Knacks Ambitionen sind Unterhaltung für die Familie und technisches Schaulaufen der PS4 Fähigkeiten. Technisch gelingt das Schauspiel anhand von Knacks Vielzahl an Elementen, aus denen er sich zusammensetzt. Wenn diese aufgenommen werden und Knack wächst, sieht das schon mal beeindruckend aus. Leider fällt der Rest der Präsentation eher bieder aus. Über mehrere Stunden prügelt man sich durch optisch eher wenig detaillierte Schlauchlevel, die ab und an nur mal mit netten Bodentexturen auffallen. Doch das alleine macht ja noch kein schlechtes Spiel, der Fokus liegt auf der Unterhaltung.
Die Zielgruppe der Familien erfreut sich am sympathischen Auftreten des Hauptcharakters und der weiteren, wenn auch charakterlich blassen, Protagonisten. Das Hauptproblem von Knack ist jedoch das uninspirierte und frustrierende Leveldesign. Die Level sind absolut linear, nur vereinzelt gibt es einmal Kisten mit Items zu entdecken, doch dazu später mehr. Im Endeffekt beginnt man in jedem Level als kleiner Knack, sammelt antike Reliquien und knüppelt Gegner um.
Die Gefechte gestalten sich fast immer aus Arenakämpfen, in denen Knack mehrere Feinde gleichzeitig besiegen muss. Das Kombosystem ist dabei rudimentär, lediglich auf Viereck kann Knack zuschlagen oder einen Sprungangriff starten. Ansonsten weicht Ihr auf dem rechten Analogstick Angriffen aus. Leider folgen auf Angriff und Ausweichen längere Cooldowns, die das Kampfsystem extrem undynamisch erscheinen lassen. Zu allem Überfluss steckt Knack nicht viel ein. Ein langer Energiebalken ist in der Regel trotzdem nach 2-3 Treffern dahin und der Spieler wird an einen meist suboptimalen Rücksetzpunkt zurückversetzt.
Das sorgt für Frust, wenn man z.B. schon mehrere herausfordernde Arenakämpfe bestritten hat und diese nun mehrmals wiederholen muss. Da hilft auch der aufladbare Spezialschlag nicht weiter, denn stirbt man nach Einsatz dieses, wird der Balken nach dem Ableben nicht aufgefüllt. Das heißt. der nächste Versuch gestaltet sich noch schwerer. In Anbetracht der Zielgruppe von Knack kann dies wohl als Designfehler gewertet werden.
Wie oben bereits erwähnt, findet Knack gelegentlich Schatztruhen mit Bauteilen für Gadgets. Findet man alle Bauteile eines Sets, kann man z.B. einen Radar installieren, der auf versteckte Reliquien etc. hinweist. Bis so ein Set einmal zusammengebaut ist, vergeht jedoch eine geraume Zeit, in der man sich uninspiriert weiter durchs Spiel prügelt. Innovativ ist jedoch die Einbindung des PSN. Öffnet der Spieler eine Truhe, hat er die Wahl zwischen seinem gefundenen Item oder den Items, die Freunde im PSN in dieser Kiste gefunden haben. Das vereinfacht das Komplettieren von Sets ein wenig. Jedoch ist hier der Spieler im Vorteil, der mehr Freunde im PSN hat, die auch noch Knack zocken.
Netterweise bietet Knack einen lokalen Modus für zwei Spieler. Der zweite Player übernimmt dabei Robo-Knack. Roboknack ist kleiner und hat weniger Moves. Dafür kann er gelegentlich Knack heilen, was eine nette kooperative Komponente ins Spiel bringt. Für den Coop-Modus benötigt ihr nicht einmal zwei Controller. Wer eine Vita sein Eigen nennt, kann dank Remote Play mit der Vita Robo-Knack steuern.
Insgesamt ist Knack eine herbe Enttäuschung. Die Monotonie des Gameplays in Verbindung mit teils frustrierenden Checkpoints dämpfen den Spielspaß. Das zu simple und träge Kampfsystem sorgt zudem dafür, dass man häufig Treffer kassiert. Da Knack nur 2-3 Treffer einstecken kann, ist der Spaß schnell vorbei. Gerade für die Zielgruppe der Familien kann das schnell zu Frust und Langeweile führen, PS4 »Core-Gamer« finden auf »Normal« und »Schwer« jedoch eine (langweilige) Herausforderung. Technisch ist Knack überzeugend, jedoch glänzt die Welt nicht mit vielen Details und wirkt leblos.