Dabei handelt es sich nicht um eine 1:1-Kopie der Vorlage. Vielmehr haben die Entwickler Other Ocean die Geschichte etwas verändert. Die Ereignisse des Kriegs der Welten finden 1953 in London statt. Der Protagonist des Spiels hört auf den Namen Arthur und muss sich während des Angriffes der Marsianer auf den Weg machen, seine Familie zu retten.
Dabei unterscheidet sich War of the Worlds von den heute so üblichen Spielen. Es gibt kein Tutorial zu Spielbeginn und keine Hinweise, die freundlich den Weg weisen. Man wird hier nicht an die Hand genommen, sondern muss sich seinen Weg selbst hart erarbeiten. Dadurch gerät das Spielerlebnis meiner Meinung nach umso intensiver.
Deshalb steigt natürlich der Grad der Frustration im Spielverlauf enorm an. Und dadurch, dass es keine Hinweise zum Weg gibt, schnellt die Todesrate nach oben. Ehe man den richtigen Weg findet, vergeht einiges an Zeit. Und selbst dann ist nicht gewährleistet, dass man länger als zwei Minuten am Leben bleibt. Oft kommt es auf Sekundenbruchteile an, die den Unterschied zwischen vorzeitigem Sterben oder Weiterkommen ausmachen. Ein Sprung zu früh, Deckung suchen an der falschen Stelle - und schon kann man von vorne anfangen.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Farbpalette des Spiels stark reduziert. In manchen Leveln ist das einzig Helle die Kleidung von Arthur. Ansonsten dominieren Schwarz, Weiß und Grau. Sobald es etwas bunter wird, übertüncht dies eine dunkle Sepia. Leider ist die Graphik nicht frei von Bugs: Es gibt eine Stelle, in der man sich in einem schmalen Gang versteckt. Man befindet sich nicht alleine dort, ein weiterer Flüchtling harrt mit euch aus. Während im Vordergrund die Menschen fliehen, erhält man kurzzeitig den Eindruck, dass diese Figur trotz der Enge springt. Einen kurzen Augenblick später verschwindet sie plötzlich, nur um dann hinter dem Protagonisten herzukriechen, als er das Versteck verlässt.
Das absolut Beste am Spiel ist jedoch die Erzählung. Niemand anderes als Patrick Stewart, bekannt als Captain Jean-Luc Picard (Raumschiff Enterprise) oder Charles Xavier aus den X-Men-Filmen, erzählt das Geschehen. Er leistet eine grandiose Arbeit und trägt viel dazu bei, dass The War of the Worlds über eine so geile Atmosphäre verfügt. Es gibt Passagen, an denen ich unwillkürlich stehen blieb. Da fiel mir plötzlich auf, dass die Musik nicht mehr zu hören ist. Stattdessen ertönten die Geräusche des Krieges. Und erneut überkam mich eine Gänsehaut.
The War of the Worlds im Test

Frustration kann durch vieles hervorgerufen werden. Man verspürt dieses Gefühl, weil es etwas nicht so gelaufen ist, wie erhofft. Es entsteht, wenn man meint, an eine Glasdecke zu stoßen. Und man kriegt es, wenn man eine Passage immer und immer wiederholt und trotzdem nicht weiterkommt - wie in „The War of the Worlds“ ...
Götz meint:
Positiv
- Gänsehaut-Atmosphäre
- Minimalistisches Spiel
- Erzähler Patrick Stewart
Negativ
- Zu schwer
- Graphische Bugs
Userwertung
Forum
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von Civilisation:
The War of the Worlds Frustration kann durch vieles hervorgerufen werden. Man verspürt dieses Gefühl, weil es etwas nicht so gelaufen ist, wie erhofft. Es entsteht, wenn man meint, an eine Glasdecke zu stoßen. Und man kriegt es, wenn man eine Passage immer und immer wiederholt und...
Selten tat ich mich so schwer, einem Spiel eine gerechte Benotung zu geben. Auf der Plusseite hat The War of the Worlds eine grandiose Atmosphäre. Getragen von der Stimme Patrick Stewarts findet man sich in einem vom Krieg zerstörten London. Die Steuerung ist minimalistisch, die Farbpalette reduziert. Gänsehaut. Und doch verfügt das Game über ein gewaltiges Manko: Es ist ZU schwierig! Rasant steigt der Frustrationsgrad und man muss erst eine Pause einlegen, ehe man die Motivation sammelt, weiterzuspielen. Auch die leichten graphischen Bugs trüben das Spielerlebnis. Letzten Endes ist der Titel kein Hit, aber immer noch ein gutes Spiel.