F-Zero GX im Test

GameCube
Euch laufen Schweißperlen über die Stirn, der Schutzanzug nimmt euch fast die Luft zum Atmen, krampfhaft umklammert ihr die beiden Flightsticks, jeden Moment wird die Ampel auf Grün schalten und ihr werdet von 0 auf 1100km/h beschleunigt. – Nein, ihr seid bei keinem waghalsigen Test irgendeiner neuen NASA Rakete, ihr seid beim F-Zero Grand Prix. Wir schreiben das 26. Jahrhundert und die Formel1 gehört längst der Vergangenheit an. Im schnellsten Rennsportspektakel des Universums kämpft ihr nicht um horrende Preisgelder, sondern viel mehr um Ruhm und Ehre. Ob wir erhobenen Hauptes oder völlig demoralisiert im Rettungsgleiter die Strecke verlassen haben, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test von F-Zero GX.
Bereits auf dem Super Nintendo gab es ein Rennspiel, was wirklich jeder besitzen oder zumindest einmal angespielt haben musste. Die Rede ist von F-Zero. Auch wenn das Strecken- und Fahrerangebot damals extrem mickrig war fesselte einen das Modul stundenlang vor den SNES-Controller. Nach der Fortsetzung auf dem Nintendo 64 will man nun an die Erfolge anknöpfen und entwickelt in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Konkurrenten SEGA, genaugenommen deren Entwicklungsstudio Amusement Vision ein Future-Rennspiel der Spitzenklassen für den GameCube. 30 Fahrer, 20 Strecken und zum ersten Mal ein echter Story-Modus schmücken das Spiel.


Captain Falcon kämpft wieder oberhalb der Schallmauer um den Sieg…


Viele werden bei dem Wort „Story-Modus“ sofort hellhörig werden. War dies doch etwas, was man in den beiden Vorgängern immer vermisst hat. Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle von Captain Falcon und muss zehn Kapitel meistern. Jede dieser Aufgaben kann in drei Schwierigkeitsstufen angewählt werden, von denen allein die erste selbst für Profi-Zocker eine wahre Tortur darstellt. Gott sei Dank sind die eigentlichen Rennen aber weitaus einfacher ausgefallen und können mit etwas Übung und der richtigen Gleiterwahl problemlos gemeistert werden. So erwarten den Spieler insgesamt vier Grand Prixs à fünf Strecken. Das mag im ersten Moment wenig klingen, dank des hohen Schwierigkeitsgrads ist aber für genügend Langzeitmotivation gesorgt.

Zu den weiteren Neuerung in F-Zero GX zählt auch der Customize-Modus. Hier könnt ihr unter anderem einen komplett eigenen Gleiter bauen, oder einfach einen neuen Kaufen. Das nötige Geld dafür erhaltet ihr beim Sieg in den Grand Prixs oder beim erfolgreichen Abschluss eines Kapitels des Story-Modus. Auf den einen oder anderen Gleiter oder das eine oder andere Bauteil muss man auch schon mal etwas sparen.


Bei 30 Fahrern geht auf der Strecke ordentlich die Post ab…


Mit von der Partie, ebenso wie im direkten Vorgänger, ist ebenfalls wieder ein Multiplayer-Modus. Dieser ist aber, wie man es von Nintendo in dieser Konsolengeneration mittlerweile gewohnt ist, wieder extrem bescheiden ausgefallen. Von Vornherein ist klar, dass F-Zero GX weder LAN- noch Online-Gaming unterstützt. Also müssen wir uns mit einem geteilten Bildschirm zufrieden geben. Aber auch hier ist die Enttäuschung groß, da man nur mit einem weiteren menschlichen Gegenspieler an den Start gehen kann. Wer jetzt glaubt, „Das macht ja nix. Da schalte ich einfach noch die anderen 28 CPU Gegner, die es im normalen Grand Prix Modus ja auch gibt, hinzu.“, der wird ebenfalls eine böse Überraschung erleben. Es lassen sich lediglich zwei weitere computergesteuerte Fahrer ins Rennen integrieren. Somit findet man sich schlussendlich mit nur vier Gleitern auf der Strecke wieder, was definitiv zu wenig ist. Wirklich unterhalten wird man im Multiplayer-Modus leider nicht.


Auch die Gleiter aus der SNES-Version sind wieder mit dabei…


Hossa! Hier hat SEGA fantastische Arbeit geleistet. Die Rennen strotzen nur so vor Lichteffekten und das Spielgeschehen erzeugt besonders im 60Hz-Modus ein unheimlich grandioses Geschwindigkeitsgefühl. Zündet ihr einen Turbo schießt euer Gleiter nicht nur noch schneller nach Vorne, sondern es schlagen gleißende Funken aus eurer Heckturbine. Auch die Streckenverläufe und die Randbebauungen zeugen von sehr viel Liebe zum Detail. F-Zero GX läuft jederzeit flüssig und Ruckler oder Pop-Ups sucht man vergebens. Bei dieser hohen Geschwindigkeit hat man aber leider auch nur selten Zeit die tolle Grafik zu bewundern.


Im Shop könnt ihr euren eigenen Gleiter zusammenschrauben…


Die F-Zero Spiele waren schon immer für ihre erstklassige Hintergrundbeschallung berühmt. Daran hat sich beim neusten Teil der Reihe erfreulicherweise nichts geändert. Viele Stücke erkennen alte SNES-Zocker sofort wieder, der eine oder andere „Klassiker“ wurde aber leider entfernt. Nichts desto Trotz erwartet den Spieler ein fantastisches Sounderlebnis, nicht nur in Punkto Musik, sondern auch, was die Geräuschkulisse betrifft. Das liegt nicht zuletzt an der ordentlichen Dolby Pro Logic II Unterstützung.


In diesem Kapitel des Story-Modus müsst ihr auf die Strecke fallenden Felsbrocken ausweichen…


Wie sollte es bei einem F-Zero Spiel anders sein: Die Steuerung ist mal wieder perfekt. Ihr lenkt euren Gleiter mit dem Analogstick. Der A-Button lässt eure Triebwerke aufheulen und wem das noch nicht genug ist, der kann unter Verwendung von Y den Turbo seines Gleiters zünden. Dies geht aber zu Lasten der Schutzschilde. Somit wird der Spieler dazu gezwungen genau abzuwiegen, ob er seine Schildenergie entweder zum Schutz seines Gleiters oder lieber zum Steigern seiner Geschwindigkeit verwenden möchte.

Alexander meint:

Alexander

Für mich als alten F-Zero-Veteran aus der guten alten SNES-Zeit ist der neuste Teil der Reihe ein echtes Meisterwerk. Hier hat man definitiv alles richtig gemacht. Der Story-Modus ist eine Bereicherung für das Spiel und die stolze Zahl von 30 Gleitern gleichzeitig auf der Strecke zeugt von der sehr guten Grafik-Engine. Vom Mehrspielermodus wurde ich leider enttäuscht. Die Enge, die man mit 30 Gleitern auf der Strecke erlebt, fehlt dort einfach. Insgesamt ist F-Zero GX aber ein Spiel der Spitzenklasse und verdient eine entsprechend hohe Bewertung. Das Spiel ist definitiv ein Pflichtkauf für jeden GameCube Besitzer. Kaufen!

Userwertung
9.6 4 Stimmen
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F-Zero GX Daten
Genre Funracer
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 29.10.2003
Vermarkter Nintendo
Wertung 8.2
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