

Wo fange ich am besten an? Zum Gameplay wollt ihr etwas hören? Nun - man merkt Super Mario Sunshine ganz deutlich die Verwandtschaft zu Super Mario 64 an. Das heißt das sich alte Veteranen ganz schnell wieder ins Spiel einfinden werden, denn an der Art der Steuerung hat sich nicht viel verändert. Mit dem A-Button springt ihr, mit R könnt ihr eure Wasserspritze einsetzen und der B-Knopf ist Aktiontaste, also für sprechen, hochheben etc. zuständig. Mario lässt sich wie gehabt perfekt mit den Analogstick steuern, je stärker ihr den Stick in eine Richtung drückt desto schneller läuft er. Schon nach kurzer Zeit ist die Steuerung - sprichwörtlich - in Fleisch und Blut übergegangen, was ihr auch bitter nötig haben werdet. Denn ist es zu Beginn noch recht einfach, so klettert der Schwierigkeitsgrad langsam aber bestimmt immer weiter nach oben, bis irgendwann selbst Joypad-Akrobaten richtig ins schwitzen kommen werden.

Am Spielprinzip hat es keine allzu schwerwiegenden Änderungen gegeben, ihr sammelt weiterhin fleißig Sterne (auch als Shine bekannt) von denen ganze 120 Stück im Spiel zu finden sind. Wie beim Vorgänger auf dem Nintendo64 müsst ihr euch ganz schön ins Zeug legen wenn ihr wirklich alle haben wollt. Der Ausgangsort eurer Abenteuer ist immer das Städtchen Delfino, von wo aus ihr die einzelnen Level erreicht. Allerdings gibt es allein in Delfino zu entdecken, das man sich ruhig einige Minuten Zeit mit der Erkundung nehmen sollte. Im Spiel könnt ihr eure Aktionen frei wählen, hier wird völlige Bewegungsfreiheit groß geschrieben - und dieses Feeling kommt auch wirklich gut rüber! Für mich atmosphärisch bisher das beste Spiel auf Nintendos Kniffelwürfel. Auch am Umfang von Mario Sunshine ist nicht zu mäkeln....wollt ihr das Spiel durchspielen dürft ihr wohl zwischen 40-50 Stunden einplanen - von der Suche nach allen Sternen ganz zu schweigen!

Trotzdem hat man zu keiner Zeit das Gefühl, dass Super Mario Sunshine langweilig oder gar gestreckt wäre. Dazu bleibt euch auch garkeine Zeit, denn bei Nintendo verstand man sich darauf ein wirklich abwechslungsreiches Gameplay zu schaffen. Pesönlich hat mir der Kampf gegen einen Mech-Bowser im Pinna Park, recht zu Beginn des Spiel gefallen. Ihr fahrt in einer Achterbahn und beschiesst dabei besagten Mech mit Raketen, während dieser mit seinem feurigem Atem jagd auf euch macht und zielsuchende Raketen nach euch abfeuert. Das muss man einfach gesehen (besser noch - gespielt!) haben. Mario ist und bleibt einfach eine Klasse für sich, auch auf dem GameCube.

Übrigens, alte Mario-Veteranen werden des öfteren ein kleines Deja-Vú im Spiel erleben....wenn beispielsweise plötzlich eine altbekannte Melodie aus einem älteren Mario Teil gespielt wird oder man auf den guten alten Yoshi trifft. Ja richtig gelesen, wo Mario ist, kann sein beliebtes Reittier natürlich nicht weit sein - so auch hier. Einziger Nachteil ist, dass Yoshi regelmäßig gefüttert werden möchte und dabei auch noch ziemlich wählerisch ist. Wenn ihr ihn also nicht mit dem gewünschten Obst füttert ist der gute schnell wieder weg......glücklicherweise könnt ihr ihn immer wieder aus seinem Ei schlüpfen lassen.

Kommen wir langsam mal zur technischen Seite, wo Mario Sunshine ja noch vor dem Japan Release schon heftigste Kritik einstecken musste. Nun, zwar mag das Spiel in grafischer Hinsicht nicht der wohl zuerst erwartete Killer wie seinerzeit Super Mario64 sein, kann sich aber trotzdem als ein Cube-Spiel der ersten Generation sehen lassen. Vorallem die Effekte (z. B. Wellengang oder die Sonnenstrahlen) sind äußerst gut gelungen, wohingegen die Texturen (besonders auffällig bei den Gebäuden) wirklich nicht mehr up-to-date sind. Das ist allerdings bei keinerlei Pop-ups im Hintergrund oder Slowdowns zu verzeihen. Übrigens bietet Super Mario Sunshine vollen 60 Hz Support, womit ihr das Game in der Original Geschwindigkeit spielen könnt. Auch ein Feature, das leider noch nicht jedes Cube Spiel bietet. Der Sound ist über jeden Zweifel erhaben und einfach typisch Mario. Er passt wie die Faust aufs Auge. Zumal wie oben schon erwähnt viele alte Melodien ihren Weg auf die Mini-DVD gefunden haben.

Das einzigste was meinen Spielspass manchmal einwenig trübte war die Kameraführung. Zwar könnt ihr mithilfe des C-Sticks die Kamera stufenlos nach belieben drehen, aber in hektischen Situationen habt ihr garkeine Zeit dazu und per L könnt ihr den Blick nur direkt hinter Mario justieren. Steht euer dicker Italiener nun vor einer Wand kann es passieren das ihr garnichts mehr seht - was die Freude beim Spieler in Grenzen hält. Aber auch das schafft es nicht den äußerst positiven Eindruck von Super Mario Sunshine zu trüben. Denn das Gameplay stimmt einfach und motiviert von der ersten Sekunde bis zur letzten Sekunde. Ein so ausgefeiltes und geniales Gameplay habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Zwar schafft es der recht hohe Schwierigkeitsgrad den Gamer schonmal zum fluchen zu bringen, trotzdem will man das Joypad nicht aus der Hand legen und einfach immer weiterzocken.

Super Mario Sunshine ist für mich bisher DER GameCube Titel und Kaufgrund No. 1 - schon seit langem hat mich kein Game mehr so gefesselt, ja geradezu in den Bann gezogen. Wer Super Mario64 liebte, kauft es sich sowieso - doch selbst wem Mario64 nicht gefiel, sollte zumindest mal einen Blick riskieren. Er wird es nicht bereuen...