Altgediente Zocker sollten aufhorchen: Bei POD handelt es sich nämlich um einen Shooter der alten Schule im Stil von Galaga aus den 80ern. Ihr steuert ein kleines Raumschiff – euren POD – über ein Gitter und erwehrt euch schießend gegen anstürmende Gegner aus allen Richtungen. Um der Übermacht nicht hilflos entgegen zu stehen, habt ihr die Möglichkeiten allerlei Waffenupgrades aufzusammeln, um eure Schussstärke und vor allem die Schussstreuung aufzustocken. Da häufig Feinde von der Seite angreifen, sind Schüsse nach links und rechts sowie diagonal überlebenswichtig. Wechselbare Waffen gibt es leider nicht.
Das Ganze spielt sich auf einem nicht scrollenden, bildschirmgroßen Gitter ab, das durch Detonationen teilweise zerstört wird und ihr euch anschließend dort nicht mehr bewegen könnt. Durch ein Upgrade erlernt ihr aber das „Schweben“, das euch auch ermöglicht über Löcher im Gitter zu schweben. Bewegen kann man sich frei in alle Richtungen auf dem Spielfeld. Optional lässt sich auch eine Smartbomb einsetzen, die für Ordnung auf dem Spielfeld sorgt. Vom Umfang her hat sich Gizmondo nicht lumpen lassen und ganze 100 Level auf die SD-Karte gepackt, die sich aber so gut wie gar nicht voneinander unterscheiden, sodass ihr keinerlei Unterschiede bemerken werdet. Alle fünf Level verfärbt sich der Hintergrund und eine Bonusstage erscheint, in der es gilt, möglichst vielen Eisenplatten auszuweichen. Klingt alles nach einem netten kleinen Scoreshooter, doch leider haben sich einige Schwächen eingeschlichen. So habt ihr in höheren Leveln so gut wie keine Chance mehr, wieder ins Spiel zu finden, wenn ihr einmal eure gesamten Upgrades durch euer Ableben verloren habt. Nur mit mickrigem Standardschuss nach vorn seht ihr nämlich kein Land mehr. Sehr frustrierend und nicht sehr ausbalanciert. Seid ihr hingegen voll ausgerüstet, scheint das ganze schon fast einen Tick zu leicht.
Der größte Schwachpunkt an POD ist aber recht simpel: POD motiviert einfach nicht. Inspirations- und formationslos fliegen die Gegner auf den Schirm, sodass ihr nur gelangweilt alles vom Schirm schießt. Weder grafisch noch soundtechnisch gibt sich POD abwechslungsreich, Endgegner sind ebenfalls Fehlanzeige. Da hätte schlicht und einfach mehr drin sein müssen. Alles in allem wirkt POD stark wie ein Freewaregame für den PDA. Nur ist es das nicht, sodass man sich die Frage stellen muss, ob man für ein so schnell und lieblos hingeschludertes Spiel wirklich sein Geld ausgeben will.
Grafisch sprechen Screenshots Bände: Ihr bekommt über das gesamte Spiel nichts anderes zu sehen als das, was auf den Bildern zu erkennen ist – null Abwechselung. Effekte wie die Smartbomb sehen ebenfalls nach Hobbyentwicklung aus und erwecken einfach nicht den Eindruck eines kommerziell vertriebenen Spieles. POD wird grafisch in allen Belangen der Leistungsfähigkeit des Gizmondos nicht gerecht und wirkt neben Games wie Colors geradezu lachhaft.
Soundmäßig gibt es wildes Technogedüdel EINES einzigen Endlostracks über das gesamte Spiel. Nett im 80er-Jahre-Retrostil gehalten, aber alles in allem nichts Besonderes.
Der letzte Gizmondo-Titel wirkt eher wie ein Verzweiflungsrelease. Dabei ist die Idee nicht schlecht. Einen kurzweiligen Scoreshooter der alten Garde für unterwegs mit speicherbarer Highscore ist an sich schon ein gutes Grundkonzept, nur leider hapert es extrem dabei, den Spieler bei der Stange zu halten. Zu gelangweilt fliegen die Gegner auf dem Schirm, zu lieblos und abwechlungsarm ist die Grafik. So hält man den Spieler einfach nicht am Handheld. Die wohl extrem kurze Entwicklungszeit von vielleicht wenigen Wochen sieht man dem Spiel überall an. Sehr schade, ich hätte mir einen besseren Titel zum Abschied gewünscht.