Fire Emblem: Path of Radiance im Test

Der junge Ike träumt davon, eines Tages ein großer Söldner wie sein Vater zu werden. Doch dann überfällt das Nachbarland Daein ohne Warnung das Königreich und die Söldnertruppe sieht sich gezwungen, mit der Prinzessin ins Exil zu flüchten.

Rasch findet sich die schlagkräftige Truppe auf ihrem Weg den ersten Duellanten gegenüber und es kommt zum Gemetzel. Prinzipiell änderte man an den serientypischen Gefechten auch hier nicht allzu viel am bekannten Spielprinzip, welches immer noch auf der Waffen-Pyramide basiert. Also eine bestimmte Waffengattung zeigt besondere Stärke im Vergleich zu einem Gegnertyp, dafür Schwäche gegen einen anderen, während sie wider einem Drittem ohne Bonis aber ebenso ohne Abzüge kämpft.

Zudem wählt ihr wie gewohnt vor allem in den späteren Missionen erneut eure eigene Truppe aus einem reichlichen Einheitenpool, der mit allerlei Schnickschnack aus der Fantasywelt gefüllt ist. Vom mächtigen Magier über zielgenaue Bogenschützen und Kavallerie bis hin zum brutalen Axtkämpfer ist hier praktisch alles mit dabei. Auch die anfänglich meist schwer durchzubringenden fliegenden Pegasusse sind erneut vorhanden, welche vor allem durch ihre Mobilität so einige Schwächen ausgleichen.

Zudem sollten wie gewohnt vor den Missionen ebenso wiederholt Gespräche mit euren Charakteren geführt und ein Blick in die Waffenkammer geworfen werden. Da sich die Waffen nämlich immer noch bei Gebrauch abnutzen, könnte die Frontreihe sonst im Gefecht plötzlich ohne blanken Stahl dastehen. Und angesichts der Tatsache, dass weiterhin jede auf dem Schlachtfeld gefallene Figur dauerhaft die Truppe verlässt, wäre dies doppelt bitter ...

Mag die Hintergrundgeschichte von Fire Emblem: Path of Radiance auch ein wenig abgedroschen wirken, sie zieht den Gamer definitiv durch zahlreiche Wendungen und einen intelligenten Aufbau in ihren Bann. Prinzipiell nach jedem Kampf folgt ein Gespräch der crispen Animefiguren untereinander, teilweise in hübschen kleinen Filmchen, von denen man im Grunde genommen noch mehr auf die Disc hätte packen können.

Ansonsten ist es technisch enttäuschend. Zwar erstrahlt die komplette Umgebung in schönsten Farben und entbehrt ebenso nicht liebevollen Details, zeitgemäß ist diese Optik allerdings auf keinen Fall. Auch die Spezialeffekte bei den Kämpfen (z. B. Magie) verlieren auf dem GameCube deutlich, ohne das es aber dramatisch wäre. Nur bietet der Würfel halt doch ein paar mehr Möglichkeiten, als es so ein GBA tut. Das hätte man bei Nintendo ebenfalls einsehen müssen.

Immerhin - musikalisch kann sich der Strategietitel hören lassen. Wundervolle Fantasymelodien wechseln situationsbedingt schon mal in hektisch-dramatische Klänge über und bleiben ebenso im Ohr hängen. Auch eine gelungene Sprachausgabe ist vorhanden, allerdings leider nur in den beschriebenen Zwischensequenzen - den Rest der Story darf der Spieler vom Bildschirm ab lesen.