Rugby World Cup 2011 im Test

Da Rugby in Deutschland eher ein Nischendasein fristet, erstmal eine kurze Einführung zum eigentlichen Spiel. Ziel des Spiels ist es, wie z. B. beim Fußball, mehr Punkte als der Gegner zu erreichen. Dafür gibt es folgende Möglichkeiten: Man kann den Ball in die gegnerische Endzone tragen und ihn dort ablegen. Das wird „Try“ oder zu Deutsch „Versuch“ genannt und man erhält 5 Punkte. Nachdem man ein Try gelegt hat, darf man (wie auch beim American Football) den liegenden Ball noch durch die Malstangen schießen. War der Schuss erfolgreich, gibt es zusätzlich 2 Punkte. Es ist auch möglich den Ball aus dem Spiel heraus durch die Stangen zu treten, wobei für einen erfolgreichen Tritt 3 Punkte vergeben werden. Das kann laufend als „Dropkick“ oder in Folge eines Strafkicks mit ruhendem Ball erfolgen. Beim Rugby spielt jedes Team mit jeweils 15 Spielern, unterteilt in 8 Stürmer und 7 Hintermannschaftsspieler. Eine Besonderheit beim Rugby ist, dass der Ball nur nach hinten abgespielt werden darf. Allerdings kann der Ball z. B. als Befreiungsschlag nach vorne geschossen werden.

Standartsituation im Rugby ist das Gedränge, mit dem kleinere Fouls geahndet werden. Hierbei schieben sich die 8 Stürmer im Paket gegeneinander um das Ei. Zu den größten Rugby Nationen gehören: Australien, Neuseeland, Südafrika, England und Frankreich. Deutschland spielt keine große Rolle und hat sich noch nie für die Rugby Weltmeisterschaft qualifizieren können. Nun zum Videospiel: So wie z. B. bei den Fußball-Games, geht´s auch bei Rugby World Cup 2011 darum, die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Unter anderem kann man zwischen folgenden Menüpunkten wählen:

- World Cup
- Warm up Tour
- Place Kick Shootout
- International Test
- Online
- Optionen

Das Herzstück ist der World Cup. Hier kann man aus 20 Teams wählen. Natürlich sind wie bei anderen Sportspielen Optionen wie Schwierigkeitsgrad, Halbzeitlänge, Stadion, Wetter und diverse Hilfen einstellbar. Der World Cup wird in 4 Gruppen á 5 Teams gespielt. Jeweils die ersten beiden jeder Gruppe ziehen ins Viertelfinale ein. Bei der Warm up Tour werden die einzelnen Regionen durchgespielt, wobei man zwischen der nördlichen und der südlichen Hemisphäre wählen kann. Dort wird gegen alle Gegner eines Bereichs gespielt. Den Place Kick Shootout-Modus kann man sich ähnlich vorstellen wie das Elfmeterschießen beim Fußball, nur dass hier der Ball von verschiedenen Punkten geschossen wird. Im Prinzip dasselbe Prozedere. Beim International Test wird einfach nur ein klassisches Freundschaftsspiel ausgetragen. Im Online-Modus kann man leider auch nur ein Freundschaftsspiel austragen. Wäre interessanter, wenn auch hier ein Turniere spielbar wäre. Die Gegnersuche ging beim Test schnell und das Spiel lief reibungslos. 1-2 hakte es kurz, was aber nicht weiter störte.

Schade fand ich die geringe Auswahl an Mannschaften. Es haben nur die Qualifikanten den Weg ins Spiel gefunden. Auf eine Qualifikationsrunde hat man verzichtet - und auch auf einige Lizenzen. Leider werden die Spielernamen von z. B. Neuseeland und Australien vermisst. Dafür sind alle britischen Teams, Irland, Italien, Südafrika, Frankreich, Argentinien und Kanada mit den Originalnamen versehen. Leider fehlt dem Spiel ein Tutorial, was interessierten Neueinsteigern einen schweren Einstieg bereitet. Die Steuerung ist zwar sehr einfach gehalten, aber ein Übungsmodus wäre trotz allem wünschenswert gewesen. Der Ball wird mit den Schulterbuttons gepasst und der Rest läuft in der Regel über die A- bzw X- Taste. Kämpfe um den Ball am Boden werden durch schnelles Drücken der Tasten ausgefochten.
 

Die Grafik scheint für die Entwickler nicht an erster Stelle gestanden zu haben. Ich würde sie als überarbeitete PS2-Grafik + HD beschreiben, was sie aber nicht sooo schlecht aussieht. Schön ist, dass die Original-Kommentatoren von Sky Sports den Spieler beschallen. Das Spiel ist zwar komplett in Englisch, aber auch Leute die der englischen Sprache nicht mächtig sind, sollten gut damit zurecht kommen.