Castlevania: Circle of the Moon im Test

GameBoy Advance

Wir schreiben das Jahr 1830 und aus dem Nebel erscheint einmal mehr das sagenumwobene Schloss Draculas: Castlevania. Diesem bösen Omen folgend betreten drei Vampirjäger, der erfahrene Morris Baldwin und seine Schüler Nathan Graves und Sohn Hugh, das Schloss um Draculas drohende Auferstehung zu verhindern.

castlevania_circle_of_the_moon_05Kaum eingetroffen müssen sie feststellen, dass sie trotz aller Bemühungen zu spät sind. Carmilla, Dracula‘s Verbündete, hat das Wiederbelebungsritual bereits beendet. Ein kleines „Scharmützel“ später finden sich Hugh und Nathan (den der Spieler verkörpert) in den Katakomben des Schlosses wieder, während ihr Meister Morris von Dracula dazu benutzt, wird seine Kräfte zurückzuerlangen. Die Aufgabe ist klar: Noch bevor der Mond seinen Zenit erreicht und Dracula auf Kosten von Morris Leben seine vollen Kräfte zurückerlangt, muss er vernichtet werden. Doch Teamwork stellt sich weit schwieriger heraus, als es scheint. Denn bald wird klar, dass Hugh Nathan den Platz als offizieller Nachfolger von Morris neidet. Schließlich wäre es sein Geburtsrecht die „heilige Peitsche“ seines Vaters zu schwingen, die Nathan in Händen hält.

Spielerisch gestaltet sich Castlevania: Circle of the Moon als Genremix aus Jump ‘n Run, Rollenspiel und Action-Adventure. Das Schloss ist nicht in Level unterteilt, sondern durchweg von Anfang an frei zugänglich … zumindest theoretisch, denn an vielen Stellen wird man anfänglich so seine Probleme haben: Eine Plattform ist zu hoch, ein brüchiger Felsen blockiert den Weg, säurehaltiges Wasser behindert das Vorankommen -  die Liste der Hindernis ließe sich beliebig fortsetzen. Diese Hindernisse sind erst mit „speziellen Fähigkeiten“ zu überwinden. Die wollen aber erst erlernt werden und so durchstreift man das Schloss und besiegt Draculas Diener ein ums andere Mal, um letztendlich dem dunklen Herrscher selbst gegenüberstehen zu können. Die Reise ist lang und beschwerlich, und so sind überall im Schloss Speicherräume verteilt, um dem Spieler eine Pause zu gönnen. Längere Laufwege hingegen kürzt man im späteren Spielverlauf mit untereinander verbundenen Beam-Räumen ab.

castlevania_circle_of_the_moon_02Die Steuerung gibt sich intuitiv. Gesteuert wird per D-Pad während (A) unser Alter Ego springen und (B) schlagen lässt. (Funktioniert fehlerfrei, nur das „Doppelklicken“ zum Laufen ist auf Dauer nicht optimal) Die (R) Taste ist für die im Spiel erlernbaren persönlichen Fähigkeiten (wie Gravity Jump oder das Abstoßen von Wänden) reserviert, während (L) das DSS aktiviert, wobei wir auch gleich bei dem wohl wichtigsten neuen Punkt des Gameplay wären: Das DSS (das Salz in der Suppe).

So lassen bestimmte Gegner im Laufe des Spiels Tarotkarten fallen, welche der Spieler im DSS (Dual Setup System) zu seinen Gunsten nutzen kann. Hierbei kombiniert der Spieler jeweils 2 (der insgesamt 20) Karten und eine spezielle Fähigkeit wird über die (L) Taste abrufbar. Diese kann je nach Kombination unterschiedliche Auswirkungen haben: Von einer elementgeweihten Peitsche, kurzzeitiger Unbesiegbarkeit, Stat-Boosts bis hin zu mächtigen Summons ist eigentlich alles möglich. Es gibt viel zu testen und auszuprobieren.

Das Schloss gibt sich diesmal weiträumig mit vielen freihängenden Plattformen und einigen markanten Orientierungspunkten. Diese hätten jedoch vor allem in den wirklich groß ausfallenden Unterleveln etwas zahlreicher ausfallen dürfen. So ist ein Blick auf die Karte keine Seltenheit. Trotz allem bietet das Schloss einen gewissen roten Faden und viele versteckte Passagen, so dass der Forscherinstinkt vollends befriedigt wird. Atmosphärisch ist es im Übrigen ausgesprochen düster gehalten und erinnert recht stark an den älteren „Bloodlines“ Teil. Die Bosse sind abwechslungsreich und erfordern einiges an Taktik, wobei zu bemerken wäre, dass dieses Castlevania wirklich zu den schwierigeren gehört, was sich aufgrund der „Level-Möglichkeit“ des offenen Gameplays nicht ganz relativieren kann.

castlevania_circle_of_the_moon_03Grafisch bietet Castlevania: Circle of the Moon schön gezeichnete, atmosphärische Hintergründe und Sprites. Schade ist nur, dass die Animationen nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sind. Hier hätten zusätzliche Animationsphasen Wunder gewirkt und so wird der Gesamteindruck geschmälert. Ebenso vermisst man einige Effektspielerein für die der GBA eigentlich bekannt ist: Kein Rotieren, kein Zoomen und keine Transparenzen. Etwas schade, aber hier schlägt das Alter des Titels zu Buche ... immerhin war Circle of the Moon fast ein Launchtitel! Kurzum, den Spieler erwartet eine atmosphärische, schön gezeichnete Grafik ohne Effektfeuerwerk. Gut, aber aus heutiger Sicht nichts Besonderes.

Der Sound ist ganz klar die Stärke des Titels. Wunderschöne (leider größtenteils bekannte) orchestrale Ohrwürmer gepaart mit glasklarem Soundeffekten. Auf dem GameBoy Advance wird man kaum etwas Besseres finden.




Team neXGam meint:

Team neXGam

Castlevania: Circle of the Moon ist ein abwechslungsreiches Spiel für Forschernaturen. Das DSS ist tiefgängig und die Jagd nach den Karten wird einige Zeit fesseln. Echten Hardcorespielern bietet das Schloss zudem einen besonders schweren Arealabschnitt als nette Dreingabe (nicht benötigt zum Lösen des Spiels). Echte Castlevania-Fans werden das eine oder andere typische Element vermissen: So bietet das Schloss z. B. keinen „Castlekeep“ (Treppe zum Anbau des Hauptturms/Schauplatz für den Showdown) was aber nur marginal negativ anzurechnen ist. Der Clocktower oder Eternal Korridor haben genug Wiedererkennungswert. So ist Castlevania: Circle of the Moon wirklich jedem Fan uneingeschränkt ans Herz zulegen!

Positiv

  • Gelungenes DSS System
  • Grandiose Musikuntermalung
  • Intuitive Steuerung

Negativ

  • Kaum große Grafikeffekte
  • Mehr Orientierungpunkte wären schön gewesen
Userwertung
9.28 5 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Florian hat sich auf Draculas Spuren begeben und Castlevania: Circle of the Moon getestet. Castlevania: Circle of the Moon Wir schreiben das Jahr 1830 und aus dem Nebel erscheint einmal mehr das sagenumwobene Schloss Draculas: Castlevania. Diesem bösen Omen folgend betreten drei...

  • von manji:

    merci werds mal versuchen. muss doch zu schaffen sein der kerl ...

  • von randis:

    Summons machen kurzweilig unsterblich... Karten kriest bei diesen laufenden Kerzen... Da wo Cerberus war und da wo Frankenstein war... sollte die leichteste Metodel sein... ansonsten wenn Drac unsterblich ist springen... Du hörst n Ton bevor auf dich zu stürmt... einfach...

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Castlevania: Circle of the Moon Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2001-06-22
Vermarkter Konami
Wertung 8.9
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