PURE im Test

Extreme Off-Road Action gepaart mit Luftakrobatik - so könnte man PURE am besten in einem kurzen Satz beschreiben. Denn neben dem eigentlichen Herzstück des Spiels, dem Fahren kraftvoller Quads, wurde weiteren Spielelementen ein hoher Wert zugeschrieben. So geht es in PURE nicht zuletzt darum, während Sprüngen eine gute Figur zu machen und in die Tiefe zu rauschen.

Beim einfachen Springen bleibt es natürlich nicht, schließlich wollen wir ordentlich angeben und greifen im Laufe unserer Flugeinlagen dementsprechend in die Trickkiste. Zu Beginn des Spiels steht uns jedoch nur ein kleines Repertoire an Moves zur Verfügung, alles weitere will erst freigespielt werden. In der Praxis sieht das so aus, dass ihr im Sprung die Hauptbuttons des GamePads zum Glühen bringt. Dadurch füllt sich eine Momentum-Leiste, die wiederum dafür sorgt, dass zusätzliche akrobatische Aktionen zugänglich gemacht werden. Fulminante Special Moves, die über die Trigger des Pads ausgelöst werden, sind natürlich mit dabei und werden nicht nur euch, sondern auch eure Mitspieler oder Zuschauer zum Staunen bringen.

Die Steuerung darf durchaus als fordernd beschrieben werden, doch wer sich einige Zeit mit PURE auseinandersetzt, wird seinen Weg ins System finden und sich so in kürzester Zeit an die Spielmechanik gewöhnen. Zu Beginn der Singleplayer Karriere, die das Herzstück des Spiels darstellt, kann es demnach ein bisschen schwierig werden. Besonders Perfektionisten, die gleich alles gewinnen wollen, werden hier den ein oder anderen Event wiederholen müssen.

Die Karriere ist in einzelne Wettbewerbe unterteilt, die wiederum einer von drei Kategorien zugehören. Neben dem normalen Wettrennen, indem 16 Fahrer antreten und um den ersten Platz fahren, gibt es außerdem noch die Sprintrennen und die Freestyle Challenges. Beim Sprintrennen geht es zwar genau wie beim Wettrennen darum, wer als erster durchs Ziel fährt, doch die beiden Kategorien unterscheiden sich durch kleinere Elemente voneinander.

Beim Wettrennen seid ihr darauf angewiesen, möglichst oft spektakuläre Sprünge auszuführen, um ordentlich Turbo zu erhaschen - andernfalls habt ihr nicht den Hauch einer Chance gegen die CPU Gegner. Beim Sprintrennen treten die Tricks in den Hintergrund. Die Strecken sind kürzer und schneller, wodurch sich nicht viele Gelegenheiten für Stunts bieten. Für Stuntkünstler sind die Freestyle Challenges schließlich das Highlight. Hier ist es egal, wer als Erster durchs Ziel fährt. Hierbei zählt nur, wer am Ende des Rennens die meisten Punkte auf dem Konto hat. Diese sammelt ihr natürlich durch das erfolgreiche Ausführen von Stunts und die Verkettung derer zu extrem starken Combos. Die Challenge endet, sobald euch das Benzin ausgegangen ist. Über die gesamte Strecke verteilt hängen Items in der Luft (»2x Punktemultiplikator«, »Mehr Benzin« usw.), die euch helfen, einen dicken Score auf die Beine zu stellen.

Die Karriere bietet einiges an Umfang und wird noch einem starken Multiplayermodus begleitet, über den ihr Rennen aus den drei genannten Kategorien mit 15 Mitspielern bzw. Gegnern online austragen könnt. Zu den Highlights des Games gehört außerdem ein Editor, in dem man seiner Phantasie (fast) freien Lauf lassen kann. Hier kann der Spieler sein individuelles Quad designen. Anderes Chassis, neue Stoßdämpfer oder frische Reifen - Hobbybastler kommen voll auf ihre Kosten. Über 100 freischaltbare Fahrzeugkomponente sorgen dafür, dass euch nicht langweilig wird. Und das Individualisieren der Fahrzeuge ist nötig, denn ein Vehikel, das auf Schlamm abgeht, kann euch im sandigen Gebirge das Genick brechen.

In technischer Hinsicht konnte mich PURE restlos begeistern: Die Fahrzeugmodelle und die sich darauf befindenden Fahrer sehen super aus, die Weitsicht ist beeindruckend und die Locations für die Rennen sind extrem liebevoll gestaltet. Glänzender und herum spritzender Schlamm paart sich mit sattem Motorensound und so überzeugt PURE auf der ganzen Linie.

Doch damit hätte man schon rechnen können, wenn man weiß, wer hinter dem Spiel steckt. Für die Entwicklung sind nämlich die Engländer der Black Rock Studios aus Brighton zuständig. Sagt euch nichts? Ihr kennt sie - allerdings unter anderem Namen. Bevor die Black Rock Studios sich durch die stärkere Verknüpfung an Disney Interactive diesen Namen gaben, waren sie als Climax Racing bekannt. Klingelt‘s? Genau - die Macher von PURE sammelten mit der Programmierung der beliebten Moto GP- und ATV Offroad Fury-Reihen in der Vergangenheit bereits reichlich Rennspielerfahrung.