Resident Evil 2 im Test

Neben dem zweiten Charakter fielen noch andere Dinge dem Rotstift zum Opfer. Vor allem bei der Waffenauswahl bemerkt man dies. Doch auch die Rätsel und Story-Elemente wurden auf das Nötigste reduziert. Keine Veränderungen hingegen beim Spielprinzip: Noch immer bewegt man seine Spielfigur durch starre Hintergrundbilder und versucht zu überleben. Die typischen Perspektivenwechsel geben sich ebenso die Ehre, wie die berühmt-berüchtigten Tür Animationen. Kräuter können vermischt werden und Schlüssel öffnen neue Räumlichkeiten. Und wie gehabt dient eine Schreibmaschine zum Abspeichern. Alles also, was man von einem Resident Evil erwarten würde.

Die Game.com Variante gibt sich dabei unfreiwillig actionbetont. Was neben den gekürzten Rätseln nicht zuletzt auch an der misslungenen Steuerung liegt, die den Spieler regelrecht dazu nötigt, jeden Gegner zu töten. Wurde schon die PS1 Steuerung nicht gerade mit Lob überschüttet unterbietet der Game.com dies locker. Zwar steuert man wie gehabt aus der Sicht der Spielfigur, doch ist es nicht möglich, flüssig von einer Bewegung zur nächsten überzugehen. Auch diagonale Bewegungen sind nicht ausführbar.

Daraus folgt eine Stop & Go Steuerung, die es unmöglich macht, den Gegnern geschickt auszuweichen. Nach jeder Bewegung muss man erst einmal anhalten, sich um 90° in die neue Richtung drehen, wieder anhalten und erst dann ist es möglich, in diese neue Richtung zu laufen. Auch ist das Ganze recht schwammig und oft dreht man sich anders, als man eigentlich will. Wer da nicht sofort jeden Zombie bei Sichtkontakt tötet, sondern weglaufen will, wird schnell ins Gras beißen. Es dauert schon einige Zeit, ehe man sich daran gewöhnt hat und der ein oder andere Spieler wird bereits im ersten Bildschirm die Erfahrung machen, das nichts leichter ist als sterben.
 

Umso ärgerlicher ist die Steuerung, da man ansonsten gekonnt die Schwachstellen des Game.com umging. Die stellenweise richtig schön gezeichneten Hintergründe sind gut zu erkennen, ebenso wie die Figuren. Da kaum Bewegung im Spiel ist, tritt das typische Verwischen nicht auf. Einzig die Animationen der Figuren hätte man etwas besser machen können. Auf Musik verzichtet man völlig und setzt primär auf Samples. So wird man schon anfangs vom typischen „Resident Evil“ begrüßt,und Zombieschreie dringen durch die Straßen. Die Laufgeräusche allerdings werden schnell nervig. Auch leidet die Atmosphäre durch den Verzicht auf Musik sehr deutlich. Die Serientypische Horror-Stimmung tritt nie auf.