All Star Cheerleader im Test

Nintendo Wii

Und Hände nach oben. In Kreisbewegung zum Knie und wieder zurück. Seitwärtsschritt links, Seitwärtsschritt rechts, Hände zu den Hüften usw... - ihr befindet euch nicht bei einem Test von ’’My Nintendo Army-Academy’’, sondern bei einem Erfahrungsbericht, wie man am besten zum Couch-Cheerleader wird.

All_Star_Cheerleader_3Ich muss gestehen - All Star Cheerleader gibt mir zu denken. Während des Testchecks des Softwaretitels glaubte ich wirklich, dass ich mit meinen 31 Jahren zu knülle bin, um ein Tanzspiel zu steuern. Doch dann legte ich die Wiimote samt Nunchuk zur Seite und wartete auf ein Wunder. Und ihr werdet es nicht glauben: Es passierte eines! Aber fangen wir von vorne an. Meine Wenigkeit hat einen guten Morgen mit Weißbrot, Käse und schwarzem Brennnesseltee verbracht. Ich wusste bis dato noch nicht, dass mein Tag (und die Tage darauf) zur schwärzesten Periode werden würde, die ich in meiner Spiellaufbahn je erlebte.

Mit einem strahlenden Lächeln warf ich meine Nintendo-Fummelkonsole an und klickte mich durch die quietschbunten mit grauenvoller Kindergartenmusik unterlegten Menüs, um All Star Cheerleader zu Starten. Im Karrieremodus angekommen, haute es mich gleich aus den Socken: Im Avatar-Anpassungsmenü könnt ihr nicht nur weibliche Springbohnen auswählen, auch die männliche Gattung ist mit dabei. Auf Wunsch mit rosa Haarpracht!

Die nächste Überraschung: Das Spiel hat wirklich eine Storyline. Diese allerdings ist genauso bahnbrechend wie jede Jugendsoap auf RTL. Ein Mitglied des Fox Squads brach sich den Knöchel (Ohje! Gleich mal Dr. Mario anrufen!) und ihr seid der Ersatz. Zwar sind die neuen Kollegen von eurer Person überhaupt nicht angetan, aber zur Not würden die selbst einen Dosenöffner zum Tanzen rekrutieren. Hier nimmt das eigentliche (Horror-)Game seinen Lauf. Im Tutorial werden euch die Bewegungen, die ihr mit Wiimote und Nunchuk ausführt, beigebracht. Das kommt alles dank guter Sprachausgabe recht gut rüber und ist verständlich. Danach müsst ihr als »Couchjunkie« in einer Aufnahmeprüfung euer Team davon überzeugen, was in euch steckt. In einem Solo - quasi in der Sporthalle der High-School - kommt es zum Showdown, der zu den schwärzesten Stunden meiner kompletten Spielelaufbahn zählt. Aber um euch die Situation zu erläutern, muss ich erst das Bewegungssystem erklären.

All_Star_Cheerleader_6Auf dem unteren Bildschirm befindet sich eine Linie, die eure Teamkollegen »Cheer-Line« nennen. Dort seht ihr rote und blaue Pfeile, die in verschiedene Richtungen zeigen. Spätestens dann, wenn diese einen bestimmten Bereich auf der Cheer-Line treffen, solltet ihr die Bewegungen mit euren Eingabegeräten ausführen. Bewegt ihr zur richtigen Zeit eure Arme, prasseln die Punkte und Combos. Sollte das jedoch nicht der Fall sein, ist die ganze Choreografie im schwarzen Loch der Menschlichkeit verschwunden. Jetzt stellt euch vor, dass das Spiel eure Regungen überhaupt nicht registriert - dann nämlich ist das Spielprinzip für die Katz. Und das ist leider bei All Star Cheerleader so!

Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich mir einen Ast abbrach, um die Aufnahmeprüfung zu bestehen. Weil die Steuerung aber in jederlei Hinsicht nicht funktioniert, gingen alle meine Combos in den Keller und ich wurde mit der Gesamtnote ‚‚F‘‘ (für Flasche) abgespeist. Mehrere Stunden strampelte ich mir einen ab, bis ich vor lauter Frust die Wiimote und den Nunchuk auf meine Couch legte. Dann passierte das, was ich noch meinen Enkelkindern erzählen werde: Das Spiel fing während meiner Choreografie an, eine Combo nach der anderen zu registrieren und dass, obwohl ich die Eingabegeräte nicht in den Händen hielt. Und ihr werdet es nicht glauben: Ich kam durch die Prüfung mit der Benotung ‚‚A‘‘, was vermutlich für ‚‚Affengeile Leistung‘‘ steht. Angespornt von dieser neuen Spielmechanik setzte ich den Karrieremodus fort. Mein Avatar gab ohne mein Beisein sein Bestes und machte mich auf ganzer Linie stolz.

All_Star_Cheerleader_6An meinem nächsten Tag wollte ich den genauen Inhalt der einzelnen Spielmodi wissen. Da fiel mir die Option ’’Choreografien erstellen’’ auf. Hier könnt ihr zu 31 Songs neue Bewegungen kombinieren und diese anschließend abspeichern. Auch bestehende Sets sind veränderbar. Mittels Drag & Drop-Funktion funktioniert das extrem einfach!

Ein anderer Spaßbringer ist der Mehrspielermodus, der für maximal vier Spieler ausgelegt ist. Weil wie bereits erwähnt die Steuerungserkennung total vermurkst ist, bietet der Multiplayermodus ein ganz neues Ziel: So ist der Gewinner ist nicht derjenige, der die meisten Punkte hat, sondern der, welcher am häufigsten Bewegungen versaut. Das macht speziell in einer Gruppe verdammt viel Spaß und garantiert Muskelkater und Halsschmerzen (vor Lachen)! Die Präsentation ist Casualgame-typisch eine Ernüchterung. Sowohl die Menüs, Charaktere als auch die Umgebungen sind extrem polygonarm und cartoonartig. Dazu dominiert die Farbe ’’Pink’’ in allen Bereichen - Jungs wird das abschrecken ... Mädels werden dafür ihren Spaß haben! Der Soundtrack mit 31 nicht lizenzierten Songs ist kindgerecht.




Dominic meint:

Dominic

Kurzes Fazit zu einem katastrophalen Spiel: Steuerung ist murks und somit die ganze Spielidee, die dahinter steckt!

Positiv

  • Lustiger Mehrspielermodus
  • Unterstützt Wii Balance Board
  • Erstellen von Choreografien

Negativ

  • Steuerungserkennung gleich null!
  • Spielverlauf wiederholt sich
  • Grafisch unterdurchschnittlich
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All Star Cheerleader Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2009-03-06
Vermarkter THQ
Wertung 2.8
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