Zehn Jahre nach dem Release von Sierras PC-Titel 3D Ultra Minigolf ist nun der Nachfolger mit dem Namenszusatz ‚Adventures’ in der Xbox Live Arcade erschienen. Ob der Titel sein Geld wert ist haben wir für euch getestet!
3D Ultra Minigolf Adventures bietet euch verschiedene zwei Grundmodi zur Auswahl an: Singleplayer oder Multiplayer. Aus vier Charakteren wählt ihr euer Alter Ego und könnt noch die Kleidung sowie das Design eures Golfballs bestimmen. Minigolf Adventures verfügt zum Release über 36 Löcher, die auf drei verschiedene Kurse verteilt sind. Zu Beginn des Spiels steht euch nur einer dieser Kurse zur Verfügung, der Zutritt zu den beiden anderen muss zunächst im Singleplayer freigespielt werden. Die Bahnen sind in drei Themen unterteilt (Wilder Westen, Vergnügungspark, Weltall) und mit Abkürzungen sowie Hindernissen versehen. Skorpione, die gegen euren Ball laufen und ihn verschieben oder Schlangen, die den Ball über weite Distanz wegschlagen können – Vorsicht ist angeraten. Wer mit den 36 Löchern noch nicht genug hat, kann sich im Editor selber austoben. Der Editor ist relativ einfach zu bedienen und nach kurzer Zeit kriegt ihr schon richtig witzige und anspruchsvolle Bahnen hin.
In Sachen Steuerung könnt ihr aus drei verschiedenen Setups wählen, die alle bekannten Golfspiel-Steuerungen abdecken. Ob einfacher Klick, dreifacher Klick oder Schlag via rechtem Analogstick – jedes Setup hat seine Vor- und Nachteile, weshalb ihr herausfinden solltet, was euch am besten liegt. Für welche Steuerung ihr euch auch entschieden habt: ein Problem von Minigolf Adventures ist, dass die Ballphysik nicht standhaft bleibt. Mit anderen Worten: ihr müsst von Bahn zu Bahn neu abschätzen, wie stark ihr den Ball schlagen müsst und könnt euch nicht auf die Erfahrung von vergangenen Löchern verlassen.
Im Singleplayer geht es quasi nur darum, eine möglichst gute Punktzahl zu erringen um auf der Xbox Live Rangliste gut dazustehen. Im Endeffekt kommt es hier darauf an, ob ihr die Abkürzungen und Tricks jeder einzelnen Bahn verinnerlicht habt. Sobald ihr einmal alles herausgefunden habt, sind Rundenwertungen von -30 und weniger kein Problem mehr, wodurch das Spiel hier recht zügig eintönig wird. Anders ist das im Multiplayer, wo zusätzliche Features eingebunden wurden. Die schon aus dem Singleplayer bekannten Power-Ups für euren Golfer sind hier deutlich häufiger auf den Bahnen zu finden und es gibt eine größere Auswahl, die für hämische Angriffe auf die Mitspieler benutzt werden können. Der Spielspaß im Multiplayer kriegt durch die Tatsache, dass die Bälle eurer Mitspieler auf der Bahn liegen bleiben, einen weiteren Boost... so ist es möglich den Ball eines Gegners taktisch schön weg zu stoßen, wenn euch danach ist.
Grafisch gefällt 3D Ultra Minigolf Adventures sofort und wenn die Texturen und das Wasser noch einen Ticken besser wären, würde es schwer fallen zu glauben, dass das Spiel nur 43 MB wiegt. Die Kurse sind farbenfroh und sehr detailliert, mit gut aussehenden Gegenständen und Hindernissen versehen. Auch die Hintergründe sind ordentlich animiert,,, die Umgebung lebt. Weniger lobenswert ist die Kamera. Jene befindet sich immer hinter eurem Charakter und indem ihr herauszoomt lässt sich auch in eine Vogelperspektive schalten. Leider lässt sich die Kamera dabei nicht drehen, weshalb eine ordentliche Planung fast schon unmöglich ist. Auch beim Sound ist alles in Ordnung, abgesehen von dem Titelsong der Vergnügungspark-Kurse, die euch sehr schnell auf die Nerven gehen wird.
Minigolf Spiele haben es nie leicht und auch Minigolf Adventures für Xbox 360 kommt nicht ohne Mängel. Während das Spiel im Singleplayer schnell ausgelutscht wirkt, kommt im Multiplayer über Xbox Live ordentlich Spielspaß auf. Wer also gesellige Runden auf Xbox Live drehen will, kann die 800 MS Points fast bedenkenlos ausgeben – Alleinunterhalter könnten es bereuen.
