Nintendo DS: Der GBA Nachfolger ist da im Test

Nachdem Nintendo mit dem GameBoy Advance und dem Nachfolgemodell GameBoy Advance SP mal wieder die absolute Führung auf dem Handheldmarkt übernommen hatte, wurden Ende 2003 die ersten Stimmen über ein neues, tragbares System aus dem Hause der Mario-Väter laut. Während mehrerer Monate gab Präsident Satoru Iwata immer wieder kleine Informationen über das System bekannt, mit dem Nintendo in 2004 den Handheld-Markt revolutionieren möchte. Die Fachpresse grübelte und sämtliche Vorahnungen stellten sich als falsch heraus, als Iwata am 20. Januar 2004 das neue Projekt offiziell ankündigte.
Nachdem Nintendo mit dem GameBoy Advance und dem Nachfolgemodell GameBoy Advance SP mal wieder die absolute Führung auf dem Handheldmarkt übernommen hatte, wurden Ende 2003 die ersten Stimmen über ein neues, tragbares System aus dem Hause der Mario-Väter laut. Während mehrerer Monate gab Präsident Satoru Iwata immer wieder kleine Informationen über das System bekannt, mit dem Nintendo in 2004 den Handheld-Markt revolutionieren möchte. Die Fachpresse grübelte und sämtliche Vorahnungen stellten sich als falsch heraus, als Iwata am 20. Januar 2004 das neue Projekt offiziell ankündigte.

Der Name des neuen Systems ist Programm: Nintendo DS steht für 'Dual Screen' und ließ sowohl Fachpresse als auch Nintendo-Fans sofort an die Game & Watch Reihe denken - denn gezeigt wurde noch nichts. Doch dafür gab es viele Daten: Nintendo DS verfügt über zwei TFT LCD Bildschirme sowie zwei separate Prozessoren (Arm9 Hauptprozessor, Arm7 Subprozessor). Die Spiele werden auf neuen Modulen ausgeliefert, die bis zu 1 Gigabit an Daten erfassen. Abgesehen von diesen Informationen ließ Iwata die Fans in Unwissenheit zurück.


Shigeru Miyamoto (r.) nach der E3 2004 Pressekonferenz.


Während der Nintendo Pressekonferenz zur diesjährigen E3 am 11. Mai 2004 präsentierte Executive VP of Sales and Marketing 'Reggie Fils-Aime' den Nintendo DS zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Das Bild, das einige Stunden vorher von der USA Today veröffentlicht worden war, stellte sich somit als wahrheitsgetreu heraus. Reggie betonte allerdings, dass es sich dabei unter Umständen nicht um das Design des fertiggestellten Produktes handeln könne. Im Laufe der Pressekonferenz wurden weitere Details zum System bekannt. So verfügt der DS über zwei Modulschächte - während der eine nur die neuen DS Karten schluckt, versorgt ihr den zweiten Schacht mit normalen GameBoy Advance Modulen. Hier stoppt die Abwärtskompabilität dann aber auch - eure alten GameBoy /- Color Spiele könnt ihr via DS nicht mehr spielen. Außerdem sprach 'Reggie' über Touch Screen, kabellose Multiplayer Sessions, WiFi 'Onlinegaming' und vieles mehr. Alle Details dazu später hier in unserem 'Hands On' Bericht.

Am 28. Juli 2004 gab Nintendo dann das offizielle, finale Design des Nintendo DS bekannt. Zudem wurden die Release-Dates festgesetzt: während die USA bereits am 21. November in den Genuß des DS kommen, müssen sich japanische Spieler knapp zwei Wochen länger gedulden. Nun war es also am letzten Wochenende in den USA soweit - wir wären nicht neXGam, wenn nicht wenige Tage später ein DS bei uns liegen würde ;) Im weiteren Verlauf des Hardware-Specials machen wir euch mit den Basics des Nintendo DS vertraut und schildern euch unseren Ersteindruck.


Das finale Design des Nintendo DS.
(click to enlarge)



Der Nintendo DS benutzt wie schon erwähnt eine neue Art von Modul, welche optisch am ehesten an Compact Flash Karten (o.ä.) erinnern. Die Module haben eine maximale Kapazität von 1 Gigabit. Zudem verfügt der DS über einen zweiten Modulschacht dank dem ihr eure GBA-Spiele ebenfalls spielen könnt. Hier sind allerdings einige Einschränkungen zu erwähnen - so könnt ihr jene GBA Titel z.B. nicht im Multiplayer via DS spielen, da das neue System das alte GBA Linkkabel nicht unterstützt. Außerdem spielt der DS keine GameBoy / GameBoy Color Titel ab und kann mit Zusatzhardware wie Gamecube <-> GBA Verbindungskabel oder dem E-Reader nichts mehr anfangen. Einige Gründe mehr, den GBA in eurer Sammlung auch nach dem DS-Kauf zu behalten... In der Systemsteuerung des DS könnt ihr auswählen, auf welchem Screen ihr das Geschehen beim Spielen von GBA Titeln sehen wollt. Der Lithium-Ion Akku des Nintendo DS versorgt euch bei eingeschalteter Beleuchtung zehn Stunden lang mit Strom und braucht danach knapp vier Stunden, bis er wieder komplett aufgeladen ist.


Der Lieferumfang des Nintendo DS Pakets.


Was die Steuerung angeht, bietet der Nintendo DS den Spieleentwicklern einen recht großen Freiraum. Die 'normale' Steuerung kann, wie schon von anderen Systemen bekannt, über das digitale Steuerkreuz, die beiden Schultertrigger und die neuerdings vier Buttons (A, B, X und Y) benutzt werden. Interessanter sind hingegen die Alternativen hierzu - allen voran der untere Bildschirm des DS, der als TouchScreen fungiert. Mit dem mitgelieferten 'Stylus' navigiert man so schnell durch Menüs, malt in der im System eingebauten Chat-Software Pictochat wonach einem gerade der Sinn steht oder benutzt das Ganze als Alternative zum rechten Analogstick eines Controllers der aktuellen Konsolengeneration. Mit letzterer Möglichkeit kommt ihr schnell in Kontakt: in der mitgelieferten Demo zum kommenden Metroid Prime: Hunters benutzt ihr den Touch Screen und den Stylus zum umher schauen bzw. zielen. Als Alternative zum Stylus liegt dem DS der sogenannte 'Wrist Strap' bei. Dieses Band befestigt ihr an der dafür vorgesehenen Stelle am Gerät und zieht ihn über euren Daumen. So navigiert ihr noch schneller und vor allem 'gewohnter' durch die Level.


Analogsteuerung par excellence.


Wenn man den DS zum ersten Mal in den eigenen Händen hält muss man erst einmal eine vorteilhafte Spieleposition hervorbringen. Beim Spielen der beiliegenden Demo zu Metroid Prime: Hunters kümmert sich eure linke Hand um das digitale Steuerkreuz (bewegen) und den linken Trigger (schießen), während eure rechte Hand mit dem Stylus auf dem Touch Screen umher fährt. Das Gerät wird somit nur von der linken Hand gehalten, was sich als gar nicht so einfach herausstellt. Besser ist es hier, den DS auf euren Beinen abzusetzen und so den perfekten Halt zu haben. Damit Spielesessions in einer überfüllten U-Bahn o.ä. Situationen aber trotzdem möglich sind, führt kein Weg am Wrist Strap vorbei. Dadurch, dass ihr nun nur noch den Daumen der rechten Hand für den Touch Screen braucht, kann der Rest der Hand das Gerät wunderbar halten.

Im Inneren des Nintendo DS arbeiten zwei Prozessoren - ein 66MHz ARM9 und ein 33MHz ARM7. Als Vergleich: im GBA SP schlummert ein 16.8MHz ARM7 Prozessor. Des Weiteren verfügt der DS über Stereo Lautsprecher und einen Standard Kopfhörer Ausgang - diesmal braucht ihr also keinen separaten Adapter um eure Kopfhörer an den Handheld zu bringen. Ein weiteres, potentielles Highlight stellt das eingebaute Mikrofon des Systems dar. Was die Spieleentwickler hiermit in der Zukunft anfangen, kann bisher nur spekuliert werden. Möglich ist z.B. Stimmenerkennung oder Voice Chat beim Onlinegaming - wir dürfen gespannt sein.


Eure GBA Module müssen auch nach dem DS Kauf nicht verstauben.


Auch für gesellige Multiplayer-Partien bietet der DS alles was das Herz begehrt: via kabellosem Netzwerk können bis zu 16 Spieler mit- bzw. gegeneinander antreten. Die maximale Entfernung der einzelnen Geräte sollte dabei 20 Meter betragen, so Nintendo. In der Zukunft sollen DS-Spieler auch via 'WiFi' online gegeneinander antreten können - wie wir uns das vorzustellen haben, bleibt abzuwarten. Bei den Multiplayer Modi der einzelnen Spiele gibt es - ähnlich wie bei GBA Modulen - zwei Möglichkeiten. Während beim 'DS Multi-Card Play' je ein Spielemodul pro System benötigt wird, reicht es beim 'DS Single-Card Download Play' aus, wenn ein Spieler das Modul im DS stecken hat. Dieser Spieler stellt sich somit als 'Host' zur Verfügung. Die anderen Spieler können sich nun über das Hauptmenü des DS die entsprechenden Dateien vom Host System runterladen (via kabellosem Netzwerk versteht sich), um im Nachhinein als Client am Multiplayer Spaß teilzunehmen. Dieser Downloadvorgang soll je nach Spiel 30 bis 90 Sekunden in Anspruch nehmen. Wir konnten dieses Feature bisher nicht testen, werden aber entsprechende Eindrücke nachreichen, sobald wir etwas dazu schreiben können.


Was in 20 Jahren so alles passieren kann...


Mit dem Nintendo DS will Nintendo den Handheldmarkt revolutionieren - das Potential dazu hat das Gerät definitiv. Nun liegt es an den Entwicklern, das Beste aus dem System heraus zu holen und die vielen uniken Möglichkeiten mit viel Phantasie ansprechend in einem Spiel zu nutzen. Unsere ersten Reviews zu DS-Software dürft ihr in den kommenden Wochen erwarten.

Auf der nächsten Seite geben wir euch noch einen genauen Einblick in die einzelnen Komponenten des Nintendo DS. Weitere Bilder zum Gerät findet ihr in der 'Screenshots' Abteilung (rechts unten auf 'Screenshots' klicken).




(click to enlarge)


1 - 2 TFT LCD Bildschirme (je 7.6 cm Diagonale ; 256x192 Auflösung)
2 - Stereo Lautsprecher
3 - Power Button (kurz drücken zum Einschalten, länger drücken zum Ausschalten)
4 - Steuerungsbuttons (Digitales Steuerkreuz / A, B, X, Y, Start & Select)
5 - Microphone
6 - Lautstärkeregler
7 - Modulschacht #2 (für GameBoy Advance Module)
8 - Akku LED (Konstant Orange: Akku lädt)
9 - Power LED (Konstant Grün: Gerät eingeschaltet ; Schnell blinkend Grün: Kabellose Netzwerkaktivität in Betrieb ; Langsam blinkend Grün: Gerät im 'Sleep Mode' ; Konstant Rot: Akku bald leer)
10 - Kopfhörer / Microphone Anschlüße (Anschluß von Stereo Kopfhörer, externes Microphone oder Headset)
11 - Netzteilanschluß
12 - Modulschacht #1 (für Nintendo DS Game Cards)
13 - Wrist Strap Befestigung
14 - Stylus Halter




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