht teilweise sehr detailarm aus. Nervig sind die bereits angesprochenen Ladezeiten zwischen den einzelnen Stadtbereichen. Konstant flüssig läuft der Titel leider auch nicht. Je mehr Sims sich in diesem Bereich befinden, desto mehr ruckelt das Bild, vor allem beim Scrollen. Noch mehr hat die Hardware natürlich mit dem Zeitraffer zu kämpfen, muss doch hier auch noch alles doppelt so schnell berechnet werden. Wirklich schnell ist der Zeitraffer allerdings nicht, so dass während der Schlafens- oder Arbeitszeit unnötig lang einfach gar nichts passiert. Bei einem Spiel, bei dem der Spieler ohnehin oft nur zu guckt ist das leider etwas suboptimal. Die Soundeffekte wurde allesamt aus der PC-Version übernommen und können auch hier begeistern, ebenso wie die Radiostationen aus den Hifi-Anlagen. Hier gibt es nichts zu meckern.

Tobias meint:

Tobias

Die Sims 3 macht auch auf den Konsolen eine gute Figur. Das allseits beliebte Sims-Gameplay wurde wunderbar und fast 1:1 vom PC übertragen. So gibt es diverse Jobs, Wünsche und Gelegenheiten, die für Abwechslung sorgen, sowie natürlich die vielen verschiedenen Sims, die sich dank dem Charakter-Editor herrlich unterschiedlich gestalten lassen. Gewöhnungsbedürftig ist allerdings die Steuerung, ist man Die Sims doch mit der Maus gewohnt. Deutlich negativer fallen allerdings die Ladezeiten auf, die bei dem Wechsel von Stadtbereichen immer wieder auftauchen, sowie ein ständiges Ruckeln bei zuviel Sim-Gewusel. Der frühere entscheidene Punkt der Konsolen-Sims wurde leider entfernt: Der Splitscreen-Modus. Das virtuelle Zusammenleben in einer WG und der Kampf um dieselbe Frau hat vorallem im Multiplayer mit einem Kumpel viel Spaß gemacht. Stattdessen gibt es den längst überfälligen Exchange-Store, über den die Spieler online Kreationen tauschen können. Ganz ehrlich? Ich hätte lieber wieder den Mehrspieler-Modus.

Das Fazit liest sich bisher ziemlich negativ, aber bitte nicht falsch verstehen! Die Sims 3 macht sehr viel Spaß und bietet viele Möglichkeiten sich unterhalten zu lassen. Nur wer die PC-Fassung kennt und seine geliebten Sims endlich mal auf dem großen HD-Fernseher sehen will wird etwas enttäuscht sein. Wer die Möglichkeit, beziehungsweise einen flotten Rechner hat, greift deshalb lieber zur PC-Version, alle anderen können bedenkenlos zuschlagen!

Positiv

  • Süchtig machendes Spielprinzip
  • Große und lebhafte Stadt
  • Exchange-Store

Negativ

  • Häufige Ladezeiten und Ruckler
  • Kein Splitscreen-Modus
  • Steuerung gewöhnungsbedürftig
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Forum
  • von Darkshine:

    Für den PC gibt es ein Katy Perry Add-On, das will ich auch für Konsole! ...

  • von Maniac555:

    sprech ich eigentlich nur für mich, wenn ich sage: wtf?

  • von Verytex:

    Köln, 3. April 2012 – Electronic Arts hat heute bekannt gegeben, dass der zweite in Zusammenarbeit mit Katy Perry entstandene Die Sims-Titel ab dem 7. Juni 2012 für PC/Mac erhältlich sein wird. Im Mega-Accessoires-Pack Die Sims 3 Katy Perry Süße Welt* können Spieler die Umgebung ihrer Sims...

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Die Sims 3 Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 28. Oktober 2010
Vermarkter -
Wertung 7.8
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