Wie erwähnt besteht eure Aufgabe darin, die verwandelten Polypen ausfindig zu machen und zurück zu verwandeln. Eine Anzeige am unteren Bildschirmrand gibt die Anzahl der noch zu findenden Freunde an. Ein Lebensbalken gibt Auskunft über die verbliebene Lebensenergie, die durch Berührung mit den zahlreichen Fischhäuten in den Levels im ständigen Abnehmen begriffen ist. Neben Krebsen und Haifischen warten auch Skelette oder versunkene Kanonen auf euch. In Sachen Gegnervielfalt kann man Entwickler Blue Sky Software kaum einen Vorwurf machen - in Sachen Spielbarkeit sieht´s wesentlich trüber aus!
Schon die Charakterwahl wirkt wie eine Farce: Egal ob Triton oder Arielle, mit Ausnahme veränderter Animationen ändert, sich nichts im Gameplay. Selbst die Waffen unterscheiden sich kaum voneinander. Dazu die Steuerung: Euer Meermensch steuert sich mittels Steuerkreuz in beliebige Richtungen und dabei so, wie man sich das unter Wasser vorstellt. Will sagen, alles ungenau und schwammig.
Wer die vier Stages in Ariel: The Little Mermaid einmal beendet hat, dürfte nie mehr Verlangen nach dem Unterwasser Abenteuer verspüren. Mangels Kreativität haben die Macher einfach das gemacht, was jeder kleine Koks-Dealer macht, wenn ihm der Stoff nicht reicht - er streckt ihn. So ist es keine Seltenheit, dass ihr knapp 20 verwandelte Meerbewohner aufspüren und zurückverwandeln müsst. Dazu macht euch eine dürftige Kollisionsabfrage zu schaffen, die gern den einen oder anderen Treffer ignoriert. Dank des niedrigen Schwierigkeitsgrades sind aber häufige Treffer kein Problem. An Items herrscht kein Mangel, zumal sich unterwegs aufgesammelte Schätze in einem Unterwasser-Shop gegen zusätzliche Attacken und Freunde eintauschen lassen.
Wenig überraschend ist auch die technische Umsetzung dürftig: Der Soundtrack aus dem Film im Intro hat zwar Wiederkennungseffekt, macht dann in den Levels aber einem nervigen 08/15 Gedüdel Platz. Warum? Grafisch herrscht eine wahre Tristesse - von den vielen recycelten Umgebungsgrafiken bis hin zur abwechslungsarmen Feindesschar hat der Entwickler es sich hübsch einfach gemacht. Und wer hofft nach dem Durchspielen auch noch mit einem Happy-Ending belohnt zu werden, wird ebenfalls bitter enttäuscht. Nach einem billigen „Congratulations - you defeated Ursula“ Standbild geht es nämlich prompt zurück ins Hauptmenü.
Dieser Autor hat sich durch alle vier Levels getaucht und am Ende Hexe Uschi eliminiert. Sein persönliches Fazit: Spielt dieses Spiel nur, wenn ihr euch selbst weh tun wollt! Im Ernst, wenn ich mir vorstelle, dass man dafür damals 100 Deutsche Märker auf den Ladentisch legen sollte, dann wird mir das Ausmaß der Boshaftigkeit der Videospielindustrie auf einen Schlag bewusst. Ganz übler Langweiler, hands off!