Yggdra Union im Test

GameBoy Advance

We‘ll never Fight alone! Das ist der Untertitel des mir vorliegenden Spiels, das von Sting entwickelt wurde, die sich bisher für das GBA Game Riviera verantwortlich zeichneten. Durch dessen Erfolg war die Erwartungshaltung an dem neuen Titel hoch, und als schließlich Ende November der Release des war, konnte auch ich mich nicht mehr zurückhalten. Auf Grund der bislang erschienen Final Fantasy Tactics Advance, Ogre Battle und den beiden Fire Emblem Teilen liegt die Messlatte bei Strategie RPGs auf dem GBA natürlich hoch.

Yggdra_Union_11Fantasinia war einst ein Königreich, das Jahrhunderte lang durch seinen Wohlstand und Stabilität bekannt war. Das ist der königlichen Familie zu verdanken, die direkt von den Göttern abstammt. Als Ordene der 31. König von Fantasinia wurde, fiel die Armee von Bronquia in das Land ein und veränderte alles. Deren Anführer Gulcasa erweiterte sein Reich rapide mit verschiedenen Blitzkriegen und Fantasinia ist jetzt das jüngste Opfer

Während des Widerstandes gegen die Invasoren wurde das royale Oberhaupt vermeintlich getötet und die Thronfolge wurde durch dessen Tochter angetreten. Prinzessin Yggdra Yuril Artwaltz, selbst fast noch ein Kind, floh erfolgreich aus der Hauptstadt Paltina zusammen mit dem legendären Schwert Gran Centurio, welches seit Generationen weitergegeben wird. Jetzt liegt es an ihr Fantasinia von den Eroberern zu befreien.

Leider stellt sich das als aussichtslose Aufgabe heraus, denn die Streitmacht von Bronquia ist schier unerschöpflich und Verbündete sind rar. Yggdra flüchtet in die Berge zum südlichen Ende des Landes und verschanzt sich dort in einer Festung. Ihre Verfolger brennen diese aber ab, die im Prinzip als Unterschlupf für die beiden Banditen Milanor und Flunky dient, welche nicht erfreut darauf reagieren, dass ihr Versteck in Flammen aufgeht. So werden sie Alliierte im Kampf gegen die zündelnden Krieger aus Bronquia. Nach dem Gefecht beschließen sie sich zusammen zu tun, um von nun an gemeinsam gegen die Invasoren anzutreten.

Yggdra_Union_16So kommen wir natürlich gleich zum wichtigsten Teil eines Strategie-Rollenspiels, und zwar dem Kampf. Das Interessante ist dabei bei Yggdra Union, dass der Dialog vor und nach den Gefechten auf dem normalen Spielfeld abgehandelt wird. Es wird bei jedem Level die Karte von Fantasinia angezeigt und auf die momentane Position herangezoomt. Leider wird der Untergrund dadurch ein wenig pixelig, was der ansonsten ansehnlichen Grafik etwas schadet. Wie im Genre üblich, ist die Karte auch in mehrere quadratische Felder unterteilt, auf denen man sich fortbewegt. Das sind aber schon die einzigen Gemeinsamkeiten zu Fire Emblem und Co., da sich der Spielablauf sehr unterscheidet.

Zum einen wäre da das Kartensystem: Vor dem eigentlichen Kampf wird eine gewisse Zahl an Karten ausgewählt, die alle jeweils einen Wert für die Bewegung, den Waffenbonus und verschiedene Spezialkräfte haben. In der Regel ist es so, dass je stärker diese Ability ist, desto weniger Züge hat man zur Verfügung, was durchaus genaue Planung erfordert. Die Anzahl der angegebenen Positionsveränderungen gelten nämlich für alle Einheiten, die man befehligt. Die Fähigkeiten hingegen kommen erst im Kampf selbst zum Einsatz, aber dazu später mehr. Der Waffenbonus gibt an, welche Waffe in dieser Runde Vorteile hat. Erfahrene Fire Emblem Spieler werden vermutlich wissen, was gemeint ist, wenn ich jetzt das Waffendreieck erwähne: Schwert schlägt Axt, diese setzt sich gegen Speer durch und jener ist ersterem gegenüber effektiver. Das kommt auch bei Yggdra Union erneut zum Einsatz.

Yggdra_Union_22In jedem Zug kann ebenfalls ein Kampf geführt werden. Dazu wird das Geschehen in der Seitenansicht angezeigt, auf der noch zusätzliche Statusanzeigen zu sehen sind. Am unteren Rand wird der Zustand der Einheit angezeigt. Je länger ein Gefecht dauert desto mehr gerät diese in Rage und kämpft dadurch stärker und entschlossener. So können selbst noch Auseinandersetzungen gedreht werden, in denen man zahlenmäßig unterlegen ist.

Die wichtigste Skala ist aber auf dem oberen Bildschirmrand: Hier wird in Prozent dargestellt, ob man eher aggressiv oder passiv kämpft. Mit Hilfe des Steuerkreuzes ändert man die Angriffsart. Wenn man passiv bleibt, dann füllt sich die Prozentanzeige auf, allerdings kämpfen die Krieger etwas schlechter. Falls die Anzeige bei 100% angelangt ist, kann man jetzt die Spezialfähigkeit auf der in der Runde verwendeten Karte anwenden, sofern die Randbedingungen wie Tageszeit oder Waffenart erfüllt sind.

Yggdra_Union_26Ist der Kampf gewonnen oder verloren, sind die jeweilig vermeintlich geschlagenen Einheiten nicht vernichtet, sondern verlieren nur an Moral. Je nach Erfahrung der Siegereinheit und der geographischen Vor- bzw. Nachteils gibt es einen Bonus oder Abzug auf die Anzahl an Moralpunkten, die abgezogen werden. Verlorenes Selbstvertrauen kann durch Gegenstände aufgefrischt werden, die auf jeder Karte in Häusern oder anderen Feldern verteilt sind. Allerdings können diese nur nach einer Schlacht eingesetzt werden. Das ist aber nicht alles, was man über das Gefecht wissen sollte. Wichtiger Faktor ist auch die Union. Soll heißen jede Einheit hat in ihrer Beschreibung ein X oder ein + dargestellt. Hat ein Bandit beispielsweise eine X-Formation so wird jeder andere Soldat, die mit einem Abstand von höchstens zwei Feldern schräg von der in die Feindbegegnung ziehenden Einheit befindet, mit in einbezogen. So können bis zu drei aufeinander folgende Kämpfe erreicht werden.

Hört sich alles etwas kompliziert an, verleiht dem Gameplay aber Tiefgang, und erfordert etwas Vorbereitung der Spielzüge. Allein schon deshalb, weil der Schwierigkeitsgrad doch hoch angesetzt ist. Grafisch ist der Titel im gehobenen durchschnittlichen Bereich, was für das Genre völlig ausreichend ist. Man bewegt seine Einheiten zu epischen Klängen und auch die Schwerter klirren ordentlich aus dem Lautsprecher. Ansonsten wird man einige Stunden mit dem Spiel verbringen, bis man den Abspann sehen wird. Freispielbare Extras gibt es leider nicht zu entdecken - ebenso wenig wie ein Zweispielermodus.




Michael meint:

Michael

Wie von Sting gewohnt bekommt man für das Genre zwar ungewohnte, dafür aber hochklassige Kost geliefert (die etwas Eingewöhnungszeit benötigt), die lange Zeit fesselt und das nicht nur wegen der guten Story. Auch einige Ideen bringen erneut frischen Wind in das Genre und bietet eine interessante Variante zu den Games von Intelligent Systems. Fans werden sowieso zugreifen und alle Interessierten sollten ebenso einen Blick wagen, auch wenn das Spiel nur als Import zu haben ist.

Positiv

  • frische Ideen im Strategie-RPG Genre
  • sehr großer Umfang

Negativ

  • teils sehr schwer
Userwertung
9.5 4 Stimmen
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Forum
  • von Darkshine:

    Von YU gibt's auch ne PSP Version.

  • von Nognir:

    Hab leider nur YU gespielt und nicht Riviera, aber wenn man sich die Testberichte so anschaut, dann sollen sich die Spiele nicht allzu viel nehmen in Sachen Qualität. Riviera bekommt man womöglich noch leichter wegen der PSP Version....

  • von Darkshine:

    Ist Yggdra Union oder Riviera das bessere Spiel?

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Yggdra Union Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2006-11-21
Vermarkter Atlus
Wertung 8.3
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