Online Tagebuch: World of Warcraft im Test

PC Windows
Wie viel war über diesen Most-Wanted MMORPG schon im Vorfeld diskutiert worden, wie sehnsüchtig warteten die Fans bereits darauf und wieviel Kritik als auch Anerkennung erntete Blizzard bei den offenen Beta Test in den vergangen Wochen. Schlußendlich sind auch die europäischen Server nun seit Freitag, dem 11. Februar online und wir haben uns selbstverständlich ebenfalls aufgemacht, in die Welt von Azeroth einzutauchen....
Reichlich Zündstoff ist in Azeroth jedenfalls vorhanden, denn die Allianz und die Horde kämpfen unerbittlich gegeneinander um die Macht im verwüsteten Königreich. Doch bevor es ins neueste Abenteuer geht, wollen die Daten erstmal auf eure Festplatte gebannt werden.

Installation & Account Managment


Wer seine WoW Packung öffnet, vermag erstmal kurzzeitig zu erschrecken - stolze vier CDs nimmt Blizzard's Online-Rollenspiel ein. Und um die Daten davon auf eure Harddisk zu schaufeln (insgesamt ca. 4 GB !) will einiges Zeit vonnöten sein. Es lohnt sich also zwischenzeitlich einen Kaffee (oder zwei!) trinken zu gehen und nur hier und da mal zum wechseln der CD vorbeizusehen.



Mit dem Ansturm hat Blizzard nicht gerechnet (zum vergrößern klicken)


Ist diese Hürde schließlich genommen, wirds schon etwas anspruchsvoller. Denn nun will auf der offiziellen Account Managment Seite ein entsprechender Account angelegt werden. Zahlreiche Daten wollen hier angegeben werden, inklusive der von euch gewünschten Zahlungsmodalität. Zur Auswahl stehen hier neben der altbekannten Kreditkarte auch das Lastschriftverfahren bzw. die Abrechnung über T-Online. Zudem lassen sich im Fachhandel diverse Spielzeitkarten erwerben, die im Prinzip ähnlich wie im Mobiltelefon Sektor funktionieren. Mittels freigerubbeltem Code schaltet ihr ein gewisses Guthaben (hier Spielzeit) frei und könnt so problemlos über eure Ausgaben wachen. Allerdings sind die Beiträge kein Pappenstiel...stolze 12,99 Euro wollen pro Monat an Blizzard gezahlt werden, wer sich gleich auf mehrere Monate festlegt bekommt entsprechenden Preisnachlaß.

Doch zurück zum anlegen des Accounts - dies klappt dank einfachem Step-by-Step Systems sehr gut, verwirrt aber etwas mit seinem Punkt "Gastzugang". Im Endeffekt ist damit der erste kostenfrei Monat gemeint, was euch anfangs aber nicht so ganz klar ist. Da man auch gleich nach den Zahlungsdaten gefragt wird, gewinnt man zuerst den Eindruck dieser eine Monat würde gar nicht angerechnet werden. Dem ist jedoch nicht so und erst nach einem Monat wird abgebucht. Vielleicht sollte Blizzard hier noch etwas korrigieren, denn auch ich war zuerst etwas irritiert.



Aber genug davon - stürzen wir uns ins Abenteuer. Halt, nein...erst will noch ein Patch heruntergeladen und installiert werden. Mittlerweile sind über den Daumen gepeilt gute 2-3 Stunden mit dem einrichten und installieren vergangen und leichte Ungeduld macht sich bei mir breit. Glücklicherweise sind die Downloadserver nach anfänglicher Überlastung aber mittlerweile wieder recht fix und so gehts nach wenigen Minuten wirklich endlich ab ins Reich Azeroth.

Gespielt wird dabei auf drei verschiedenen Servertypen in drei Sprachen. PVP (Player vs. Player) Anhänger finden hier ebenso ihren Server (Realm), wie auch Hardcore Rollenspieler oder Fans von unkomplizierten Online-Kloppereien. Die Einteilung macht durchaus Sinn, schade nur das es bisher noch keinen deutschsprachigen RPG-Server gibt und Interessierte somit entweder auf den englischen oder französischen ausweichen müssen. Im übrigen sind einige Server mittlerweile so stark frequentiert, daß Blizzard davon abrät sich auf diesen niederzulassen. Offenbar hatte man selbst nicht mit diesen enormen Ansturm gerechnet, dabei hätte man doch bereits vom desaströsen US-Start und der wochenlangen Beta Phase hierzulande lernen müssen.



Wir basteln uns einen Helden.. (zum vergrößern klicken)


Nachdem wir uns für den deutschen Realm Proudmoore entschieden haben, geht es ab ins Charakterdesign. Je vier Rassen der Allianz bzw. der Horde stehen euch zur Verfügung, nochmals aufgeteilt in verschiedene Klassen. So existieren beispielsweise keine Hexenmeister-Zwerge, genausowenig aber logischerweise auch keine Ork Paladine. Zudem besitzt jede Rasse eigene Vorteile, die es sich durchaus anfangs anzusehen lohnt. Habt ihr euch schließlich euren Helden nach eigenem Gusto zusammengestellt, geht es schließlich endlich hinein ins Abenteuer.

Der Startpunkt hängt dabei maßgeblich von eurer Charakterwahl ab - ein Ork startet natürlich in anderer Umgebung als dies beispielsweise unser junger Abenteurer "Nexgam" tut.



Die ersten Schritte mittels der aus Ego-Shooter bekannten ASDW Steuerung gehen prima und unkompliziert von der Hand, ebenso ist das erfreulich aufgeräumte Interface eigentlich fast selbstklärend. Wer dennoch fragen hat, erhält anfangs automatisch Tutorial Nachrichten, die er nach eigenem Belieben Aufrufen und wieder wegklicken kann.



Ankunft in der neuen Welt.. (zum vergrößern klicken)


Nachdem sich unser Held Nexgam also erstmal kurz in der Northshire Abtei orientiert hat, laden einige Wagen in sicherer Entfernung zum stöbern ein - hier sind Gemischtwarenhändler und Waffenschmiede, die ihre Waren zum verkaufen anbieten, gebrauchte Rüstungen reparieren oder auch diverse Dinge ankaufen. Etwas irritierend, daß quasi jeder Händler alles ankauft. Allerdings für teilweise viel weniger Geld, als dies womöglich ein Fachmann tun würde. Da wir anfangs aber über nur begrenzte Mittel besitzen, sieht sich Held Nexgam erstmal nach potenziellen Auftraggebern um. Selbige sind durch ein gelbes Ausrufezeichen über ihrem Kopf leicht ausfindig zu machen.



Aufträge bringen nicht nur Items, sondern auch viele Erfahrungspunkte! (zum vergrößern klicken)


Die meisten Aufträge in der stark koboldverseuchten Northshire Abtei handeln vom erledigen selbiger Monster, was dann wiederrum mit Geld oder einem wählbaren Gegenstand entlohnt wird. Da sich unser junger Krieger vor einigen Wolfsbestien oder Kobolden nicht fürchtet, sind Schwert und Schild schnell gezückt und die ersten Wölfe auf dem Weg ins Jenseits. Unser Auftragsgeber hätte gern frisches Wolfsfleisch und will uns dafür mit einem nützlichen Item unserer Wahl belohnen. Da fällt das Überlegen nicht schwer, wollen wir ihm doch sein für normalsterbliche ungenießbares, fasriges Wolfsfleisch besorgen.



Außerdem haben wir beim Chef der Abtei noch einen Auftrag angenommen, mit dem wir uns verpflichteten einige herumstreunernde Kobolde über den Jordan zu schicken. Selbst für einen ..ähem...etwas eingerosteten Level 1 Krieger sind diese ersten Feinde keine ernsthafte Gefahr und dienen vielmehr dazu, den kleinen Rucksack mit weiteren wertvollen Pelzen, Fangzähnen oder Waffen zu bereichern. Dies lässt sich schließlich alles später beim Händler in Bares umsetzen oder in eine neue Rüstung investieren.



Und wieder ein Wolf fällig..wenn das der WWF wüsste.. (zum vergrößern klicken)


So gesehen bietet World of Warcraft auf den ersten Blick nichts neues. Doch der erste Eindruck täuscht, denn das Quest System ist äußerst ausgefeilt und erlaubt Tausende verschiedenster Aufträge, die euch lange bei der Stange halten sollen. Uns hat er erste Tag jedenfalls schon mächtig Spaß gemacht und nach einem ungläubigen Blick auf die Uhr begibt sich auch Held Nexgam in sein Nachtquartier. Wir freuen uns jedenfalls bereits auf den morgigen Tag, von dem wir euch selbstverständlich auch wieder berichten werden!



Tag 2


Frohen Mutes wacht Held Nexgam nach einer harten Nacht auf dem Waldboden auf. Für die nächste Nacht sucht man sich wohl besser ein Bett in einem Gasthaus, denkt sich unser Abenteurer als er plötzlich schon von einem Wolf überrascht wird. Schnell sind aber Schwert und Schild gezogen und dem Leben des Wolfes ein Ende gesetzt. Zu unserem Glück hatte der Wolf ein besser, größeres Schild (keine Ahnung wie der das transportierte) dabei, daß wir nun selbst anlegen und unser altes beim Schmied noch für ein paar Kupferstücke verschachern. Schließlich will immer genau auf den Platz geachtet werden, denn der ist sehr kostbar im kleinen Rucksack. Und weitere Taschen soll es zwar zu kaufen geben, sind Nexgam aber bisher noch nicht über den Weg gelaufen.




An der Mine bringt unser Schwert Tod und Verderben unter die Koboldreihen...(zum vergrößern klicken)


Nach diesem freudigen Ereignis wird noch ein weiterer Auftrag angenommen, nämlich das Auskundschaften einer Mine. Alles was unterwegs vors Schwert rennt wird natürlich mittels des klassischen Korkenziehers in mehrere Kleinteile zerteilt (keine Angst, so brutal wird das nicht dargestellt *g*) was recht bald dafür sorgt, daß sich unser Held schon wieder stärker fühlt. Hatte er gestern bei den Kämpfen mit den Wölfen bereits ein Level up, so hat er nun bereits Stärke 3 erreicht. Das geht ja recht fix und wer sich etwas ranhält, kann sich anfangs recht schnell stärken.



Beim lokalen Schmied wird eine feine Rüstung erworben (zum vergrößern klicken)


Mittlerweile ist nach einem kurzen Fußmarsch die Mine erreicht, die von uns auf Kobold Aktivität untersucht werden soll. Und da müssen wir gar nicht lange suchen, denn die kleinen Quälgeister kommen schon vor die Mine angriffslustig auf uns zu, unterschätzen wohl aber die Stärke eines echten Kriegers. Denn wenig später liegen sie bereits auf dem feuchten Waldboden, während unser Held die Kadaver nach wertvollem untersucht. Und tatsächlich - einer der Umhänge lässt sich durchaus sinnvoll verwenden, der restliche gefundene Plunder wird nach der Rückkehr aus der Mine und Erfüllung des Auftrages an einen der Gemischtwarenhändler verkauft. Vom Erlös muß sich der Schmied von einer seiner Rüstungen und einer Robe trennen, die nun zusätzlichen Schutz gegen Angriffe bietet. Unser Abenteurer ist also bereit zu neuen Abenteuern, daß neue Ziel ist die etwas südlich gelegene Stadt Goldshire im Elwynn Wald. Schnell noch etwas proviant eingepackt, das Schild geschultert und Northshire durch das Haupttor verlassen.



Blick aus dem Hauptausgang, hinein in den Wald von Elwynn (zum vergrößern klicken)


In Unkenntnis des Weges wurde dieser wohl etwas unterschätzt, denn dieser zog sich länger hin als zunächst erwartet. Und da es schon langsam dunkel wird, ziehen wir es vor einen sicheren Platz für das Nachtlager zu finden. Etwas abseits von der Straße, hinter einem großen Baum scheint sich wohl ein gutes Plätzchen zu befinden. Wird wohl wieder nichts mit den weichen Betten eines flauschigen Gasthauses. Aber morgen....ganz sicher...



Tag 3


Etwas länger geschlafen als eigentlich geplant. Das heißt, eigentlich sehr viel länger geschlafen als eigentlich geplant. Denn als Held Nexgam die Augen aufschlägt, ist es bereits schon wieder Dunkel. Da hilft wohl alles nichts - gezogenen Schwertes geht es auf den Nachtmarsch.



Ankunft im kleinen Städtchen Goldshire...


Zum Glück unserer Abenteurers stellt sich nach wenigen Minuten heraus, daß er ganz knapp vor dem Städtchen Goldshire sein Nachtlager aufgeschlagen hat. Folglich war der Fußmarsch eher ein Fußmärschen und Goldshire wurde gleich einer intensiven Erkundung unterzogen. Unter anderem gelangte man dabei in den Gasthof zur Höhle des Löwen, wonach der junge Krieger letzte Nacht noch so gesehnt hatte. Da aber noch voller Kräfte waren es nicht die Betten des Gasthauses, welche die Aufmerksamkeit auf sich zogen, als vielmehr ein in der Ecke stehender Mann in lila Robe. Dieser suche einen Abenteurer für einen speziellen Auftrag, gab er schon nach den ersten Worten zu verstehen. Interessiert hörte Nexgam weiter den Ausführungen des Mannes zu. Er sei auf der Suche nach Kerzen, wie sie die Kobolde bei der Fargodeep Mine gern benutzen. Acht Stück davon würde er sofort gegen etwas wertvolles eintauschen. Keine Frage, daß dieser auf den ersten Blick einfache Auftrag sofort mit einem Handschlag besiegelt wurde...



Der einladende Gasthof...


Doch der Auftraggeber war nicht die einzigste interessante Person im Raum. So befand sich im Obergeschoß auch eine Ärztin, die gegen Bezahlung Kenntnisse zur Erstversorgung von Wunden vermittelt. Dies erweckt das Interesse unseres Abenteurers, denn Kenntnisse in der Ersten Hilfe sind ja bekanntlich immer vorteilhaft. Wie zu erfahren war, zählt diese Ausbildung als Beruf, in dem man sich mit entsprechender Erfahrung immer weiterbilden kann. Jeder Charakter in Azeroth kann insgesamt zwei Berufe ergreifen, wobei einige hervorragend miteinander harmonieren (z. B. Kräuterkunde und Alchimist)



Die Ärztin lehrt uns Grundlagen der Ersten Hilfe


So dann verlassen wir den Gasthof durch den Hauptausgang und stehen unvermittelt wieder auf der Straße. Die stockfinstere Nacht um uns herum breitet sich immer weiter aus, doch kein Grund sich zu fürchten. Das tun schließlich nur kleine Kinder....oder?

Vielleicht auch nicht. Denn etwas verloren irren wir durch den nächtlichen Wald, auf der Suche nach der uns beschriebenen Fargodeep Mine. Sollte diese sich nicht einfach im Süden der Stadt liegen? Außer hungrigen Wölfen und kampflustigen Wildschweinen ist hier aber nichts zu sehen. Halb aus Verzweiflung, halb aus Langeweile zieht Held Nexgam einem der umherstreunden Eber das Fell über die Ohren. Es hätte auch alles wunderbar geklappt, wenn dies nicht ein zweiter Eber aus der Entfernung mitverfolgt hätte und uns nun beim aufheben der Beute von hinten erwischte. Der Kampf währte nicht lange, diesmal allerdings nicht zu Gunsten unseres noch aus dem vorherigen Kampf geschwächten Abenteurers, so daß dieser sich wenige Sekunden später mit dem Gesicht zum Waldboden wiederfand....



Ist der Eber zu stark, bist du zu schwach...


Interessant nun das weitere Geschehen. Anders als in diversen Online-Rollenspielen wird der Tod bei World of Warcraft nicht mit dem Abzug von Erfahrungspunkten (Lineage II), Hitpoints (Meridian59) oder Ausrüstungsgegenstände (Ultima Online) bestraft. Vielmehr erscheint ihr in Form eures Geistes auf dem nächstgelegenen Friedhof und habt nun verschiedene Möglichkeiten, wieder ins Leben zurück zu kehren. Am einfachsten ist sicherlich die Variante, sich von einem magiebegabten Schamanen wiederbeleben zu lassen. Da diese guten Männer aber recht rar und prinzipiell ja immer dann nirgendwo zu finden sind, wenn man sie braucht (...), kann man auch selbst die Beine in die Hand nehmen und per Pedes zur Leiche laufen. Bei der Ankunft kehrt dann wieder Leben in den vormaligen Leichnam und mit stark angeschlangenen Leben, zieht ihr euch erstmal zum regenerieren zurück. Einzigster Nachteil beim Tod, ist die Tatsache, daß eure Ausrüstung dadurch in Mitleidenschaft genommen wird. Zwar kann nichts zerbrechen, dafür aber so reparaturbedürftig werden, daß sie nur von einem Meisterschmied gerettet werden kann.



Wer es eilig hat, konsultiert den Geistheiler..


Auch eine dritte Möglichkeit der Auferstehung existiert noch. Direkt am Friedhof finden Neutote den Geistheiler, der euch auf Wunsch sofort wiederbelebt. Der Haken an der Sache - eure komplette Rüstung nimmt nochmals 25% Schaden. Gerade wenn man nicht vor hat, wieder in eine Stadt zurückzukehren, kann dies ein sehr ärgerlicher Effekt sein. Trotzdem ist der Tot bei WoW halb so schlimm wie befürchtet und längst nicht so spielspaßtötend. Nach diesem Schock brauchte Held Nexgam allerdings trotzdem erstmal etwas Ruhe, weshalb er die Hilfe des Geistheiler annahm und sich dann im Gasthof zur Höhle des Löwen zur Nachtruhe niederließ....



Tag 4


Tag vier in unserem Testtagebuch ist angebrochen und Held Nexgam hat nach dem Aufstehen im frühen Morgengrauen den Weg in die Northshire Abtei genommen. Gerüchteweise soll es hier noch zahlreiche Arbeiten für einen Krieger wie ihn zu erledigen geben. Und tatsächlich - Marshall McBride, der verantwortliche Offizier Stormwinds in diesem Teil bittet uns, die Echoridge Mine vom stetigen Koboldbefall zu säubern. Da wir gerade sonst nichts zu tun haben und etwas Training mit Sicherheit nicht schadet, machen wir uns direkt auf den Weg.

Das heißt fast direkt, denn vorher wird noch der Waffenmeister in der Northshire Abtei besucht. Dieser bringt uns, gegen ein nettes Sümmchen versteht sich, einen neuen Angriff bei - "Zerfleischen". Durch diese Attacke verliert der verwundete Gegner kontinuierlich Lebenspunkte, bis er schließlich verblutet. In Gedanken an das Kobold Gezücht in der Mine wird das Schwert fest umklammert und die Reise angetreten.



Nicht nur effektiv, sondern auch optisch "nett" - das "Zerfleischen"


Allzu lange Suchen müssen wir auch nicht, schließlich hatten wir die Karte bereits vor geraumer Zeit entdeckt und karthographiert. Nun wird es Ernst - ein letzter Blick ins Inventar ob auch alles richtig sitzt und schon geht es hinein in die Mine. Die ersten beiden Kobolde am Eingang sind schnell niedergemäht und unser Abenteurer stößt weiter vor in die Mine, wo der Widerstand schon zäher wird. Hierbei sollte sich die neue "Zerfleischen" Fähigkeit belohnen und als äußerst effektiv herausstellen.

Nachdem über ein Dutzend Kobolde in der Mine den Tod fanden machen wir uns langen wieder auf dem Rückweg nach Goldshire, nicht ohne aber vorher noch bei der Abtei unserem Marshall McBride einen Besuch abzustatten. Als wir ihm von unserem Kampf in der Mine erzählt haben, zieht er strahlend drei Belohnungen hervor und lässt uns eine davon auswählen, bevor wir uns empfehlen.



Der Marschall ist dankbar und lässt uns eine Belohnung wählen


Die Kämpfe heute waren kräftezehrend und nicht ganz einfach, aber haben sich gelohnt. Am Abend ist Nexgam um zwei Stufen aufgestiegen und hat nun bereits Level 5 erreicht. Auch optisch macht er etwas her, nachdem er die Beute aus den Minen verkauft hat und sein Geld in eine sündhaftteure Kettenrüstung beim Schmied investierte. Doch die bietet nun auch ausreichend Schutz - sollen die Monster doch kommen, nun ist man bereit!



Tag 5


Ein neuer Tag im Leben unseres Helden Nexgam. Nach einer komfortablen Nacht im lauschigen Gasthaus zu Goldshire, nehmen wir morgens frisch ausgeruht Schwert und Schild zur Hand und besuchen zuerst den örtlichen Schmied, um uns nach einem neuen Schwert umzusehen. Schließlich ist unser altes, billiges Kurzschwert mittlerweile schon ganz schartig. Mit zwei Silberstücken in der Tasche lassen wir uns das Angebot des Schmieds präsentieren, müssen aber enttäuscht feststellen, daß die einzigst brauchbare Klinge gleich mit unbezahlbaren fünf Silberstücken zu Buche schlägt. Da hilft wohl nichts anderes, als kräftig das Sparschwein zu füttern.

Um dies also zu erledigen geht es hinaus auf den gut besuchten Dorfplatz, wo unter der Masse von Helden Marshall Dughan, der verantwortliche Kommandeur von Goldshire deutlich hervorsticht. Es scheint ganz so, als gebe es einen Auftrag für uns. Und tatsächlich sollen wir für ihn die von kleinen Kobolden besetzte Fargodeep Mine auskundschaften, wofür wir mit einem kleinen Säckchen Geld belohnt werden sollen. In Gedanken schon die neue Klinge des Schmiedes in der Hand, machen wir uns eiligst auf den Weg, nicht ohne vorher aber von einem Händler zugerufen zu bekommen, daß er uns jeden Goldstaub, den wir bei Kobolden finden sollten, abnehmen würde.



Nahkampf mit einem Tunnelgräber Kobold...


Nach kurzer ereignisloser Wanderung durch das riesige Waldgebiet südlich von Goldshire trifft Held Nexgam schließlich auf die ersten Feinde. Eine kleine Gruppe Kobold-Tunnelgräber hat sich aus der Mine getraut und patroulliert nun vor diese, um nach Feinden zu suchen. Wir müssen auch gar nicht erst nah herankommen, da stürmt der erste Kobold schon in unsere Richtung los. Welch Dummkopf - wenige Sekunden später befindet sich sein abgetrenntes Haupt bereits zwei Meter weiter rechts im Gras wieder. Doch auch die werden nun aktiv und greifen uns an. Allerdings bleiben die Stufe 5 Gegner ohne echte Chance und werden von uns einer nach dem anderen niedergesäbelt.

Langsam stoßen wir bis zur Mine vor und auch unsere Erfahrung hat so stetig zugenommen, daß man in Kürze wieder mit einem Level-up rechnen dürfte. Die Mine selbst ist völlig überrannt von Kobolden und zu meiner Überraschung sind vor der Mine bereits eine handvoll Allianzkrieger damit beschäftigt, den aus der Höhle kommenden Koboldhorden Einhalt zu gebieten. Ohne große Worte schließt sich unser Abenteurer an und metzelt sich ebenfalls durch die unerschöpflich erscheinenden Gegnerreihen. Nach einiger Zeit fühlt er sich dann merklich stärker und erreicht Stufe 6. So kann es gerne weitergehen.

Schnell noch ein Blick in die Mine geworfen, was die schlimmsten Befürchtungen des Marshalls bestätigt sieht und dann zurück, schnurstracks durch den Wald um in Goldshire Bericht zu erstatten. Und natürlich die Belohnung zu kassieren. Das klappt zwar alles planmäßig und der Marshall ist uns dankbar, allerdings reichen unsere 3 Silberstücke leider immer noch nicht für das neue Schwert. Enttäuscht begeben wir uns wieder in den Gasthof und sehen uns nach einem guten Nachtquartier um. Dann begibt sich Held Nexgam zur Ruhe und freut sich bereits, morgen abermals einen spannenden Tag in Azeroth zu erleben. Vielleicht sollte er mal Stormwind, die Hauptstadt der Menschen besuchen. Bei dem dort vorhanden, reichhaltigen Angebot gibt es bestimmt auch gute Schwerter für weniger Geld....



Tag 6


Gesagt getan - heute steht die Reise ins nahegelegene Stormwind auf dem Programm. Also schnell alle sieben Sachen gepackt und auf den Weg gemacht. Glücklicherweise führt ein gepflasterter Weg in die Hauptstadt, auf welchem zudem streckenweise die Stormwind Garde patroulliert. Trotzdem war es so, als würden zwischen den Bäumen, abseits vom Weg irgendwelche Gestalten schleichen. Um das Königreich kann es nicht gut stehen, wenn so tief im Herzen schon Wegelagerer und ähnliches Gesöcks unterwegs sind. Doch dieser Gedanke wird nach Ankunft erstmal durch den prächtigen Anblick Stormwinds hinweggefegt. Noch nie so eine prächtige Stadt gesehen und die mächtigen Statuen vor Stadt, von denen jede ein Allianzvolk symbolisiert, lassen hoffen, daß noch nicht alles verloren ist.



Diese beeindruckende Szenerie wird auch noch mit orchestralen Klängen unterlegt...


In der Stadt selbst ist ein unglaublich geschäftiges Treiben. Überall wuseln Leute umher, unterhalten sich oder machen Rast. Links und Rechts inmitten des Straßengewirrs sind Läden, Gasthöfe oder andere Etablissments zu finden und scherzend laufen zwei (NPC) Kerle an unserem Abenteurer vorbei ins nächste Gasthaus.
Trotz der mitgeführten Karte läd Stormwind ein sich zu verlaufen. Nur mit viel Lesen der Stadtkarte lässt sich dies vereiteln.



In Stormwind ist eigentlich immer was los...


Leider stellte sich die gestrige Annahme, in Stormwind seien die Preise eventuell günstiger, nach viel Rennerei, als falsch heraus. Im Gegenteil, viele Dinge haben hier noch einen kräftigen Aufpreis, weshalb uns nichts mehr lange hier hält. In der Nähe des Ausgangs entdecken wir den Greifenhorst, von dem aus sich Greifen mieten lassen. Diese fliegen Passagiere auf Wunsch zu einem anderen Greifenhorst, allerdings nur gegen Bares. Immerhin lässt sich so aber um einiges schneller vorwärts kommen.

Nach verlassen von Stormwind führt der Weg Held Nexgam in die Westfall. Ganz im Südwesten des Königreichs gelegen, kommen in letzter Zeit unheimliche Gerüchte von dort Richtung Hauptstadt. Doch wo es Probleme gibt, werden meistens mutige Krieger gebraucht, weshalb es Nexgam wie magisch nach Süden zieht.
Angekommen in Westfall ist das sich bietende Bild wenig erbaulich - Erntegolems sind durchgedreht, verwüsten die Felder und greifen Menschen an. Diebesbanden haben die einstigen Bewohner getötet oder vertrieben und deren Besitztümer geplündert. Wer kann, ist rechtzeitig aus der Westfall geflohen und einzig und allein in der Provinzstadt Sentinel Hill haben sich noch einige mutige Bewohner zu einer Volksmiliz zusammengerottet.



In der Westfall stehen die Dinge nicht gut...


Dabei kann man von Stadt fast gar nicht sprechen - der Turm als Verwaltungssitz und einige wenige Gebäude zeugen nicht gerade von Größe. Die Menschen sind entmutigt - offenbar hat der Hof in Stormwind die Westfall vergessen und überlässt sie ihrem Schicksal. Doch die Volksmiliz gibt nicht auf und kämpft weiter um ihre Heimat. Neue Recken wie Nexgam sind da als Verstärkung gern gesehen...



Auch wenn man so ein Tagebuch mit Sicherheit quasi unendlich lang fortsetzen könnte, sind wir nunmehr gezwungen nach dem sechsten Tag den finalen Schlußpunkt zu setzen. Wir hoffen, daß ihr zumindest schon einen gewissen Einblick in den Spielablauf erhalten habt und möchten gern im Anschluß noch auf einige Details eingehen.

So ist das Spielsystem dank übersichtlichem Interface auch von wenig erfahrenen Online-Abenteurern schnell erlernt und die ersten Kämpfe gewonnen. Seine Konkurrenten sticht WoW aber gekonnt mittels der Quests aus. Es gibt unglaublich viele einzelne Aufgaben in den Haupt- und Sidequests zu erfüllen, die von "Kille X Gegner" bis hin zu wirklich orginellen Aufträgen reichen. Für den Spielspaß ist das unglaublich motivierend, da das langweilige, planlose metzeln aus anderen MMORPGs damit in den Hintergrund gerät. Wer Merdian59 oder Lineage kennt, wird wissen was ich meine.



Direkte Konkurrenz wie hier Lineage hängt WoW locker ab...



Gut gefallen haben mir auch die verschiedenen Charakterklassen und die strikte Trennung von Horde und Allianz, schade nur das es noch zu keinen Schlachten und Eroberungsfeldzügen gekommen ist, was sich wohl erst mit dem Add-On Battlegrounds (angepeilter Release: tba) ändern wird. Allerdings ist dies zu verschmerzen, da ihr bis dahin erstmal euren Charakter ordentlich hochleveln könnt. Erstaunlich ist dabei, daß ihr relativ gut aufsteigt und zügig die Stufen hinaufklettert. Bei Level 60 ist dann allerdings Schluß, weiter nach oben geht's (vorerst) nicht. Allerdings müsst ihr dafür dann schon die eine oder andere Stunden mit eurem virtuellen Ebenbild verbringen. Trotzdem wirkt es bei weitem nicht so aussichtslos, wie bei anderen MMORPGs.

Ein ewiges Thema ist PvP. Player Killing in üblichen Sinne ist hier nicht möglich. Zumindest nicht ohne die Zustimmung des anderen Spielers, denn der kann einstellen ob er auf PvP (Player versus Player) Kämpfe Lust hat oder eben nicht. Ausnahme sind hier natürlich die speziellen PvP Server, die im übrigen durchaus gut besucht sind.

Um bei den Serverarten zu bleiben - das alle rundum gut besucht sind, habt ihr ja schon an anderer Stelle in unserem Testtagebuch erfahren. Trotz der Masse an Spielern war trotzdem immer ein erfreuliches miteinander zu erfahren. Man heilt sich gegenseitig, hilft anderen Charaktern, die plötzlich in einen Monsterhinterhalt geraten usw. Das kennt man ja nun nicht aus jedem MMORPG und war sehr erfreulich. Weniger toll hingegen, daß auf den explizit als RPG Server ausgewiesenen Welten niemand wirklich richtig RPG spielt. Unsere Versuche gingen meistens im Online-Kauderwelsch unseres gegenübers unter, der uns beispielsweise nach unserem Gruß mitteilte, daß er jetzt AFK (Away from Keyboard) sei, um mal eben aufs Klo zu gehen. Einen weiteren Kommentar sparen wir uns dazu...


Und trotzdem - World of Warcraft ist einfach das derzeit beste MMORPG auf dem deutschen Markt. Sowohl Umfang, Technik als auch der alles entscheidende Spielspaß stimmen bei Blizzards Baby einfach. Und auch wenn einige ewig nörgelnde Zeitgenossen munter weiternörgeln - WoW macht süchtig und ist besser als jedes andere Spiel für den Einstieg in die Welt der MMORPGs gedacht!
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