Killer 7 im Test

GameCube
Ursprünglich war Killer 7 exklusiv für den GameCube geplant, was natürlich die Herzen der Nintendo Fangemeinde Höherschlagen ließ. Nach den (vorerst) exklusiven Veröffentlichungen der Resident Evil Teile, kam man nun in den Genuß eines abgefahrenen und vollig aus dem Rahmen fallenden Actionspiels, das sich gewaschen hat.


Inhaltlich gleicht das Spiel natürlich der Playstation 2 Fassung , aber ich will euch die Story natürlich nicht vorenthalten. Die terroristische Heaven Smile-Organisation hetzt Selbstmordattentäter auf hilflose Zivilisten, die ihr Dasein dann in einer gigantischen Blutfontäne beenden. Ihr mimt das Killer 7-Syndikat, dessen Ziel es ist, die Verbrecher in ihrem Wahn zu stoppen. Dieses besteht aus sieben zwielichten Auftragskillern, die seltsamerweise alle auf den Nachnamen Smith enden und nie gleichzeitig auftreten…
 



Aufmachung, Grafikstil und Storytelling verdeutlichen bereits, dass Killer 7 kein typisches Kommerzprodukt ist, das nach Möglichkeit neue Käuferschichten erschließen soll. Mikami hat sich nach zwei Blockbuster-Serien die Freiheit genommen, ein psychedelisches Kunstwerk zu kreieren, das ganz in der Tradition von REZ & Co. steht. Ob ihm dieses Vorhaben geglückt ist, muss jeder Zocker selbst beurteilen. Die verwirrende Storyline wird während und zwischen den gut 13 Missionen durch abstrakte Zwischensequenzen weitergesponnen, die eigentlich mehr Fragen aufwerfen, als sie beantworten. Stanley Kubick hätte mit Sicherheit seine Freude daran gehabt ,,,)

Das Gameplay ist mit einem handelsüblichen Lightgun-Shooter zu vergleichen, statt Lichtknarre wird aber ganz klassisch mit dem Joypad geballert. Euer Alter Ego bewegt sich auf einer vordefinierten Bahn in der Third Person-Perspektive durch die Levels. Durch einen beherzten Druck auf die A-Taste marschiert Agent Smith los, via B-Knopf wechselt ihr die Richtung. Vorsicht ist geboten wenn plötzlich irres Gelächter aus euren Boxen dröhnt: Mit den Schultertasten wechselt ihr in die Egoperspektive und scannt die Umgebung nach Widersachern, die ihr dann durch gezielte Schüsse auf ihre Schwachstellen ausschaltet.
 



Für getötete Dämonen erhaltet ihr Blut, mit dem ihr eure lädierte Gesundheit aufpeppelt oder neue Upgrades für die Smiths ersteht. Die Balleraction wird durch vereinzelte Puzzles aufgelockert, die zwar nicht sonderlich anspruchsvoll, dafür jedoch reichlich abgefahren sind. So müsst ihr beispielsweise zu Beginn des Spiels Kerzen anzünden, indem ihr einen feuerroten Fingerring anzieht, den ihr wiederum von einer plaudernden Frauenleiche aus dem Trockner im Waschsalon erhaltet.
 



Euer strategisches Gespür ist bei der Wahl der Smiths gefragt. Diese lassen sich jederzeit im Level durchwechseln und verfügen über zahlreiche unterschiedliche Fähigkeiten – Coyote Smith ist Vollprofi im Schlösserknacken, Kaede Smith zückt bei Bedarf ein Scharfschützengewehr und Mask de Smith beseitigt lästige Wände mit seinem Raketenwerfer. Gespeichert wird bei Dienstmädchen Samantha – Wenn die Dame nicht grad im Jogginganzug vor der Glotze sitzt und Vera am Mittag schaut. Dann verweigert das Mädel nämlich den Dienst.
 



Die Optik präsentiert sich im puristischen Celshading-Look. Wände und Figuren wurden lediglich geshaded und verfügen nur vereinzelt über Texturen, das komplette Game scheint dem Kubismus entsprungen sein. Die verspielten Farbverläufe und die comichafte Aufmachung stehen im Kontrast zu den üppigen Gewaltexzessen – definitiv nichts für den kleinen Bruder. Im Gegensatz zur Playstation 2 Fassung haben wir hier aber eine absolut flüssige Grafik ohne jegliche Aussetzer und auch die Ladezeiten bleiben stets im Rahmen. Die Hintergrundmusik ist ein krudes Medley aus Metalriffs, Japano-Mucke und Techno, passt nie zum Bildschirmgeschehen und hinterlässt wie so viele Aspekte dieses Titels ein großes Fragezeichen. In den Zwischensequenzen sorgt eine gelungene englische Sprachausgabe für Stimmung – allerdings leider ohne Surround Support.

Michael meint:

Michael

Dieses Spiel ist definitiv jedem zu empfehlen, der eine Schwäche für "nicht normale" Spiele hat. Also ich habe die abstruse Story, den völlig eigenen Cell-Shading Grafikstil und die Charaktere jedenfalls sofort in mein Herz geschlossen. Es ist inhaltlich identisch mit der Playstation 2 Fassung , jedoch wegen der stärkeren Hardware kommt es hier zu keinerlei Rucklern oder langen Ladezeiten. Man sollte aber nach Möglichkeit vor dem Kauf Probespielen, da der Spielablauf etwas eigen ist und sicher nicht jedem zu gefallen wissen wird. 

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Forum
  • von DAN.S.:

    Original von Nognir Hat es überhaupt hier schon jemand durch? jupp, komplett alle 3 Moduse, hat aber auch nur eine Woche gedauert, da die Level ja immer kürzer werden. für den 3ten Modus hab ich nichtmal ne Stunde gebraucht, für Killer8 Modus 3 Tage.Klasse Spiel, schade...

  • von Maryokutai:

    Original von Grouch In 90% der Fälle wird das aktuelle Spiel einfach irgendwann vom nächsten Hit verdrängt, bzw. ist allgemein die Motivation für ein Spiel geringer wenn man 2-3 Spiele "gleichzeitig" zockt. Die heutige Spieleflut auf den x Systemen ist einfach zu...

  • von MC_IRC:

    Jupp kannn dem nur zustimmen.

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Killer 7 Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 13.07.2005
Vermarkter Capcom
Wertung 7.5
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