Elta ist zunächst alles andere als ein Superheld und Weltenretter in spe. Mit (A) schießt ihr magische Projektile ab, welche die meisten Gegner aber kaum kratzen und mit (B) absolviert ihr ungelenk wirkende Sprünge. Zudem vermag es unser magischer Held, Leitern herauf und herab zu klettern. Das war es auch schon mit seinem Aktionsrepertoire.
Glücklicherweise existieren aber zahlreiche Power Ups, die unseren schwachbrüstigen Pseudo-Lord in einen Erzmagier allererster Güte verwandeln. Zunächst gibt es da die obligatorischen ‚Projektil-Verstärker‘, welche eure magischen Geschosse bis zu 3 Mal aufwerten können. Wo diese dann treffen, wächst, im krassen Gegensatz zu ihrer Ursprungsform, kein Gras mehr. Die wahre Stärke Eltas liegt jedoch in seiner Verwandlungsfähigkeit.
Während eures Abenteuers werdet ihr immer wieder auf farbige ‚Sphären‘ treffen, derer ihr ganze zwei Stück gleichzeitig tragen könnt. Die Kombination aus eben diesen Sphären bestimmt, in welches Wesen ihr euch schlussendlich morpht. Zur Verfügung stehen:
Drachenkrieger: Elta verwandelt sich in einen roten Drachen, welcher kontinuierlich Feuer spucken kann. Im Gegensatz zum regulären Magic Blast lässt sich dieser Kegel auch diagonal ausrichten!
Meermann: In dieser Form ist Elta befähigt, mit granatenartigen Blasen zu werfen. Treffen jene den Boden, steigt von eben jenem eine Fontäne auf, die Gegner beschädigt.
Ninja: In der Ninja-Form erhält Elta eine Eigenschaft, die ihm sonst nahezu abgeht: Beweglichkeit! Der Schattenkrieger bewegt sich rasend schnell, springt unglaublich hoch und ist zudem in der Lage, sich mit Shurrikens zu verteidigen. Der Haken? Nun, die Shurrikens sind langsam und relativ schwach. Schwächer noch als Eltas Standard-Bewaffnung.
Samurai: Dem Samurai fehlt es, als traditionellem Nahkämpfer, an Reichweite. Dafür langt er ordentlich hin - die meisten Gegner brauchen nur einen oder zwei Treffer und sein mächtiges Schwert kann sogar Schilde, Wälle und Türen durchschlagen.
Raijin: Die Donnergott-Form befähigt Elta zu enormen Sprüngen und der Möglichkeit, seinen Körper in einen gewaltigen Blitzschild zu hüllen, der sowohl Projektile als auch Gegner pulverisiert. Unnötig zu erwähnen, dass die strukturelle Integrität des Schildes bei jedem Treffer nachlässt. In dieser äusserst mächtigen Form werdet ihr euch nicht sehr oft wiederfinden.
Insgesamt dürft ihr euch durch 8 Level, welche mit weitestgehend unterschiedlichen Monstern bevölkert sind, schlagen. Dabei trefft ihr auf so ziemlich jedes Levelement, das einen guten Action-Plattformer ausmacht: stachelbewehrte Abgründe, Leiterrätsel, bewegliche Plattformen, die euch über riesige Lavabecken tragen, und Verzweigungen, die euren Orientierungssinn gehörig auf die Probe stellen.
Am Ende jedes Levels erwartet euch ein Vorendgegner und schließlich ein traditioneller Boss, welcher in Form einer abscheulichen, von Gal Agiese kreierten Kreatur daherkommt. Jene Obermacker scheinen auf den ersten Blick ungewöhnlich hart, sind mit der richtigen Taktik aber recht gut zu knacken. Habt ihr das Monstrum in die dunklen Abgründe, aus denen es kam, zurück befördert, werdet ihr mit einem der acht Folianten und etwas (vertontem!) Trashtalk seitens Gal ‚belohnt‘.
Der Sound ist eher zweckmäßig und könnte imo etwas knackiger sein. Diese Schwäche wird durch die tollen BGM allerdings mehr als ausgeglichen. ‚Dale of Evil Gods‘, das Thema des ersten Levels, genießt innerhalb der Neo Geo-Gemeinde inzwischen sogar Kultstatus.
Bei Magician Lord handelt es sich um einen soliden, abwechslungsreichen und zuweilen recht knackigen Plattformer, der technisch leider eher schlecht gealtert ist. Das wichtigste Kriterium erfüllt er allerdings nach wie vor: Er macht Spaß, wenn man sich darauf einlässt.