Mit „Jump“ wurde ein weiterer vielversprechender Titel durch den frühen Tod des Gizmondo gestrichen. „The Code Monkeys“, welche auch „Turrican“ auf den Game Boy umsetzten, haben zwar ihr Projekt noch nicht aufgegeben, um es auf andere Systeme zu bringen, doch hört man seit dem Gizmondo-Crash nichts mehr von einer etwaigen Umsetzung. Zum Glück gibt es aber eine frühe Alpha-Version des Spiels, welche einen kleinen Einblick verschafft.
Wie unfertig diese Fassung ist, sieht man sofort nach dem Starten des Spiels. Neben der Anzeige für die „fps“ und den angezeigten „Triangles“ gibt es keine Firmen- oder Spiellogos zu sehen und das Menü besteht aus einer Levelauswahl auf schwarzem Grund. Nun hat man die Wahl zwischen elf verschiedenen Arealen, wobei eines ein Test-Level ist, das Areal „Cairo 1“ den Spieler leider ins Nichts fallen lässt sowie „Tokyo 2“ bei einem schwarzen Bildschirm einfriert. Nach der Level-Wahl kann man sich zwischen fünf männlichen und fünf weiblichen Spielern entscheiden. Außer eines optischen Unterschieds gibt es allerdings keine Differenzen. Der nun erscheinende Ladebalken scheint mit das einzig Fertige im Spiel zu sein und nach wirklich erfreulich kurzer Wartezeit ist man im Spiel.
Auffällig sind diverse Debugmodus-Anzeigen sowie das Starten in der Luft. Durch das Bewegen des Steuerpads fällt unser Charakter nun auf das Areal, seine Kollegen allerdings, gegen die wir eigentlich um die Wette rennen sollten, bleiben in der Luft hängen. Eine wirklich Herausforderung gibt es hier also noch nicht, da die KI nicht fertig gestellt wurde. Nun kann man durch das Level hüpfen ...
Das heißt in diesem Fall: Einfach immer weiter klettern, springen und rennen, bis man nicht mehr weiter kommt. Dies ist dann das Ziel des Levels, welches allerdings nicht fertig programmiert wurde. Neben wirklich interessanten Klettermanövern und Sprüngen von einem Hochhaus auf ein tiefer gelegenes Gebäude wissen vor allem die kleinen alternativen Wege zum Dach eines Hauses zu gefallen.
Auch die Musik von „Silverstein“ und „Bloc Party“ passen sehr gut in die Atmosphäre des Spieles. Unschönerweise muss man nach jedem Levelwechsel da Spiel neu starten, da sonst die Musik nicht mehr spielt. Leider ist die Steuerung manchmal ein wenig hakelig, was aber mehr an der Hardware liegt, als an dem Können der Programmierer. Ebenfalls störend ist, dass man beim Sturz von einem Dach ins Unendliche fällt und eine Respawn-Funktion fehlt. In diesem Fall sollte man schnell auf den „Lautstärke-Knopf“ drücken, da dieser das Kontrollschema verändert. Und wie es sich für einen Debug-Modus so gehört, ist auch eine Fliegen-Funktion dabei, mit der man sich wieder auf das Dach setzen kann.
Der optische Teil des Spiels ist ein zweischneidiges Schwert. Gleich vorweg: So wie auf den „Screenshots“ auf der ehemaligen Gizmondo-Homepage und der Verpackung sieht das Spiel nicht aus. Zu sehen sind immer nur die Häuser, auf die man springen muss, ansonsten belaufen sich die Details auf Raucheffekte aus den Schornsteinen. Auch baut sich das ganze Spielgeschehen sehr spät auf, was zwar nicht weiter stört, aber sehr auffällt, da keine Häuser vorhanden sind, die diesen Aufbau in der Entfernung verdecken könnten.
Nun könnte man ja sagen, dass es sich um eine frühe Alpha-Version handelt und die Grafik und sämtliche Objekte noch implementiert worden wären. Dies bezweifle ich allerdings, da das Areal „Tokyo 1“ schon annähernd an die Levels der Screenshots herankommt, was die Gebäudeanzahl und Details wie Reklametafeln angeht, doch durch den Mindestwert von 17 fps im Spiel, welcher zwar oft überboten, aber niemals unterschritten wird, läuft dieses Level auch in Zeitlupe. Entweder hätten die Entwickler noch ein kleines technisches Wunder vollbracht oder es wäre niemals in dieser doch für den Gizmondo sehr ansehnlichen Grafik erschienen.
Heiko meint:
Viele bewerten das Spiel nur als eine Alpha, in der das eigentliche Spiel aufgrund fehlender Gegner und unfertiger Levelstruktur nicht spielbar ist. Dies mag zwar stimmen, aber es macht trotzdem Spaß durch die paar fertigen Levels mindestens einmal zu hüpfen und klettern. Hineinschnuppern sollte allerdings jeder Gizmondo-Besitzer mal, denn aus diesem Titel hätte doch eines der besseren Gizmondo-Spiele entstehen können. Hoffen wir auf einen Release der fertigen Fassung auf einem anderen System.
Viele bewerten das Spiel nur als eine Alpha, in der das eigentliche Spiel aufgrund fehlender Gegner und unfertiger Levelstruktur nicht spielbar ist. Dies mag zwar stimmen, aber es macht trotzdem Spaß durch die paar fertigen Levels mindestens einmal zu hüpfen und klettern. Hineinschnuppern sollte allerdings jeder Gizmondo-Besitzer mal, denn aus diesem Titel hätte doch eines der besseren Gizmondo-Spiele entstehen können. Hoffen wir auf einen Release der fertigen Fassung auf einem anderen System.