
Storytechnisch knüpft The Dishwasher: Vampire Smile da an, wo der im Oktober 2009 veröffentlichte Vorgänger aufgehört hat. Der Schauplatz wurde demzufolge auf den Mond verlegt. Nicht zu vergessen: Der Tellerwäscher vernichtete im Zuge der Cyborg-Seuche in The Dishwasher die Erde. Yuki, seiner Stiefschwester, wird der Vorfall in die Schuhe geschoben und sie wird in das Gefängnisraumschiff 'Iffenhausen' gesperrt. Was folgt ist ein blutiger Rachefeldzug - angelehnt an Filmklassiker wie Okami: Das Schwert der Rache, Kill Bill oder RoboCop.
The Dishwasher: Vampire Smile ist ein klassischer 2D-Side-Scroller mit Hack & Slay-Spielmechanik und bleibt der bekannten Spielmechanik des Vorgänger-Titels treu. Vergleichbar mit dem Super NES-Klassiker Super Metroid oder dem XBLA-Hit Shadow Complex ist die Spielwelt auch hier in Räume unterteilt, die es zu säubern und durchforsten gilt. Führungspfeile geben euch im Spiel Hilfestellung, eine Übersichtskarte ist jedoch nicht vorhanden. Kommt euch eine Gruppe 'Opfer' (Ninjas, Cyborgs oder Untote) in die Quere, fließt der rote Saft in Strömen. Platzende Köpfe, meterhohe Blutfontänen, fliegende Gliedmaßen und aus dem Körper tretende Innereien gehören hier zum Standardprogramm.
Trotz der Comic-Optik ist der Titel äußerst brutal und gehört keinesfalls in Kinderhände. Die Altersfreigabe ab 18 Jahren trägt Dishwasher: Vampire Smile zurecht. Kleine Geschicklichkeitsaufgaben (Guitar Hero Minispiel) lockern das Spielgeschehen auf und belohnen den Spieler mit Gold. Damit kauft ihr Waffen- und Gesundheitsupgrades. Sammelbare Extras, die gut versteckt in den Leveln platziert wurden, bringen RPG-typisch Vorteile und werten den Katana-schwingenden Tellerwäscher oder die seelisch geplagte Yuki zusätzlich auf.
Unfair wird es in die The Dishwasher: Vampire Smile eigentlich nie. Neben unendlich Leben und diverser magischer Fähigkeiten (Kettenblitz, Energieabobierung etc) dürft ihr das Spiel in sechs Stufen eurem Können anpassen. Die Checkpoints wurden durchweg günstig gesetzt. Zusätzlich lassen sich Lebensmittel im Inventar bunkern, mit denen ihr eure Energie in den knackigen Endboss-Fights auffrischt. Diese sind wie der Rest des Spiels gut in Szene gesetzt und imponieren durch das sehenswerte Figuren-Design. Highlight stellt hier der in mehrere Phasen aufgeteilte Kampf gegen 'The Invalid' dar.
In einer 8-Bit Stage kämpft ihr ähnlich wie in Ninja Gaiden (NES) oder Kung Fu Master (GameBoy) gegen anrückende Feindeshorden. Monochrom-Optik, SID-Sound und handgezeichnete Pixel-Sprites lassen hier echtes Retro-Feeling aufkommen. Um den Invaliden außer Gefecht zu setzen, bedient sich Dishwasher: Vampire Smile sogar Textadventures á la Advent oder Zork. Abseits der Haupkampagne bietet der Download-Titel kooperatives Spielen online und offline, 50 Arcade-Herausforderungen und eine Spülherausforderung. Der Umfang kann sich mit 800 Microsoft Points wirklich sehen lassen.
Das Spiel ist so herrlich abgedreht, dass man zumindest einmal die Demo gezockt haben sollte. Wer daran Gefallen findet, und den extrem hohen Gewaltgrad nicht scheut, bekommt mit The Dishwasher: Vampire Smile ein ausgesprochen spaßiges Hack & Slay Vergnügen präsentiert. Der eigenwillige Look und die übertriebene Inszenierung heben den Titel positiv von der Konkurrenz ab. Auch der Preis mit 800 MS-Points kann sich wahrlich sehen lassen.