
Dabei ist Sia, wie unsere Heldin heißt, im Grunde ein recht junges Mädchen. Eines Tages bricht sie auf, um ihren Vater zu retten, von dem sie weiß, dass er in dem heruntergekommenen Anwesen des berühmten Bürgermeisters Wortham Willows ist, der zur Pionierzeit die Stadt gründete und aufbaute. Doch als sie das Grundstück untersucht, stößt sie auf den Geist des indianischen Schamanen Flying Hawk, der sie bittet, ihn mit seinem Körper zusammenzubringen. Und so bricht sie auf in eine Nacht, die alles verändert.
Whispering Willows ist ein Adventure, das muss gleich vorweg gesagt werden. Es geht darum, Gespräche zu führen, Hinweise zu erhalten und die richtigen Objekte zu finden und zu verwenden. Das ist für sich genommen nichts Neues. Schließlich gab es schon oft andere Vertreter dieses Genres auf den Konsolen, wie zum Beispiel Baphomets Fluch auf der Wii. Aber im Vergleich dazu ist Whipsering Willows vom Gameplay einfacher, abgespeckter. Doch bei weitem nicht schlechter!

Denn überall sind Notizen verstreut. Bei diesen handelt es sich um Erinnerungen verschiedener Personen, die nach und nach enthüllen, was damals zur Pionierzeit an jenem Ort, wo das Spiel stattfindet, wirklich passierte. Es gibt keine animierten Rückblenden, sondern einfach nur Worte. Aber die sind eindringlich formuliert. Man spürt die Arroganz und beginnenden Wahnsinn von Wortham Willows. Und die Sorge des Schamanen Flying Hawk um die Zukunft seines Volkes und seines Landes. Das Besondere: Man findet diese Notizen nicht chronologisch, sondern stark verstreut. Hier Teil neun, dort Teil drei. Es ist ein riesiges Puzzle, das sich vor einem enthüllt und das einen eben so fasziniert.
Doch dazu muss man sie erstmal finden. Und so erforscht man das Grundstück, während regelmäßig der Anhänger von Sia aufleuchtet. Wenn dies geschieht, kann sie ihre Seele vom Körper lösen und mit anderen Geistern reden. Diese erteilen ihr manchmal Quests, wie zum Beispiel ein Notenblatt zu finden. Oder geben ihr wichtige Hinweise, was sie als Nächstes tun soll.

Manchmal muss sie jedoch ebenfalls die Beine in die Hand nehmen. Denn ein Fluch liegt über dem Anwesen und die Toten kommen nicht zur Ruhe. Und einige von ihnen können den Lebenden gefährlich werden.
Im Prinzip könnte ich das Spiel nur rundum empfehlen. Doch leider gibt es einige kleinere Mankos. So habe ich an diversen Stellen des Games eine Karte vermisst. Man kann sich zwar auch so orientieren, aber es ist teilweise nicht einfach. Und die Steuerung ist ebenfalls nicht besonders gut geworden. An einigen Stellen ist sie mir zu fummelig, da Sia nicht dann stehen bleibt, wenn ich aufhöre, den Bewegungsbefehl zu geben, sondern ein klein wenig weiter läuft.
Das sind zwar nur Kinkerlitzchen, doch sie stören meiner Meinung etwas das Gesamtbild. Trotzdem sollte man einen Blick riskieren, denn das Spiel ist dennoch gelungen.