Xcom 2 setzt noch einen drauf. Der Schwierigkeitsgrad ist gefühlt nochmal eine Stufe härter und herausfordernder. Man wird noch öfters unter Druck gesetzt, als im Vorgängerteil. Und man wird es genießen!
Die Story von Teil 2 ist, dass man es doch nicht schaffte, die Aliens abzuwehren. Stattdessen konnten sie sich auf der Erde etablieren und eine Allianz mit den Regierungen der Welt eingehen, die daraufhin das Xcom-Programm fallen ließen, wie eine heiße Kartoffel. Derartig allein gelassen ging die Organisation in den Untergrund, um die vermeintlichen Wohltäter, die auf den Namen ADVENT hören, ein für alle Mal von der Erde zu vertreiben. Dafür brauchen sie jedoch dich, den Kommandanten. Allerdings bist du seit einiger Zeit Gefangener der Außerirdischen. Weshalb die erste Mission des neuen Xcom ist, dich zu befreien, damit du den Widerstand erfolgreich anführen kannst.
Geblieben ist, dass man eine Gruppe von maximal Sechs Soldaten in den rundenbasierenden Kampf führt. Die Einheiten können sich eine gewisse Weite lang bewegen, haben aber nach der Hälfte der Strecke nicht mehr die Möglichkeit zu schießen oder ein Gebiet zu überwachen. Mit vielen verschiedenen Waffen müssen zum Beispiel ein VIP befreit werden oder Überlebende gerettet werden. Und dabei die unterschiedlichen Feinde vernichtet werden.
Das klingt jetzt einfacher, als es in Wahrheit ist. Wie üblich bei Xcom 2. Denn auf einmal erhält der Feind Nachschub an einer Stelle, wo man eigentlich evakuieren müsste. Oder ein neuer Gegnertyp taucht auf und macht einem das Leben zur Hölle. Oder einer der Soldaten bekommt auf einmal, weil er zu viel Schaden auf einmal kriegt, die Panik und sprengt dabei quasi die Hälfte deines Teams in die Luft.
Hinzu kommt auch noch, dass man noch mehr als zuvor unter Zeitdruck gesetzt wird. Man hat viele Missionen, wo man in so und so vielen Runden zum Ziel kommen muss. Man muss sich auf der Weltkarte für einen bestimmten Auftrag entscheiden, selbst wenn in dem Zeitraum, die man für sie braucht, keine andere annehmen kann. Man kann sich bei Xcom 2 nicht ausruhen! Man muss immer 110 Prozent Einsatz geben! Denn wenn man das nicht macht, ist man tot.
Und doch macht dies einen Heidenspaß. Genau wie bei Dark Souls ist das Scheitern hier Teil eines schmerzhaften Lernprozesses, in dem man das Game in allen Aspekten genau kennenlernt. Und dazu gehören ebenso die neuen Klassen mit ihren Fähigkeiten. Der Ranger führt ein Schwert mit sich, mit dem er aus der Nähe angreifen kann. Der Hacker hat eine Drohne mit sich, mit der er Objekte hacken kann oder Feinden Schaden zufügen kann.
Denn über allem schwebt das Damoklesschwert des Avatarprojektes. Was es ist, weiß man nicht. Man weiß nur, dass man es aufhalten muss. Und das ist nicht immer einfach. Man kann es zwar bremsen oder den Fortschritt zurückwerfen. Doch man kann es eben nicht vollständig stoppen! Was vor allem daran liegt, dass man wiederholt die Qual der Wahl zwischen zwei Dark Events hat, die verschiedene Auswirkungen haben. Mal gibt es Undercoverfeinde, mal greifen die ADVENT-Truppen ein befreundetes Rebellenlager an. Und wieder steht man unter Druck!
Ebenso gibt es oft genug Szenen, in denen einfach durch Wände hindurch geschossen wird. Die dabei mal kaputt gehen, häufig aber eben auch nicht! Und den Fehler durfte man schon beim Vorgänger beklagen.
Und trotzdem, angesichts der genialen Grafik und des super Sounds plus des herausfordernden und motivierenden Gameplays kann ich Xcom 2 nur rundum empfehlen!