Risen 2 Dark Waters im Test

PlayStation3Xbox 360

Lange hat es gedauert, doch nun ist es so weit. Nachdem PC-Spieler bereits im Mai loslegen konnten, dürfen nun auch Konsolen-Piraten in See stechen. Im Nachfolger des umstrittenen, aber spaßigen Risen dreht sich alles um Piraten, Schätze und natürlich jede Menge Gold.

Risen_2_2Natürlich blieb Piranha Bytes der Tradition treu und verpasste dem Hauptdarsteller keinen Namen. Wie auch, schließlich ist es der alte Held aus dem ersten Risen. Nachdem er auf Faranga den Feuertitanen besiegt hatte, lebt der Namenlose ein Lotterleben auf Caldera und vergnügt sich insbesondere mit Rum. Doch was wäre ein Videospiel ohne zünftige Katastrophe? Die Elementtitanen greifen Caldera an, welches fortan in Flammen steht. Die Wassergöttin Mara droht der Welt mit Vernichtung und unser Held mit Augenklappe macht sich daran dem Schicksal entgegenzutreten. Doch er ist dabei nicht allein. Bereits zu Beginn trifft er mit Patty, der Tochter des berüchtigten Piratenkapitäns Stahlbart eine alte Bekannte, welche ihn auf seinen Reisen begleitet und im Kampf zur Seite steht. Und die Reise ist lang, sehr lang...

 

Denn die Reise führt quer durch die komplette Südsee. Inseln mit Zuckerplantagen, Piratennester, Insel der Gnome, Eingeborenendschungel, Risen 2 bietet Abwechslung für mindestens zwei Spiele. Alle Locations vermitteln dabei ein einzigartiges Südsee- und Piraten-Feeling, bieten interessante Einwohner und jede Menge versteckte Örtlichkeiten, an denen es Schätze zu finden gibt.
 
Risen_2_4Die Reise beginnt auf der Zuckerinsel Takarigua, wo es erst einmal eure Aufgabe ist, Stahlbart ausfindig zu machen. Dieser hockt im örtlichen Piratennest und weiß Bescheid, wo die vier Artefakte versteckt sind, welche für den Kampf gegen Mara benötigt werden. Gleich zu Beginn macht man sich mit dem Kampf- und Levelsystem in Risen 2 vertraut. Ganz wie im Vorgänger beginnt man mit banalem Degen-/Säbelkampf. Neue Fähigkeiten müssen von Lehrmeistern erworben werden. Dabei reicht es nicht nur Erfahrung zu sammeln, indem man bergeweise Affen und Pumas umlegt, sondern die Lehrmeister verlangen Bares für ihr Wissen. Anfangs ist man jedoch sehr knapp bei Kasse, so dass 1000 Gold für eine Fertigkeit wie blanker Wucher wirken. Nach einer Weile im Spiel zeigt dieses System jedoch seine Stärken. Nicht nur plant man seinen Charakter gewissenhaft, sondern es erzeugt auch ein authentisches Flair einer Piratengesellschaft, welche von Goldgier zerfressen ist. Später im Spiel erhält man wie im Vorgänger die Möglichkeit sich einer Fraktion anzuschließen. Diesmal hat man die Möglichkeit sich der Inquisition anzuschließen und den Umgang mit Musketen zu lernen. Die andere Option ist es bei den Eingeborenen der Schwertküste in die dunklen Künste des Voodoo eingeweiht zu werden. 
 
Und es gibt eine Menge zu lernen. Neben essentiellen Kampftechniken mit Schwert, Degen, Pistole und Muskete gibt es natürlich fiese Tricks und den obligatorischen Taschendiebstahl. Fortgeschrittene Piraten richten Äffchen und Papageien ab, um an versteckte Schätze zu gelangen oder Gegner abzulenken. Handwerker lernen das Schmieden, das Bauen von Schießprügeln oder das Brennen von Schnaps. Voodoo Prister bauen Amulette, Puppen oder brauen Tränke aus Spinnenaugen. 
 
Risen_2_8Eine Besonderheit ist das erweiterte Looten von besiegten Gegner. Anfangs lassen besiegte Gegner nichts fallen. Erst mit dem Erwerb von Häutungsmessern, Zangen oder Knochensägen beraubt ihr erlegte Tiere ihrer »Habseligkeiten«. Ebenfalls weiß zu gefallen, dass Gegner nur realistische Items droppen. Schluss mit Pumas, die bergeweise Schwerter und Goldmünzen bei sich tragen.
 
Im Laufe des Spieles gesellen sich noch weitere Charaktere in eure Crew, die ihr auf die eine oder andere Art anwerben müsst. Man kann stets ein Begleiter mit sich nehmen, der einem im Kampf zur Seite steht. Hier hat man also auch noch eine variable Auswahlmöglichkeit. Im Verlauf des Spiels erbeutet ihr ein eigenes Schiff, mit dem es dann möglich ist, zwischen allen Inseln des Südsee umherzureisen.
 
Die größte Stärke von Risen 2 ist jedoch das Questdesign. Als alter West-RPG-Recke bin ich oft genervt von den üblichen Hol- und Bring-Quests, oder die bekannten Auftragsmorde. Diese gibt es zwar auch vereinzelt in Risen 2, doch alle Charaktere und deren Quests sind gekonnt in einen Gesamtzusammenhang gewebt, so dass es nie den Eindruck erweckt, dass die Quests unsinnig sind und nur zur Streckung der Spielzeit dienen. Nahezu alle Quests habe ich mit höchster Motivation erfüllt.
 
Risen_2_3Gibst denn überhaupt nichts zu meckern an Risen 2? Doch sicherlich. Das Kampfsystem mit Schwert und Degen könnte etwas ausgefeilter sein, meist beschränkt man sich auf Blocken und wildes Schwertgefuchtel. Das Fehlen einer Minimap oder das teils fummelige Menü nerven zwar, sind aber in den Griff zu bekommen. Ein im Vorfeld und von vielen »besonders kritischen« Medien besprochener Schwachpunkt ist die technische Umsetzung der Konsolenversionen. Insbesondere die PS3 Version hat ab und an mit Rucklern zu kämpfen, dies fällt aber im Laufe des Spiels gar nicht mehr so auf, wenn man sich mal in der Spielwelt verloren hat. Sich hier aber an Frameszählerei aufzuhalten, halte ich für vermessen.
 
Akustisch ist Risen 2 klasse gelungen. Liebe Freunde der englischen Audiovertonung: Spielt Risen 2 auf Deutsch, denn das ist die originale Version. Es ist ein deutsches Spiel. Wer dies tut, wird mit teils wahnsinnig guten Dialogen belohnt. Insbesondere das Molukkisch der Eingeborenen ist der Wahnsinn, wenn Arbeit mal gerne als »Maloche« und Gespräche als »Palaver« bezeichnet werden. Natürlich ist der derbe Humor nicht flöten gegangen, und auch hier gibst wieder »deftig was aufs Maul«. Musikalisch ist der Titel weniger gelungen. Die 3-4 unaufdringlichen Tracks wiederholen sich zu häufig und sind uninspiriert.
 


Heiko meint:

Heiko

Risen 2 ist ein in allen Belangen großartiger Nachfolger zum spaßigen Risen. Der Humor ist wieder großartig gelungen, die Piratenwelt wunderschön. Quests wirken nie langweilig und aufgesetzt und das Levelsystem ist stets motivierend. Lediglich die Technik fällt gegenüber der PC Version ab, sollte aber für Konsolen-only-Gamer kein Grund sein, das Spiel nicht zu spielen.

Positiv

  • großartige Spielwelt
  • super Homor
  • klasse Questdesign

Negativ

  • technisch schwach auf Konsolen
  • Musik uninspiriert
Userwertung
6.75 2 Stimmen
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Forum
  • von Phill XVII:

    Ok. Eiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiigentlich ist Risen 2 doch verdammt cool. Hab mich vorgestern durch den zähen Anfang durchgeboxt und konnte dann bis zum Schluss nichtmehr aufhören. Piraten mag ich weiterhin nicht aber es gibt zumglück Alternativen in der typischen Piraten Ausrüstung....

  • von aldi404:

    Also nachdem ich jetzt in 2 Tagen insgesamt 8h gespielt habe, muss ich schon sagen es gefällt mir sehr gut, noch besser als Teil 1, es ist halt wieder typisch PP, entweder man mag es oder eben nicht. ...

  • von Phill XVII:

    108 Sterne schrieb: BigJim schrieb: Ich würde Risen nicht unbedingt als "Dreck" bezeichnen. Die PC-Version war nämlich ganz gut. Aber vielleicht meinst Du ja die...

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Risen 2 Dark Waters Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2012
Vermarkter Koch Media
Wertung 9.2
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