Donkey Kong ist also zurück. Allerdings bestreitet er diesen Teil nicht als alleiniger Hauptcharakter, vielmehr wurden ihm weitere Kongs zur Seite gestellt und vier von ihnen nehmen einen ebenso spielentscheidenden Part ein wie Donkey. Diese vier sind Diddy, Chunky, Lanky und Tiny. Darüber hinaus stehen noch Cranky, Funky, Candy und der Geist von Wirnkly Kong bereit, um den Spieler mit nützlichen Tipps und Items zu versorgen. Spielbar sind aber nur die ersten 5 Charaktere. Der Feind hat sich seit SNES Zeiten nicht geändert. Es ist immer noch King K. Rool, ein gichtiges Riesenkrokodil und Herrscher über die Kremlings. Diesmal fährt er mit einer riesigen, schwimmenden Insel vor das friedliche Eiland der Kongs und bedroht dieses mit einer großen Strahlenwaffe. Natürlich müssen die Kongs die Vernichtung ihres Zuhauses verhindern. Mehr gibt es wirklich nicht zur Story zu erzählen.
Über das Gameplay gab es im Vorfeld große Diskussionen. Vielen Leuten passte der Sprung in die 3. Dimension nicht, da sich dadurch das Spielprinzip geändert hätte. Aus einem Spring und Rennspiel sei ein Such und Sammelspiel geworden. Vorweg: Diese Argumentation ist in meinen Augen nur zum Teil richtig. Es ist wahr, dass sich das Spielprinzip deutlich geändert hat, und vielleicht verdient dieses Spiel auch als Genrebezeichnung den Begriff „Search and Collect“. Doch dies muss ja kein Nachteil sein und wer die DK Teile auf dem Super Nintendo kennt, der weiß, dass es auch dort einiges zu finden gab. Trotzdem, Donkey Kong 64 ist nicht geradlinig und man muss sich Zeit nehmen, um in das Spiel einzusteigen. Ist man aber einmal drin, legt man den Controller nicht so leicht aus der Hand. Ein großer Pluspunkt des Spiels.
Außerdem schweben in jedem Level zwei gutmütige Feen herum, die man fotografieren muss. Dazu gibt es immer eine Arena, in der man sich eine goldene Krone verdienen kann. Das ist allerdings noch nicht alles, was in den Leveln herumliegt oder fliegt. Darüber hinaus findet man noch Munition für seine Waffen, Kristalle, die man bei Spezialfähigkeiten verbraucht, Organgengranaten, Schaltpläne für eine Maschine und Bananenmünzen, um sich neue Fähigkeiten zu kaufen. Ab und zu stolpert man über einen Kopfhörer, um die Musikinstrumente, die jeder Kong mit sich herumträgt, wieder aufzuladen. Ihr seht also, mit Donkey Kong 64 bekommt man wahrlich viel fürs liebe Geld.
Dafür ist der Sound überragend. Das Spiel kommt in sehr gut abgemischtem Dolby Sorround daher, alles ist klar zu hören und Geräusche sowie Musik sind einfach stimmig. Gerade der Score bietet einige echte Ohrwürmer und an dem „Ooooh! Banana!“, welches immer ertönt, wenn man eine weitere goldene Banane findet, konnte ich mich kaum satt hören. Großartig, ohne jeden Zweifel. Ansonsten gibt es allerdings keine Sprachausgabe, alle Texte werden in Sprechblasen dargestellt.
Ich finde, Donkey Kong 64 ist ein großartiges, spannendes und herausforderndes Spiel. Die Geschicklichkeitsaufgaben waren stellenweise hart, die Rätsel dafür alle leicht lösbar und insgesamt bietet DK 64, vor allem für einen Rare Titel, einen relativ moderaten Schwierigkeitsgrad. Ich habe mehrere Monate an dem Jump and Run gespielt, oft mit mehreren Wochen Pause, trotzdem ist mir der Einstieg immer wieder leicht gelungen und ich hatte dann auch wirklich wieder Lust, mich hinters Pad zu klemmen und das Ganze voranzubringen. So bleibt mir nur eines zu diesem Spiel zu sagen: Empfehlenswert!