Final Fight Double Impact im Test

Capcom liefert euch dieses Mal schlagende Argumente, wieso ihr euch diesen Download auf keinen Fall entgehen lassen solltet. Es erwarten euch nämlich gleich zwei wirklich gelungene Arcade Umsetzungen. Das eine Spiel ist das allseits bekannte Final Fight. Ältere Videospiel-Hasen werden sich noch mit Gänsehaut daran erinnern, wie man Stunden lang an einem Spielhallenautomaten steht und sein ganzes Kleingeld verpulvert, nur um besagtes Spiel durchzuspielen. Capcom hat sich dabei nicht lumpen lassen und bringt eine 1:1 Umsetzung des Arcade-Hits auf die HD-Konsolen. Anders als die gekürzte SNES-Version, bietet Final Fight alles, was das Beat 'em Up Herz begehrt. Ihr schlagt euch wahlweise allein oder mit einem Kumpel durch sechs Level auf der Suche nach Haggars Tochter. Zur Auswahl stehen euch dabei drei Charaktere, die jeweils einen anderen Kampfstil beherrschen. Cody ist dabei der harte Straßenkämpfer,  Guy beherrscht Ninjutsu-Techniken und Haggar kämpft als Wrestler durch die Straßen von Metro City. Die Straßen der Stadt sind natürlich voll von Mitgliedern der Mad Gear Gang, die alles daran setzen, euch den Gar aus zu machen.

Zugegeben, Final Fight ist mit seinen sechs Levels relativ kurz und die Tatsache, dass man unendlich Continuoes besitzt führt dazu, dass man das Spiel in einem Zug durchspielen kann. Trotzdem werdet ihr eine Weile an Metro City zu knabbern haben, denn Capcom hat viele Herausforderungen eingebaut, die es zu meistern gilt. So müsst ihr z. B. ein Level in einer bestimmten Zeit hinter euch bringen oder dürft nur eine gewisse Anzahl an Leben verbrauchen. Mit geschafften Herausforderungen füllt ihr eure Schatzkammer. Schätze sind nichts anderes als Artworks, Comics oder sogar eine ganze Anime Folge von Street Fighter 2, in der Cody und Guy einen Auftritt haben.

Das andere Spiel heißt Magic Sword und ist ein Fantasy Beat 'em Up. In bekannter Manier steuert ihr einen mutigen Ritter durch ganze 50 Levels, um dem bösen Lord Drokmar das Licht auszublasen. Auch hier könnt ihr entscheiden, ob ihr allein losziehen oder doch einen Freund mitnehmen wollt. Magic Sword spielt sich etwas hektischer als Final Fight, aber keinesfalls schlechter. Es stellen sich euch viele verschiedene Monster in die Quere, die ihr mit mächtigen Waffen und Zaubern in die Knie zwingt. Befreit ihr auf eurem Weg Gefangene, schließen sich diese euch an und ihr habt plötzlich vier Charaktere, die gegen das Böse kämpfen. Das Fantasy Spektakel hat mit seinen 50 mehr oder minder langen Levels auch mehr zu bieten als Final Fight und macht genauso viel, wenn nicht noch ein wenig mehr Spaß, da man seinerzeit den Spielhallen Klassiker bei uns nicht vorfand. Natürlich erwarten euch auch hier viele Challenges, die ihr unter bestimmten Voraussetzungen lösen müsst. Wie bei der Action in Metro City erwarten euch dann allerlei Goodies, mit denen ihr eure Schatzkammer füllt und Achievements, bzw. Trophies freispielt. Bei beiden Spielen kommt das Arcade-Feeling grandios rüber, was an den vielen Einstellungsmöglichkeiten liegt, die Capcom integriert hat.
  Bei den Einstellungen hat Capcom ganze Arbeit geleistet, denn sowohl alte Hasen, als auch HD-Neulinge werden voll auf ihre Kosten kommen. Mit ein paar Klicks könnt ihr beide Spiele in alter Pracht erleben. Dabei simuliert euch das Spiel einen wirklichen Spielautomaten. Es werden Verzierungen, Scanlines, Krümmung des Monitorglases und sogar die Leuchtwirkung der alten Displays gelungen dargestellt und vermitteln Arcade-Feeling par excellence. Wer dagegen doch lieber den moderneren Weg gehen möchte, der stellt das Spiel einfach auf Vollbild und aktiviert einen Grafikfilter, der die Spiele in neuem Glanz erstrahlen lässt. Ich habe beide Versionen ausprobiert und mich letztendlich für die Spielautomaten Darstellung entschieden, weil es einfach super gelungen ist und das Flair des Originals perfekt erzeugt.

Natürlich kommt Final Fight Double Impact mit einem vollwertigen Online Modus daher. Zwar bietet es offline Koop für zwei Spieler, aber wenn man gerade keinen Freund neben sich sitzen hat, springt man einfach ins World Wide Web und sucht sich einen Mitspieler, denn kooperativ macht das Ganze gleich doppelt Spaß. Dabei könnt ihr euch mit euren Freunden online verabreden oder aber sofort in ein bestehendes Spiel springen. Der Online Modus funktioniert tadellos und ergänzt das positive Gesamtpaket.

Rein spielerisch hat sich bei beiden Spielen nichts getan. Es gibt keine neuen Charaktere, Stages oder Modi. Alles ist so, wie es Ende der 80er war. Gleiches kann man auch von der Präsentation behaupten. Im originalen Modus sieht es verpixelt und in die Jahre gekommen aus. Mit dem passenden Filter oder der Automaten Ansicht werden die Spiele zwar geglättet, reißen grafisch aber keine Bäume aus. Müssen sie auch nicht, denn die Spiele leben von der tollen Spielbarkeit und dem unvergesslichen Flair. Anders als die Grafik hat der Sound ein Facelifting bekommen. Final Fight bietet euch nämlich die Wahl, ob ihr die originalen Melodien hören wollt, oder doch lieber die Klänge des neu gemixten  Soundtracks bewundert. Der neue Soundtrack hebt sich von der Qualität deutlich von dem Original und bietet schnelle Melodien, die die Action auf den Straßen perfekt unterstreichen. Somit dürfte also jeder Fan von Retro Prügelei auf seine Kosten kommen.