SEGA Wondermega im Test

Schönheit ist ein gar willkommener Gast. (Johann Wolfgang von Goethe)
Heutige Videospielkonsolen sehen zumeist eher wie DVD-Player, Toaster, abgespeckte PC´s oder Elektrogrills aus. Anscheinend meinen die Designer, dass Videospielkonsolen, die auch so aussehen, den Massenmarkt nicht ansprechen und greifen daher auf bekannte Formen zurück. Da erfreut es das geneigte Sammlerauge um so mehr, wenn sich die klassischen Konsolen im heimischen Wohn- oder Arbeitszimmer aneinander reihen. In der Rangliste der schönsten Konsolen steht das SEGA Wondermega sicherlich ganz weit oben, aber nicht nur das zeitlose Design, auch die pure Flexibilität des Wondermega kann begeistern. Werfen wir also einen ausführlichen Blick auf SEGA´s Symbiose aus hervorragender Videospieltechnik und Unterhaltung.



Im April 1992 veröffentlichten SEGA als auch Victor (aka JVC) in Japan das Wondermega zum Preis von umgerechnet ca. 500 Euro. Das JVC Modell ist absolut baugleich und enthält als einzigen Unterschied zur SEGA-Version eine beigelegte Spiele-CD namens Wondermega Collection mit 4 Spielen (Flicky, Paddle Fighter, Pyramid Magic und Quiz Scramble, wovon Paddle Fighter und Pyramid Magic niemals auf einer SEGA-Konsole erschienen sind) sowie eine Karaoke CD+G.
Im Juli 1993 erschien das weniger ansprechende Nachfolgemodell Wondermega 2, welches ebenfalls in den USA unter dem Namen X-Eye erhältlich war. Diesem Modell fehlt neben der optischen Eleganz auch noch der MIDI-Port und das elektrisch öffnende CD-Fach, dafür erhielt die japanische Version sehr formschöne kabellose Infrarot-Controller, die man zudem auch wenn gewünscht mit Kabeln betreiben konnte (die Controllerbuchsen befanden sich allerdings auf der Rückseite des Gerätes). Kostenpunkt damals ca. 380 Euro, wurde auch nur von JVC und nicht von SEGA hergestellt.




Aber zurück zum ersten Wondermega.
Es vereint im formschönen Gehäuse das Mega Drive und Mega CD, aufgrund des fehlenden Anschlusses zum Verbinden des 32X mit dem MD kann man allerdings das 32X nicht betreiben. Dafür bietet das Wondermega aber allerlei Extras, die der Steckkombi MD/MCD vorenthalten blieben. Neben dem auch beim Mega Drive vorhandenen Kopfhörereingang inkl. Lautstärkeregler (nur MD I), dem Expansion-Port für das Modem und dem obligatorischem RF Antennenausgang bietet das Wondermega eine wahre Flut von weiteren Anschlüssen.
Hinter der verschiebbaren Frontklappe verbergen sich noch 2 Anschlüsse für Mikrofone (beide mit Lautstärkereglern), um dem Karaoke zu fröhnen, sowie ein Effektregler, mit dem man seiner Stimme auch noch einen Nachhall verleihen kann. Auf der Rückseite des Gerätes findet der anspruchsvolle Käufer zudem Cinch-Anschlüsse für Audio (L/R) und Composite Video sowie einen S-Video Ausgang für noch bessere Bildübertragung. Zu guter Letzt bietet das Multitalent auch noch einen MIDI-Out-Port (Musical Instrument Digital Interface), an dem man allerlei Musikgeräte wie z.B. Keyboards, Synthesizer, Sequenzer oder Effektgeräte anschließen und steuern/einspielen kann. CD+MIDI unterstützt das Wondermega ebenfalls. In den USA erschien für das Genesis ein Piano Teaching System, das auf Wunsch auch gleich mit Piano verkauft wurde, was man nun natürlich sehr gut mit dem Wondermega verwenden kann.




Neben dem Modulport für alle Mega Drive Cartridges stutzt der Unwissende beim Betrachten der CD-Region, da dort außer dem Power- und Access-Lämpchen kein Open-Button zu finden ist. Diesen findet man nur im Menü, da die Klappe elektrisch auf Klick öffnet und schließt. Über das Menü lassen sich etliche CD-Player-Funktionen anwählen, die üblichen Punkte Random, Repeat, Program, Intro, A-B Repeat und Time werden erweitert durch Pitch, mit dem man die Geschwindigkeit des Songs variieren kann und Mode, der den Ohren unter anderem einen wirklich gut klingenden Pseudo-Surround-Sound gönnt. Über den Buttons Play, Stop, Back/Forward und Vor- und Rückwärts spulen findet man den Menüpunkt CDG, der einem - vorausgesetzt man hat eine Karaoke CD+G eingelegt - die auf der CD hinterlegten Songtexte anzeigt und diese zum richtigen Zeitpunkt farblich einfärbt.




Auf der rechten Oberseite der Konsole befinden sich drei DAP-Buttons (Digital Audio Processing). Mit dem Game-Button verleiht man Spielen als auch Musik von CD´s ein kräftigeres Klangbild, durch den Button Ex. Bass kann man dem Klangbild der Melodie noch mehr Tiefe verleihen, beide Modi verbessern den Sound von Mega Drive/Mega CD Spielen. Der Button Karaoke aktiviert die Stimmübertragung per Mikrofon im CDG-Modus. Der Off-Button erklärt sich wohl von selbst.
Abschließend liefert die CD-Klappen-Beleuchtung noch ein perfekt abgerundetes Bild.




Das Wondermega ist das Nonplusultra der SEGA-Konsolen.
Hervorragende Verarbeitung, das IMO schönste Design aller Konsolen, Anschlüsse ohne Ende, Karaoke und MIDI-Funktion, zusätzliche Soundmodi und elektrisch öffnendes und beleuchtetes CD-Fach rechtfertigen den hohen Preis, den man heutzutage bezahlen muss (derzeit ca. 400-500 Euro).
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