Hmm... moment mal, der Name kommt einem doch irgendwie bekannt vor. Genau - gabs da nicht erst kürzlich auf dem glücklosen koreanischen Handheld Gamepark32 ein gleichnamiges Rollenspiel? Oh welch Überraschung, handelt es sich dabei doch tatsächlich um eben diesen Titel, den Ubi Soft nun auch frisch eingedeutscht bei uns auf den Markt bringt.

Verbranntes Fleisch - ist ja fast wie am Dönerladen ^_^
In dem einstmals vielgerühmten Titel dreht sich alles um den ehrbaren Ritter Lloyd, dessen Schatztransport von Banditen überfallen und geplündert wurde. Nebenbei haben die fiesen Nasen auch noch den Kommandanten des Transports, einen guten Freund, um die Ecke gebracht. Keine Frage, dass in einem solch dramatisch Moment ein tapferer Streiter wie Llyod jetzt das Schwert gurtet und zu seinem persönlichen Rachefeldzug antritt. Und nun ratet doch mal wer ihm auf seinem langem und gefährlichen Weg zur Hand gehen soll?

So klassisch, klassischer gehts fast gar nicht!
Leider lässt sich anhand der Vorgeschichte ja fast schon erahnen das Ubi Soft uns hier nicht gerade eine Innovationsbombe präsentiert. Da wäre zunächst die Party zu nennen, die sich im Spielverlauf immer wieder mal ändert und natürlich ebenso wie euer Held mit dem Sammeln von Erfahrungspunkte in höhere Levels aufsteigt, wodurch die Truppe mit der Zeit schlagkräftiger wird. Soweit also alles beim Alten.
Wobei Astonishia Story jedoch wirklich überzeugen kann ist der Humor. Um euch nicht den Spaß zu verderben werde ich ausnahmsweise mal meinen Mund halten und euch z.B. nicht von den vielen Anspielungen auf Raubkopierer usw. erzählen. Ups!

Um Effekteinlagen ist man nicht verlegen..
Das manchmal auch eine Mischung zweier Ideen keine schlechte Sache sein muß, zeigt sich vor den Kämpfen. Während ihr nämlich auf der Weltkarte jeden Gegner deutlich seht und auf Wunsch auch einer Metzelei aus dem Weg gehen könnt, sind nervige Zufallskämpfe nur in Dungeons oder Waldstücken spielerische Normalität. Und glücklicherweise haben sich auch hier die Entwickler zurückgehalten und verzichteten auf unentwegte Kampfeinlagen - sehr zur Freude genervter Rollenspieler.

Jetzt wird erstmal ordentlich Items gebunkert!
Sollte sich eine Auseinandersetzung dennoch mal als unausweichlich erweisen, dürft ihr rundenweise eure Party über die nun in Kästchen eingeteilte Karte manöverieren und den Befehl zum Angriff erteilen. Alternativ dürfen verwundete Recken auch mittels Heiltrank geheilt werden und fliehenden Gegnern wirft man locker flockig noch eine Wurfaxt hinterher. Folglich alles so wie man es kennt und einstmals lieben lernte. Wer hingegen gern etwas herumnölt mag sich über die fehlende Innovation des Titels aufregen und findet auch massig Futter für seine Nörgelei. Angefangen von der klassischen Menüführung bis hin zum einsteigerfreundlichen Schwierigkeitsgrad, der euch ohne Probleme weite Teile des Spiels meistern lässt. Als alter 16-Bit Haudegen minderte dies meinen Spielspaß aber keineswegs.
Grafisch ist eine Zeitreise in die Mitte der 90er Jahre angesagt, als RPGs noch in strahlend bunten Farben erstrahlten und die zweidimensionale Vogelperspektive das Genre noch fest beherrschte. Da ist auch Astonishia Story keine Ausnahme, bietet aber sogar noch ein Schäufelchen mehr. So bemerkt man oft erst bei genauerem Hinsehen welch ein Detailgrad stellenweise in dem Spiel steckt, angefangen von kleinen Schmetterlingen und sprudelnde Fontänen. Derart liebevolle Dinge gibt es eine ganze Menge zu entdecken und wer sein Gamerherz dafür erwärmen kann, wird hier definitv was fürs Auge bekommen.

Fast so wie zu seligen SNES Zeiten...
Gut, innovativ ist es nicht und den grafischen Overkill liefert es uns auch nicht. Wahrscheinlich werden es allein deshalb schon eine ganze Reihe Leute von ihren Einkaufslisten streichen. Doch man tut dem Titel etwas unrecht, denn lässt man sich erstmal auf die mit vielen Witzen gespickte Geschichte ein, werden besonders Fans der alten 16-Bit RPGs viele interesante Stunden mit ihrem PSP verbringen.