Daher erklärte ich mich freiwillig bereit, dass neueste Produkt der Pokémon Company unter die Lupe zu nehmen, das mit niemand Geringerem als der Leitfigur einer ganzen Generation kommt: Pikachu himself! Ich war guter Dinger als endlich das Testmuster von Poképark Wii: Pikachus großes Abenteuer bei mir eintrudelte. Was waren meine Erwartungen? Ein Spiel für Core- und Gelegenheitsspieler mit eventuell einem interessanten Kampfsystem. Am Ende meiner Testphase mit dem Wii-Spiel war ich ein bisschen enttäuscht. Allerdings erfahrt jetzt mehr in ausführlichen Test.
Der Austragungsort von Pikachus ersten Wii-Abenteuer ist ein Poképark, der vor vielen Jahren von Menschen bewohnt wurde. Nachdem diese aber gegangen sind, rissen sich die Hosentaschenmonster dieses Stück Land unter den Nagel. Die Idylle war bis dato perfekt. Doch leider wurde das Himmelsprisma, das den Park bisher beschützte, in 14 Teile gesprengt und über das Gelände verstreut. Der Pokémon Mew gibt zu Anfang ein kurzes Update zur Geschichte, und wirft euch vor den Toren des Poképarks ab, mit der Aufgabe alle Prismensplitter zu finden.
Zu den Rahmenbedingungen des Spiels zählt es, so viel Freundschaften wie möglich mit den 193 Pokémons zu schließen. Und wie macht man das? Man geht zu ihnen, führt Smalltalk und fordert sie zu Aktivitäten auf. Dann kommen die Minispiele ’’Fangen ’’, ’’Verstecken ’’, ’’Ratespiel ’’, und ’’Turnübungen ’’ zum Einsatz. Es gibt sogar einen Kampfmodus, der ein bisschen an ein Beat em up á la Street Fighter erinnert. Das geschieht in Echtzeit mit den pokemontypischen Attacken, bis der Gegenüber aufgibt. Ggenau wie die anderen vier Minigames ist das äußerst seicht und stellt überhaupt keine Herausforderung für ältere Spieler da. Als Belohnung für den „spielenden“ Sieg über euren Gegner trägt sich dieser anschließend in euer Poképark-Album ein und ihr dürft ihn als ’’Freund’’ ansprechen. Dort findet ihr nebenbei erwähnt noch die Statuswerte von Pikachu sowie eine Speicheroption.
Ob ihr es wollt oder nicht, ihr seid wiederholt gezwungen, die weitläufigen Zonen des Parks zu durchstreifen und jeden Gast, der immer dank Einblendung des Spiels vorgestellt wird, in eure Freundesliste aufzunehmen. Dazu kommen viele kleine Gefälligkeiten, die ihr zu erledigen habt und Hindernisse zu überwinden. Weil es meist um simple Aufgaben der Marke ’’Besorge mir 20 Holzstücke’’ oder ’’Kämpfe gegen Pokémon XYZ’’ geht, stellt sich recht flott eine gewisse Monotonie ein.
Ihr merkt: Poképark Wii ist vom Spieldesign eher für das jüngere Videospielvolk konzipiert. Doch für welche Altersklasse ist der Titel bestimmt? Weil ihr oft in Gespräche verwickelt werdet, sollte der junge Spieler von Poképark schon lesen können. Ist das nicht der Fall, ist Frust vorprogrammiert. Kinder ab einem Alter von neun Jahren (und aufwärts) werden durch die seichte Mechanik und das monotone Gameplay jedoch in keiner Weise gefordert.
Wäre hier das tolle Kampfsystem der Nintendo DS Rollenspiele am Start, könnte das den Titel aufwerten! Aber Pustekuchen. Was allerdings richtig Spaß bereitet, ist das Erkunden der Parkanlagen und das knipsen von Fotos. Genau, ihr hört richtig. Nachdem ihr mit Traunfugils am Treffpunkt im Zentrum des Parkes gesprochen habt, bekommt ihr einen Fotoapparat in die Hände gedrückt. Damit lassen sich Bilder (in der Ego- sowie Third Person-Ansicht) machen, die wahlweise auch auf einer SD-Karte gespeichert werden dürfen.
Und erwartet ihr jetzt einen Multiplayermodus wie bei Mario-Party mit anderen Mitspielern? Fehlanzeige! Selbst auf der Rückseite der Verpackung warnt Nintendo davor, dass es überhaupt keine Multiplayer-Funktionen gibt. Vertanes Potenzial auf ganzer Linie! An der Grafik werden Pokémon-Fans aber schnell Gefallen finden, denn diese ist zwar detailarm, aber dafür kunterbunt und passt zum Design.
PokePark Wii: Pikachu's Adventure im Test

Während der Nintendo DS reichlich mit (meist) guten Pokémon-Spielen bedient wird, sieht es auf Nintendos Heimkonsole nicht so gut aus. Doch das ändert sich jetzt mit Pikachus erstem Wii-Abenteuer im Poképark!
Andrej meint:
Positiv
- Mix aus Adventure & Minigames
- 193 Pokémon
- Fotomodus
Negativ
- Keine Analogsteuerung
- Kein Mehrspielermodus
- Seichtes Gameplay
Userwertung
Weiterführende Links
Es ist mir noch nie passiert, dass ich während der Testphase eines Videospiels eingeschlafen bin. Ok, ich bin nicht wirklich die Zielgruppe von Poképark Wii: Pikachus grosses Abenteuer, aber welche Kinder sind das überhaupt? Diejenigen, die der geschriebenen deutschen Sprache mächtig sind wollen mehr Substanz, die anderen können dem Spiel nicht folgen, weil sie noch keine Lesekenntnisse haben. Somit gibt es ein Problem: Wer soll es zocken? Ich für meinen Teil bleibe bei Pokémon Heartgold & Soulsilver und warte auf ein richtiges Pokémon-Abenteuer für Nintendos Wii.