King of Fighters Maximum Impact 2 im Test

PlayStation2

"The Punchfest Opens…" Die Geschichte spielt wieder einmal in Southtown und dreht sich um die beiden deutschstämmigen Brüder Alba und Soiree Meira, die im ersten Teil die Mephistopheles-Gang zerschlagen hatten. Jetzt gilt es das Rätsel um die ebenfalls aus Deutschland stammende Luise Meyrink, der geheimnisvollen Tochter eines Heidelberger Raketeningenieurs, zu lösen.

king_of_fighters_maximum_impact2_0002Mit der Storyline hat SNK Playmore diesmal allerdings keinen Oscar verdient: Die Maximum Impact Reihe spielt zwar in einem eigenen Storyuniversum, welches nicht mit der 2D-Reihe in Verbindung steht, aber die Geschichte rund um „Aliens“ & Co. wirkt trotzdem völlig deplatziert und aufgesetzt. Aber erstmal der offizielle Prolog zur Story:

„Als Alba Meira das letzte „King of Fighters“- Turnier in Southtown gewonnen hatte, musste Duke den Titel des „King“ an ihn abgeben. Kurz danach verschwanden Duke und seine Mephistopheles-Gang aus Southtown. Mit Hilfe des neuen „King“ Alba und seines Bruders Soiree war der Frieden in der Stadt wiederhergestellt worden.

Eines Tages erschien Alba und Soiree eine geheimnisvolle junge Frau. Obwohl beide sie zum ersten Mal zu Gesicht bekamen, hatten sie das Gefühl, die Frau schon irgendwo einmal gesehen zu haben. Doch sie gab nur ein paar Sätze in einer unverständlichen Sprache von sich, stöhnte kurz auf und verschwand wieder.“

„Seit diesem Tag wurden Alba und Soiree von seltsamen Träumen heimgesucht. Diese Träume erinnerten sie an den wunderschönen Sternenhimmel, den sie als Kinder im Schwarzwald gesehen hatten. Ansonsten konnten sie sich keinen Reim darauf machen. Die beiden wussten zwar, dass es sich nur um Träume handelte, doch es gelang ihnen nicht, sich ihres Zaubers zu entziehen. Wer war das geheimnisvolle Mädchen? Je mehr Zeit verging, desto intensiver mussten sie an es denken.

king_of_fighters_maximum_impact2_0005Just in dem Moment, als die Brüder die Strapazen ihres letzten Turniers vergessen hatten, erreichte sie die Einladung zum nächsten King of Fighters Turnier, das umfangreicher denn je werden sollte. Auch ihre alten Rivalen Lien und Duke würden mit von der Partie sein. Alba und Soiree begannen mit der Vorbereitung auf diese neue Herausforderung und man konnte durchaus annehmen, dass sie auf diese Weise ihre Visionen von dieser geheimnisvollen Frau verdrängen wollten …“

Soviel zur offiziellen Storyeinleitung, kommen wir zum Wichtigsten: dem Kämpferaufgebot. Natürlich darf hier keiner der berühmten King of Fighters Recken fehlen und so gibt es anfangs insgesamt 24 Charaktere: Mit dabei sind bekannte Namen wie: Terry Bogard, Mai Shiranui, Ryo Sakazaki, K’, Kyo Kusanagi, Iori Yagami, Rock Howard, Ralf Jones, Athena Asamiya und viele mehr. Ihre Polygon-Premiere feiern erstmals auch Stockschwinger Billy Kane und Eisprinzessin Kula Diamond. Komplett neu hingegen sind Schmetterlingslady Luise Meyrink und die Ninjagöre Nagase. Zusätzlich kommt aber noch ein ganzer Haufen freispielbarer Charaktere aus anderen berühmten SNK Spielen hinzu (die an dieser Stelle aber nicht verraten werden).

Nach einem langen und fantastischen Vorspann, in dem man z.B. Ryo Sakazaki und Terry Bogard in cooler Aktion sieht, wird man auch schon mit den verschiedenen Spielmodi konfrontiert. Der wichtigste dürfte der Story-Modus sein: Hier schlüpft man in die Haut eines der Protagonisten und spielt seine Geschichte bis zum Schluss. Nach erfolgreichem Abschluss winken als Belohnung weitere geheime Kämpfer, neue Stages und Kostüme sowie das ausführliche Profil, was dann im Profil-Modus genauer begutachtet werden kann. Wer des Öfteren mit einem Freund oder Freundin vor der PlayStation 2 sitzt, wird mit dem Versus-Mode die meiste Zeit verbringen: Hier kann man sich entweder für die obligatorischen Einzel- oder Team Matches entscheiden oder an den neuartigen Einzelparty- und Teamparty Matches teilnehmen, bei denen man gegen seinen Kontrahenten mit variierenden Bedingungen, wie z.B. abnehmende Lebensenergie, stärkere Schläge etc. antreten muss.

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Für die nötige Langzeitmotivation von Solospielern sorgt der Herausforderungsmodus. Bei dem „Gegen die Uhr“ (in einer vorgegebenen Zeit so viele Gegner wie möglich bezwingen), „Überleben“ (mit nur einer Energieleiste so viele Gegner wie möglich besiegen), „Leichte Mission“ (hier warten 10 Level mit jeweils 10 Missionen, in denen man verschiedene Bedingungen erfüllen muss, um eine Mission zu meistern) und den „Extra Mode“ (mit verschiedenen Minispielen wie Auto demolieren, gegen Metal Slug Panzer oder Dampfwalze antreten und Statue zerkloppen) zur Auswahl stehen. Der obligatorische Trainings-Modus, bei dem man in aller Ruhe alle Spezial- und Super-Spezial-Moves, sowie die stylischen Moves trainieren kann, rundet das Angebot ab.

Die Steuerung geht superflüssig von der Hand und bietet wie im Vorgänger jeweils zwei Schlag- und Trittbuttons. Die Moveeingabe flutscht geradezu aus den Fingern, so dass eine sehr hohe und vor allem dynamische Spielgeschwindigkeit entsteht (Spieler mit Arcadestick sind hier klar im Vorteil). Solch grundlegenden Gameplay Elemente wie die Ausweichrolle, die Guard Crash Gauge (verhindert defensives Spielen) und die comboartigen stylischen Moves sind auch hier mit dabei. Das Kampfsystem wurde in fast allen Belangen runderneuert und bietet neue Techniken wie Parieren, Sidestep-Angriffe oder die Super-Abwehr, mit der man z.B. einen gegnerischen Special Move abwehren kann, um dann selber einen zu starten. Leider wurden die fiesen Bodenattacken aus dem Vorgänger nicht entschärft, so dass es weiterhin möglich ist, einen am Boden liegenden Gegner mit verheerenden Schlag- und Trittcombos zu malträtieren.

king_of_fighters_maximum_impact2_0013Ignition Entertainment wartet auch diesmal mit einer gelungenen technischen PAL-Umsetzung auf. Egal ob 60 Hz Modus, Uncut mit rotem Blut bzw. üppigen weiblichen Rundungen oder einer komplett farbigen deutschen Anleitung. Hier stimmt einfach alles. Da kann man auch schon mal vergessen, dass wieder mal kein Onlinegaming, wie in der japanischen Version, vorhanden ist. Sehr interessant sind auch die völlig überzogenen und wabernden Oberteile der weiblichen Protagonistinnen bei denen „Mann“ sich schon mal des Öfteren fragt, was der Schönheitschirurg von Mai Shiranui da wohl alles reingepackt haben mag. Denn so wie es wabbelt und schwabbelt kann das wohl nur Wackelpudding sein! Hoffen wir für Mai, dass es welcher mit Waldmeistergeschmack ist … :-)

Grafisch hat sich King of Fighters Maximum Impact 2 im direkten Vergleich zum Vorgänger in fast allen Belangen gesteigert. Seien es die vielen neuen Details der Charaktere, die zudem hochauflösend daher kommen oder die fantastischen Licht- und Spezialeffekte. Dagegen wirkt der Vorgänger wie eine frühe Alpha-Version. Aber auch die Artworks überzeugen und erfreuen das Auge (an die Stinktierfrisuren einiger Protagonisten hat man sich mittlerweile gewöhnt). Stein des Anstoßes bieten leider wieder mal die unpassenden alternativen Outfits von SNK Playmores Haus- und Hofdesigner Falcoon. So wollen die schrillen 80iger Pop-Kreationen so gar nicht zu dem Rest der Standartoutfits passen. Zum Glück ist das aber nicht bei allen Charakteren der Fall.

Als kleinen Ausgleich wurden dafür allen Charakteren massig Extrakostüme in vielen Farbkombinationen spendiert. Sehr cool ist auch das vom Maniax Teil übernommene Kamera-Feature geworden, mit dem es möglich ist das Spiel einzufrieren und frei im Bild zu drehen und zu zoomen. Bei den Hintergründen hat SNK Playmore leider einen Schritt zurück gemacht: Die eingezäunten Arenen wirken uninspiriert und trist. Die Figuren und Statuen im Hintergrund gehen völlig unter. Da stechen vorher noch die verschiedenen Zaunarten ins Auge. Das war im Vorgänger mit der Tiefgarage, dem Hochhausdach oder der NeoGeo Land Esaka Stage noch sehr viel besser umgesetzt worden. Aber schön zu sehen, dass man sich wenigstens mit den zerstörbaren Bodenplatten und Zäunen doch noch was bei der Konkurrenz abgeschaut hat.

king_of_fighters_maximum_impact2_0000Den Vergleich mit der PlayStation 2 Prügel Konkurrenz wie Soul Calibur III, Tekken 5 oder Virtua Fighter 4 Evolution muss sich King of Fighters Maximum Impact 2 allerdings gefallen lassen. Spielerisch ist es mit einem der genannten Games zwar nur schwer zu vergleichen, da es sich hier als einziges um ein 2,5D Prügler mit Viertelkreismoves (z.B. Dragonpunch) etc. handelt. Für die grafischen Belange gilt dies allerdings nicht und hier ziehen die King of Fighters im direkten Vergleich mit der PlayStation 2 Grafikreferenz Soul Calibur III klar den Kürzeren. Dafür fehlt es den Charakteren einfach am letzten Schliff und Details. Aber auch die tristen Zaunareale sehen im Vergleich mit den genialen Hintergründen des Namco-Prüglers geradezu lächerlich aus. Trotz alledem wird ein insgesamt guter visueller Eindruck vermittelt. SNK Playmore hat sich ja sowieso mit der King of Fighters Maximum Impact Reihe einen festen Platz unter den genannten Genre-Größen auf der PlayStation 2 gesichert.

Akustisch bietet King of Fighters Maximum Impact 2 die gewohnte Kost aus dem Vorgänger, allerdings alles in einer Arrange-Version, was insgesamt ruhiger und chilliger rüberkommt. So ist ein schöner Soundtrack mit vielen guten Melodien entstanden. Anlass zur Kritik geben aber die dilettantischen englischen Sprecher sowie eine fast nicht vorhandene Lippensynchronie. Zum Glück hat man die Option auf japanische Sprachausgabe umzustellen. Sehr witzig ist auch, dass sich die deutschen Landsmänner und -frauen im Spiel ab und zu ein paar deutsche Wortfetzen um die Ohren hauen. Mit Lachgarantie!!!




Marco meint:

Marco

WOW, SNK Playmore hat es tatsächlich geschafft, den Vorgänger zu toppen. King of Fighters Maximum Impact 2 ist ein umfangreiches und vor allem motivierendes 2,5D Beat ‘em up. Massig Charaktere, flottes GamePlay, tolle Spielmodi, gute Grafik, klasse Minigames und viele freispielbare Extras zeichnen diesen Prügler aus. Was will das Spielerherz mehr? Richtig, ein versus- bzw. turniertaugliches GamePlay. Hier eignet sich King of Fighters Maximum Impact 2 aufgrund der angesprochenen Mängel leider nur für Casual Spieler. Hoffentlich wird das SNK Playmore für die angekündigte Spielhallenversion Regulation A besser hinbekommen. Nichtsdestotrotz kann ich aufgrund des sehr guten Preis-/ Leistungsverhältnisses eine klare Kaufempfehlung aussprechen …

Positiv

  • flottes GamePlay in schicker Grafik
  • eingängige Steuerung
  • massig freispielbare Extras

Negativ

  • kleine GamePlay Macken
  • triste Hintergründe
Userwertung
7.74 5 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Marco hat den erneuten Auftritt von SNKs-Premiumreihe auf der PS2 besprochen. King of Fighters Maximum Impact 2 "The Punchfest Opens…" Die Geschichte spielt wieder einmal in Southtown und dreht sich um die beiden deutschstämmigen Brüder Alba und Soiree Meira, die im...

  • von Grandmaster-C:

    Original von Howitzer Also wer soll denn irgendjemand mit dem zweiten Outfit darstellen? Hab ne Übersicht gefunden, alle Cameos in 2p Outfits (etwas runterscrollen) hg101.classicgaming.gamespy.com/kof/kof7.htm...

  • von derboo:

    Die namen Weiss ich jetzt nicht auswendig, aber es gibt noch ein tolles Schloss mit Wolfgang Krauser auf nem Thron und eine Total Langweilige Virtual Reality Stage. Die allerletzte fehlt mir auch noch....

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King of Fighters Maximum Impact 2 Daten
Genre 3D Beat’ em Up
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2007-06-14
Vermarkter Ignition
Wertung 8.7
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