Defender 2000 im Test

Jaguar

Diese unsere Welt wurde schon von so Vielem bedroht. Doch meistens müssen wir uns seit den 80ern in Videospielen einer unbekannten Spezies erwehren - den Außerirdischen. Ob kleine grüne Männchen oder anderes Getier, sie erscheinen in allen mögliche Formen und Farben. Auch beim Klassiker Defender und dessen nicht minder erfolgreichen Nachfolger Defender II hat man es mit den extraterrestrischen Bösewichtern zu tun. Mal sehen, ob das Jaguar-Remake diese Erfolgsgeschichte fortführen kann..

defender_2000_9Die Story des Spiels lässt sich bereits aus der Einleitung ableiten. Aliens greifen die Erde an und man muss sich als strahlender Held in ein hypermodernes Raumschiff schwingen, um den fiesen Gegnern heftigst den Hintern zu rösten. Nach dem Startbildschirm hat man wie schon bei Tempest 2000 die Wahl zwischen drei Spielvarianten. Zur Wahl stellen sich das klassische Defender, das grafisch etwas aufgewertete Defender Plus und die komplette Neuinterpretierung Defender 2000.

Für diejenigen, die die ursprüngliche Fassung noch nicht kennen sollten, hier ein kleiner Überblick: Mit unserem Raumschiff, das mit einem Laser und einer gewissen Anzahl Smart Bombs bestückt wurde, muss man die gegnerischen UFOs abschießen, bevor sie die Menschen von der Erde entführen können. Der Spieler sieht das Spiel in der Seitenansicht und zur besseren Übersicht findet sich am oberen Bildrand ein Radar in dem Gegner und Zivilisten markiert sind. So kämpft man sich von Level zu Level mit steigendem Schwierigkeitsgrad und aggressiveren Gegnermassen.
 

defender_2000_10Bei Defender Plus präsentiert und Entwickler Jeff Minter eine sehr psychedelisch angehauchte Version des Urahns. Das liegt vor allem am Farbenspiel des Bodens, der durch seine psychedelische Farbgebung etwas an einen Drogenrausch erinnert. Die Gegner erhielten ein neues Design und auch das eigene Raumschiff wurde einer Frischzellenkur unterzogen. Ansonsten kann man gegenüber der ursprünglichen Fassung nicht viel Neues entdecken.

Deshalb widmen wir uns nun dem richtigen Remake, Defender 2000. Der Defender 2000 Modus kommt mit komplett überarbeiteter Grafik sowie Hintergrundgrafiken, die sich alle fünf Leves ändern, daher. Doch die neue, aber gute, Optik hat auch so ihre Tücken. Der größte Nachteil ist klar die Übersicht. Dadurch, dass der Bildausschnitt um einiges größer und detaillierter als das Original ist, und der Raumgleiter mit hoher Geschwindigkeit bewegt werden kann, ist das Risiko teilweise groß in ein gegnerisches Raumschiff zu knallen und dabei ein wertvolles Leben zu verlieren.

Zusätzlich zu neuen Gegnern bekam die 2000er Inkarnation auch Gegenstände spendiert, die man nach dem Ableben der feindlichen Raumschiffe aufsammeln kann. Als Unterstützung findet sich ein Bot, der euch im Kampf mit der Gegnerhorde beisteht oder einfach nur Bonuspunkte, die das Punktekonto aufbessern. Der Schwierigkeitsgrad ist erstaunlich leicht gegenüber dem knackigen Original, so kann es hier schon mal passieren das man mit über 20 Leben in den nächsten Level gleitet - dem fleißigen Bot sei Dank.
 
defender_2000_4Die Steuerung selbst ist etwas gewöhnungsbedürftig, da das eigene Schiff noch eine Weile nachgleitet, wenn man das Steuerkreuz im Flug loslässt. Das kann zu ungewollten Kollisionen führen, welche durch das hohe Grundtempo des Raumschiffes noch einmal begünstigt werden. 

Beim Sound von Defender Classic und Plus begnügt man sich mit Effekten während des Spiels, die eher als zweckmäßig zu bezeichnen sind. Die 2000er Version wurde natürlich wie Tempest 2000 mit knalligen Technobeats hinterlegt. Mit jedem neuen Grafikszenario bekommt man eine anderen Track zu hören, der es in sich hat. Atari plante wie bei Tempest 2000 eine Soundtrack CD zu Defender 2000, welche aber nicht mehr releast wurde. Der Soundtrack findet sich aber zum Download im Netz.

Jeff Minter packte Defender 2000 einige Easter Eggs bei. So schaltet man zum Beispiel per Cheat entweder ein psychedelisches Pong mit den Defender Plus Farbeffekten frei. In Defender Plus hat der Spieler die Möglichkeit via Cheat sein Raumschiff im Spiel durch ein fliegendes Schaf zu ersetzen und kann umherstolzierende Lamas retten. Beide Cheats könnt ihr in dem entsprechenden Link am Seitenende einsehen.



Michael meint:

Michael

Die Wiederbelebung des Klassikers ist leider nicht ganz geglückt. Einzig und allein die Ur-Version des Spiels fesselt mich an die Konsole durch das einfache Spielprinzip und dem knackigen Schwierigkeitsgrad. Die neue Version hinkt dem direkten Konkurrenten Protector hinterher, vor allem spielerisch. Kurzweilig, aber dennoch solltet ihr nach Möglichkeit zu Protector greifen, wenn ihr dessen hohen Preis zahlen wollt. 

Christian meint:

Christian

Leider kann ich meinem Vorredner nur bedingt zustimmen. Sicherlich ist das angesprochene Protector spielerisch etwas ausgereifter und auch übersichtlicher, doch meiner Meinung nach gewinnt Defender 2000 gerade dadurch, dass es Chaos zum Konzept macht, seine Faszination. So konnte ich bei mir anstatt Frust nur Motivation festellen, die sich aufgrund des Chaos auf dem Bildschirm ergab. Gerade im Umfang weiß Defender zu überzeugen. 3 Spielmodi mit liebevoll überarbeiteten Remakes, ein freischaltbares Plasma Pong und ein hervorragender Soundtrack katapultieren Defender 2000 bei mir in die Top 10 der Jaguar Games. Zudem ist die Steuerung mittels Pro-Pad etwas eingängiger als mit dem Standart Pad. Was wäre der Jaguar ohne Jeff Minter games? 

Positiv

  • drei verschiedene Spielmodi für jeden Geschmack
  • guter Soundtrack

Negativ

  • mangelnde Übersicht beim Remake
  • gewöhnungsbedürftige Steuerung
Userwertung
9.52 15 Stimmen
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Forum
  • von bmX:

    Da spiel ich lieber Protector. Heiko Flames looooos!...

  • von CD-i:

    Sind sie zu stark bist du zu schwach! Ihr mimimis

  • von ChrisWR:

    Das Raumschiff ist viel zu groß, finde es gar nicht gut, da Spiele ist lieber das Original, das ja dabei ist ...

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Defender 2000 Daten
Genre Shoot’em’up
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1996
Vermarkter Atari
Wertung 7.6
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