Ariel: The Little Mermaid im Test

Mega Drive

Die böse Hexe Ursula tut ihrem Berufsstand entsprechend mal wieder etwas ganz Gemeines - die verwandelt die harmlosen Meeresbewohner in kleine Polypen, die nun trostlos ihr Dasein fristen. Natürlich liegt es in diesem Lizenzspiel zum passenden Disneystreifen wieder allein an euch, die Meermenschen zu retten. Schwimmflossen angezogen, es geht ab in die Tiefe!

Ariel_The_little_Mermaid_06Wahlweise in der Schwimmhaut von König Triton oder Tochter Arielle durchschwimmt ihr eine verschlungene Meereswelt. Wackere Mega Drive Gamer fühlen sich auf den ersten Blick an Ecco the Dolphin erinnert. Nicht täuschen lassen, dieses Disney Spiel ist meilenweit vom SEGA Klassiker entfernt!

Wie erwähnt besteht eure Aufgabe darin, die verwandelten Polypen ausfindig zu machen und zurück zu verwandeln. Eine Anzeige am unteren Bildschirmrand gibt die Anzahl der noch zu findenden Freunde an. Ein Lebensbalken gibt Auskunft über die verbliebene Lebensenergie, die durch Berührung mit den zahlreichen Fischhäuten in den Levels im ständigen Abnehmen begriffen ist. Neben Krebsen und Haifischen warten auch Skelette oder versunkene Kanonen auf euch. In Sachen Gegnervielfalt kann man Entwickler Blue Sky Software kaum einen Vorwurf machen - in Sachen Spielbarkeit sieht´s wesentlich trüber aus!
 

Schon die Charakterwahl wirkt wie eine Farce: Egal ob Triton oder Arielle, mit Ausnahme veränderter Animationen ändert, sich nichts im Gameplay. Selbst die Waffen unterscheiden sich kaum voneinander. Dazu die Steuerung: Euer Meermensch steuert sich mittels Steuerkreuz in beliebige Richtungen und dabei so, wie man sich das unter Wasser vorstellt. Will sagen, alles ungenau und schwammig.

Ariel_The_little_Mermaid_02Dazu kommt: Wer ein abwechslungsreiches Spiel erwartet, ist hier prinzipiell falsch. Ihr schwimmt in jedem der nur vier Level um Hindernisse und Gegner herum und rettet die Meermenschen. Am Ende wartet dann ein fieser Endgegner, den ihr mit der Spezialattacke auf dem A-Button kinderleicht zu Fischresten verarbeitet. Dabei unterscheiden sich die drei wählbaren Schwierigkeitsgrade (Easy, Medium, Difficult) nicht voneinander - lediglich die verfügbare Anzahl an Schätzen, Superwaffen und Freunden ist hier unterschiedlich.

Wer die vier Stages in Ariel: The Little Mermaid einmal beendet hat, dürfte nie mehr Verlangen nach dem Unterwasser Abenteuer verspüren. Mangels Kreativität haben die Macher einfach das gemacht, was jeder kleine Koks-Dealer macht, wenn ihm der Stoff nicht reicht - er streckt ihn. So ist es keine Seltenheit, dass ihr knapp 20 verwandelte Meerbewohner aufspüren und zurückverwandeln müsst. Dazu macht euch eine dürftige Kollisionsabfrage zu schaffen, die gern den einen oder anderen Treffer ignoriert. Dank des niedrigen Schwierigkeitsgrades sind aber häufige Treffer kein Problem. An Items herrscht kein Mangel, zumal sich unterwegs aufgesammelte Schätze in einem Unterwasser-Shop gegen zusätzliche Attacken und Freunde eintauschen lassen.
 

Ariel_The_little_Mermaid_03Was hat‘s mit den Freunden auf sich? An bestimmten Stellen könnt ihr per C-Button die aus dem Film bekannten Freunde Sebastian oder Fabius rufen, die euch gegen die Fischgräten helfen oder sperrige Steine aus dem Weg räumen. Wobei trotz dieses nett gemeinten Features Arielle so gar nichts von einem spannenden 16-Bit Action-Adventure hat. Ungläubige mögen sich den mittlerweile zum Spottpreis erhältlichen Lizenzschinken einfach selbst zu Gemüte führen. Aber nicht behaupten, ich hätte euch vorher nicht gewarnt!

Wenig überraschend ist auch die technische Umsetzung dürftig: Der Soundtrack aus dem Film im Intro hat zwar Wiederkennungseffekt, macht dann in den Levels aber einem nervigen 08/15 Gedüdel Platz. Warum? Grafisch herrscht eine wahre Tristesse - von den vielen recycelten Umgebungsgrafiken bis hin zur abwechslungsarmen Feindesschar hat der Entwickler es sich hübsch einfach gemacht. Und wer hofft nach dem Durchspielen auch noch mit einem Happy-Ending belohnt zu werden, wird ebenfalls bitter enttäuscht. Nach einem billigen „Congratulations - you defeated Ursula“ Standbild geht es nämlich prompt zurück ins Hauptmenü.




Sebastian meint:

Sebastian

Dieser Autor hat sich durch alle vier Levels getaucht und am Ende Hexe Uschi eliminiert. Sein persönliches Fazit: Spielt dieses Spiel nur, wenn ihr euch selbst weh tun wollt! Im Ernst, wenn ich mir vorstelle, dass man dafür damals 100 Deutsche Märker auf den Ladentisch legen sollte, dann wird mir das Ausmaß der Boshaftigkeit der Videospielindustrie auf einen Schlag bewusst. Ganz übler Langweiler, hands off!
 

Herzlichen Dank an unseren Leser Christian Weier für die freundliche Bereitstellung des Testmusters

Positiv

  • Zwei spielbare Charaktere
  • Titelmusik vorhanden, wenn auch nur im Hauptmenü...

Negativ

  • Nur vier Levels
  • Wenig Abwechslung
  • Schwammige Steuerung
Userwertung
8.88 5 Stimmen
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Ariel: The Little Mermaid Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit -
Vermarkter SEGA
Wertung 3.4
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