Dabei ist das Spielgerüst dieses Puzzle/Strategie Games im Grunde sehr einfach und eingängig. Die Aufgabe besteht darin, auf einem schachbrettartigen Spielfeld ein bestimmtes markiertes Feld zu erreichen. Das dieses Unterfangen nicht so einfach wird, sollte klar sein. Denn der Weg wird durch allerhand Viehzeug, wie einer Riesennase (die euch vollrotzt), einem riesigen Gesicht (welches euch anspuckt) oder einem Urwaldmenschen (der eine Kostprobe seiner Axelnässe gibt) versperrt. Highlight sind die „fliegende Ärsche“, die ihren Haufen gerne über der Spielfigur verteilen.
Es läuft folgenderweise ab: Geht man einen Schritt, gehen die Monster einen Schritt. Geht man in eine bestimmte Richtung, folgen die Monster in eine bestimmte Richtung. Das bedeutet, man muss sich so bewegen, dass die Monster nicht in die Quere kommen. Dazu muss man Abzweigungen, Ecken und Ausbuchtungen benutzen, um sich die Viecher vom Leib zu halten. So müsst ihr 5 x 20, also 100 Level, überstehen, um den Abspann zu sehen. Keine leichte Aufgabe, denn in späteren Levels wird es recht knifflig.
Es ist auch möglich ein Battle gegen den Computer oder einen Freund (mit zweitem WonderSwan) auszutragen. Dabei hetzt ihr euch die Viecher gegenseitig auf den Hals: Wer also zuerst angeschleimt, angespuckt, angerotzt oder angeschissen wird, hat verloren.
Auf der grafischen Seite wird der WonderSwan kaum gefordert. Das Spiel läuft komplett in schwarz / weiß, ist aber auch mit späteren Color Modellen kompatibel. Leider bietet Engacho! sonst nur mickrige Sprites mit tristen Hintergründen. Einzig die kurzen, aber äußerst ekligen Sequenzen, wenn man von einem Vieh angekackt etc. wird, sind hier zu erwähnen. In denen sieht man, wie ein Arsch gaaanz langsam näher kommt und kann jedes noch so kleine Detail erkennen (...) *bäh* Das obligatorische Bild mit dem Haufen über euch darf natürlich nicht fehlen. In Japan erschien übrigens auch eine Umsetzung für die PSone.
Was übrig bleibt, ist ein skurriles und ekliges Puzzlespiel, das eigentlich jeder mal gesehen haben sollte, um es glauben zu können. Dieses Spiel bricht gerade für die Körperflüssigkeiten verabscheuenden Japaner jedes Tabu. Trotzdem kann man auch spielerisch Qualitäten entdecken, was an den gut durchdachten Rätseln liegt. Was mir Engacho! mal wieder zeigt, ist das Japaner doch manchmal merkwürdige kleine Menschen sind! Skurrilitätensammler schlagen zu.
PS: Engacho! ist ab heute mein neues Schimpfwort für alle Gelegenheiten. Wenn ihr also mal irgendwann jemanden auf der Straße trefft, der fluchend und lautstark „ENGACHO!“ schreit, dann bin ich das. (PS: Sprecht mich dann um Gottes Willen nicht an!! :-)