Life is Strange: Episode 5 - Satisfaktion gesucht im Test

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Es ist soweit: Nach Monaten der Wartezeit und des Spielens ist die fünfte Episode von Life is Strange draußen. All das, was die letzten Folgen passiert ist, kumuliert in dieser einen. Und wie üblich erfolgt hier die obligatorische Spoiler-Warnung. Wer die folgenden Absätze liest, obwohl er noch nicht so weit gespielt hat, dem ist leider nicht zu helfen.

Life_is_Strange_neXGam_4Ich muss ehrlich gestehen, dass ich von Episode Fünf von Life is Strange, „Polarized“, enttäuscht war. Der Cliffhanger der letzten Folge, in der enthüllt wurde, dass Mark Jefferson, der Fotografie Lehrer von Max, der Kidnapper von Rachel Amber war, wird zwar gut aufgelöst. Doch alles, was danach kommt, ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes.
 
Es scheint fast so, als ob Entwickler Dontnod Entertainment meinten, all die Erfahrung der letzten Episoden nochmal übertreffen zu müssen. Mit dem Ergebnis, dass sie das, was Life is Strange ausmachte, aus den Augen verloren haben. Die Handlung ist auf einmal wie überdreht. Von der ruhigen, fast melancholischen Stimmung der letzten Folgen ist kaum etwas zu spüren. Stattdessen hat man es mit einer schon fast »Actionlastigen« Episode zu tun.
 
Es klingt übertrieben, was ich da jetzt geschrieben habe. Und doch entspricht dies meinen Gefühlen. „Polarized“ ist zwar eine gute Episode. Aber es ist keine rundum gelungene „Life is Strange“-Folge. Das bestimmte Feeling ist verloren gegangen.
 
Life_is_Strange_neXGam_7Dabei ist es interessant zu erfahren, wie durchgedreht Mark Jefferson in Wahrheit ist. Zu hören, wie er vor einem schwadroniert, jagt einem eine Gänsehaut über den Rücken. Und man kann Maxs Wunsch nachvollziehen, komme was es wolle, ihm zu entfliehen. Was allerdings nicht so ganz einfach ist.
 
Hier zeigt sich dann gleich das erste Manko dieser Episode. Der übermäßige Einsatz von Maxs besonderen Fähigkeiten. Waren sie zuvor ein nettes Element, das die Handlung nur erweitert hat, werden sie jetzt zum Selbstbestimmenden Zweck. Sie drehen sich nicht mehr um den Plot, der Plot dreht sich um die speziellen Gaben der Protagonistin. Was dazu führt, dass der Fortlauf der Ereignisse stellenweise wie forciert wirkt und manchmal auch den Anschein macht, als ob er künstlich in die Länge gezogen wurde, bis es zum eigentlichen Finale kommt.
 
Und hier dreht das Spiel richtig durch! Kurz bevor es zur alles entscheidenden Wahl kommt, durchläuft Max einen lebendigen Alptraum, der sie persönlich durch die Mangel nimmt. Anspielungen auf vorherige Ereignisse bestimmen das Gameplay, allerdings auf den Kopf gestellt und bizarr vorgestellt. Es ist eine Sequenz an irrealen Geschehnissen, ein Albtraum für Max. Aber auch für den Gamer, da dieser sich quasi durchkämpfen muss, um letzten Endes zum Finale zu kommen.
 
Life_is_Strange_neXGam_12Und das Finale? Versöhnt einen wieder mit dem Spiel. Egal, wie sehr die vorherigen Ereignisse enttäuschten, das Ende des Games ist erneut klassisches Life is Strange. Man kriegt zwei Optionen, die jede für sich gesehen klasse erzählt werden. Insgesamt fühlt man sich jedoch an das Ende von Episode Drei erinnert, als man einen Schlag in die Magengrube erhalten hat. Das ist auch dieses Mal der Fall, weil beide Enden auf ihre Art und Weise emotional mitnehmend sind. Wofür entscheidet man sich? Für das Glück einer einzelnen Person? Oder für das Glück von vielen? Es ist eine typische moralphilosophische Frage, auf die es keine einfache Antwort gibt. Wie es bei Life is Strange schon fast usus ist.
 
Und trotz der enttäuschenden fünften Episode lautet mein Gesamtfazit, dass Life is Strange eines der besten Games ist, die man aktuell auf dem Markt kriegen kann! Selbst und sogar 2016!
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Forum
  • von ONOX2:

    BIn ja kein Mobile Gamer (also auf Smartphones und Tablets) aber wenn LiS so noch mehr Reichweite bekommt und den Bekantheitsgrad steigern kann finde ich das ne gute Idee.

  • von Azazel:

    Square Enix freut sich heute bekanntzugeben, dass LIFE IS STRANGE, das von Kritikern gefeierte, episodisches Abenteuer von DONTNOD Entertainment, ab dem 14. Dezember für iPhone und iPad erhältlich sein wird. Die originalgetreue Adaption des Konsolenspiels wurde von Black Wing Foundation für...

  • von CD-i:

    Ab jetzt wird es stetig besser und zieht immer mehr an ...

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