Der Story entsprechend spendierte SEGA dem Nachfolger zwei neue Charaktere, die sich perfekt in das alte Team einfügen. Der große, starke Wrestler Max und der schnelle, Rollerblades-fahrende Eddie. Aber die weltweit erste Mega Drive 16 MBit-Cartridge wurde auch mit allerlei anderen Finessen vollgepackt.
Das erste, was dem geneigten Beat em Up Fan ins Auge fällt, sind die um einiges gewachsenen Spielerfiguren, die zudem auch farbenfroher und detailreicher daherkommen. Desweiteren verfügt jeder der vier Helden nun über eine stattliche Anzahl an verschiedenen Bewegungen, Schlägen, Tritten, Würfen und diesmal auch Special Moves. Im Zuge der Integrierung von optisch feinen Spezialattacken ist leider der beliebte Polizeiwagen entfallen. Somit kann man nun nicht mehr den kompletten Bildschirm per Tastendruck von Gegnern befreien. Auch die umfangreichen Levels sind optisch wesentlich schöner ausgefallen als im eher schnöden Erstling.
Der Umfang des Spiels ist ebenfalls gewachsen. Acht in mehrere Abschnitte unterteilte Stages warten auf euch, in denen ihr, wie schon vom ersten Teil gewohnt, mehrere Waffen finden könnt. Die Bierflasche ist leider nicht mehr dabei, dafür darf man aber die Gegner jetzt zusätzlich noch mit einem Schwert bekämpfen. Werdet Ihr getroffen, verliert Ihr diese Waffe und natürlich auch einen Teil Eurer Lebensenergie. Glücklicherweise hat man sich bei SEGA auch entschieden den Gegnern einen Lebensbalken zu verpassen, was sich auf den Spielfluß doch sehr positiv auswirkt. Und gerade bei den Schurken, Übeltätern und Miesepetern des Mr. X hat man sich diesmal etwas mehr Kreativität gegönnt: Ob Peitschenladys, Ninjas, Raketenmenschen, Motorradfreaks oder abgefahrene Punks, dem Spieler stehen nun viele verschiedene Figuren zum Verprügeln bereit.
Das Verdreschen der Bösewichte geht auch wesentlich leichter von der Hand. Multihit-Kombinationen, Backdrops oder Slides führen die Helden flüssig aus. Der Schwierigkeitsgrad ist wieder einmal etwas zu niedrig geraten, aber bei den langen Levels fällt das nicht besonders auf. Wem es trotzdem selbst auf höchstem Grad zu einfach ist, kann mal einen Blick in die Cheats werfen. Dort kann man per kleinem Trick den Mania-Modus aktivieren, in dem es dann wirklich abgeht.
Der Zwei-Spieler-Modus ist natürlich wieder das Highlight des Moduls. Es macht einfach unheimlich Spaß, zusammen die Straßen zu durchqueren. Der zweite Spieler hat jetzt die Wahl aus allen Charakteren.
Die Endgegner, welche auch manchmal im Rudel auftreten, sind allesamt fordernd genug, um diesem Titel gerecht zu werden. Kurz vor dem letzten Endboss bekommt Ihr sogar die Musik aus Streets of Rage 1 zu hören, was echt motivierend ist. Insgesamt gesehen ist die Musik wieder mal ein Highlight. Dank Yuzo Koshiro begleiten euch harte Technotracks, rockige Einlagen oder eher sanfte Musikstücke - immer passend zur Situation. Und zur superben Musik gesellen sich auch gewohnt gute Soundeffekte.
SEGA merzte alle Schwächen des ersten Streets of Rage Spieles aus und verbesserte die Grafik und Dynamik enorm. Streets of Rage 2 gehört ganz klar zu den Toptiteln für das gute alte Mega Drive und darf auf keinen Fall verpasst werden.