Project Cars Massentest auf der Play2015 im Test

PC WindowsPlayStation 4Xbox One

Mit Project Cars ist sicherlich eins der ambitioniertesten Rennspiele aller Zeiten auf den Markt gekommen. Wir haben den Titel auf unser fünftägiges „Play-Event – dem neXGam Gaming Festival“ mitgenommen um die Meinung der Besucher einzufangen.

Play-2015-das-neXGam-gaming-Festival-006In diesem Bericht geht es also nicht um die vielen Details, die schon in etlichen anderen Artikeln veröffentlicht wurden. Wir wollten testen, wie sowohl Core- als auch Casual-Gamer auf Project Cars reagieren. Hierzu standen uns neben der Xbox One- auch die  PlayStation 4- sowie die PC-Version zur Verfügung. Gerade dieser Titel wurde im Vorfeld extrem seziert und es wurde immer wieder attestiert, dass die grafischen Unterschiede teils enorm sind. Das dürfte aber auch verständlich sein, denn eine im Durchschnitt 400 Euro teure Konsole kann vor allem technisch mit heutigen Mittelklasse-Gaming-PCs nicht mithalten. So arbeiten in diesen Geräten oftmals schon Grafikkarten, die teurer sind als die gesamte Videospielkonsole.

Play-2015-das-neXGam-gaming-Festival-131So ist gerade die Auflösungsgeschichte recht schnell erzählt und dürfte rein auf diesen Punkt reduziert automatisch den letzten Platz für die Xbox One-Version ergeben. Hier stehen die 900p der Xbox One und die 1080p der PlayStation 4 dem PC mit einer Auflösung von bis zu 4K gegenüber. Auf PCs ist es sogar möglich, 12K aus einem Rechner zu erhalten, wobei man dafür, aufgrund derzeit fehlender Bildwiedergabegeräte, drei 4K-Monitore nebeneinander nutzen müsste. Aber zu jeder Auflösung gehören natürlich auch die passenden „Bilder pro Sekunde“, kurzerhand mit „FPS“ abgekürzt. Da sich in den Konsolen immer dieselben Komponenten befinden, müssen Entwickler gleich vom Start weg ein vernünftiges Ergebnis erzielen. Auf dem PC ist es extrem abhängig von der jeweiligen Leistung und Grafikkarte. Dreht man die Auflösung runter, sind mehr Frames möglich.

Play-2015-das-neXGam-gaming-Festival-136Mit dem Beginn der „Testreihe“ auf der Xbox One erlebten die Besucher trotz aktivierter Fahrhilfen sofort ihr blaues Wunder. Eine Drehung reihte sich an die nächste und schnell war allen klar, dass hier kein Arcade-Spielplatz im Laufwerk eingelegt wurde. Project Cars ist die wohl reinrassigste Simulation, die es bisher zumindest in dem Konsolensektor gab. Über 80.000 Rennspielfans weltweit waren mit ihren Wünschen, Erfahrungen und Vorschlägen in die Entstehung mit einbezogen. So war es keine Verwunderung, dass neben der rein englischen Sprachausgabe von vielen das sehr komplexe Menü moniert wurde. Hardcore Rennspielfreunde werden genau dies zu schätzen wissen, auch wenn es Wochen und Monate dauern wird, hier durch alle Setups durchzublicken und das jeweils passende einzustellen. Im Laufe der Zeit wurden die Ergebnisse unserer Besucher zwar immer besser, waren aber allesamt weit von den virtuellen Kontrahenten entfernt. Gut aufgenommen wurde der Xbox One-Controller, sowohl durch seine Form als auch durch das Feedback, welches neben dem „normalen“ Rumble-Effekt auch über die analogen Trigger an den Spieler weitergegeben wird. Wie Microsoft auf der E3 2015 ankündigte, wird es mit dem „Xbox One Elite Controller“ alsbald einen modifizierten Spezialkontroller für echte Rennfanatiker geben. Die Daten und Fakten lesen sich sehr gut, die Optik lässt viel versprechen, der Preis von 150 $, der sicherlich 1:1 in € übergeht, dürfte aber viele abschrecken.

Play-2015-das-neXGam-gaming-Festival-141Nachdem versierte Rennexperten am Pad waren, von denen einige das Spiel bereits zu Hause begonnen haben, erhielten wir weiteres Feedback. So wurde positiv erwähnt, dass sich wirklich jedes Fahrzeug anders „anfühlt“. Überhaupt sei Project Cars das bisher beste Spiel in Sachen Fahrphysik, da man selbst nach Tagen noch Dreher hinlegt, wenn man auch nur ein bisschen zu früh auf dem Gas steht. Die Lernkurve flacht bei Weitem nicht so schnell ab, wie z. B. bei Forza Motorsport. Weiterhin gab es Lob für das Karrieresystem, in dem man sich für eine Saison einer Rennserie verschreibt und das daraus resultierenden Ergebnisse entscheidend für die kommenden Angebote sind. Moniert wurde, dass die Grafik auf der Xbox One gerade am Start mit einigen Mankos behaftet war, Patches das Ganze zwar nun einigermaßen behoben haben, die auf der Xbox One aber immer mit Verzögerung zu den anderen Plattformen ausgeliefert wurden. Zudem gäbe es noch immer Kurse, auf denen trotz Patch eine oder zwei bestimmte Kurven die Framerate weiterhin in die Knie zwingt oder starkes Tearing die Freude trübt, während das auf dem restlichen Kurs dagegen deutlich besser wurde. Die Launchprobleme mit dem Xbox One-Controller sind hingegen durch Patches behoben worden. Mehrere Besucher äußerten sich zum Schluss zum Punkt Lenkrad. Diese Eingabemethode ist sicherlich die optimale, egal, auf welchem System man das Spiel angeht. Mittlerweile haben die Entwickler ihren Support erweitert, sodass Project Cars auf der Xbox One nunmehr von sieben Wheels unterstützt wird. Die PS4 kommt hier mit satten 15 Produkten erheblich besser weg.

Play-2015-das-neXGam-gaming-Festival-140Disc raus, Disc rein – die PlayStation 4 war dran. Sofort wurden deutliche Unterschiede in der Kantenglättung, der Fahrbahnoberfläche und der Auflösung ausgemacht. Da der gleiche TV mit identischen Einstellungen zum Einsatz kam, konnte man zuerst die höhere Pixeldichte auf den ersten Blick erkennen. Viele Dinge sahen noch sauberer aus, Gebäude im Hintergrund wirkten nicht ganz so plump und auch bei den Fahrzeugen – gerade in der Innenansicht – machten sich neue Details breit. Nur in Sachen Hitzeflimmern über dem Auspuffrohr musste die PlayStation 4-Version einen Punkt an die Xbox One-Variante abgeben. Auf ging es in die nächsten Runden, wobei der PS4-Controller mehr Kritik einheimste. Das Feedback sowie die andere Anordnung der analogen Sticks waren die meistgenannten Punkte, welche schlechter  als bei der Testrunde zuvor auf der Xbox One abschnitten. Diese Aussagen kamen sowohl von Xbox- als auch PlayStation-Zockern zu gleichen Teilen. Insgesamt kam die PlayStation 4-Version aber trotz der Abzüge beim Controller aufgrund der besseren und stabileren Präsentation positiver weg.

Play-2015-das-neXGam-gaming-Festival-0011Nun ging es an den großen PC inklusive Wasserkühlung. Die Specs ließen erahnen, dass die Konsolenversionen wohl beide einpacken könnten. Intel i7 4770K @ 4,2 ghz 16 GB Trident 2400mhz Ram, Nvidia Geforce GTX 970 SC. Die Auflösung war 1920x1080 @60hz / Vsync on (60fps lock). Alleine durch die doppelte Framezahl gaben die Besucher ein deutlich höheres Geschwindigkeitsgefühl in der anschließenden Befragung an. Zudem waren die Ladezeiten kürzer. Auch der PC zeigte wie die Xbox One Hitzeflimmern über dem Auspuff, dies jedoch noch realistischer. Ebenso wirkte der Fahrbahnbelag detailreicher und das Gras war ebenfalls höher als auf den Konsolen. Nach der folgenden Abschlussfahrt, welche erneut auf PS4 und Xbox One abgehalten wurde, gab es ein klares Feedback, dass sich beide Versionen „ruckeliger“ anfühlen.

Settings-Project-Cars-play2015-neXGam_00Im abschließenden „Interview“ erklärten einige Gäste, dass es trotz ausgelieferter Patches immer noch reihenweise kleine Bugs gibt, die gefixt werden müssten. Man könne zum Beispiel bei manchen Strecken einfach abkürzen, ohne eine Strafe zu bekommen. Teilweise wüsste die KI auch schon, dass Regen kommt, und wählt entsprechend die Reifen. Es gäbe zudem solche Bugs, dass die KI abseits der Piste nicht langsamer wurde. Es würde aber an allem noch gearbeitet. Außerdem sei es sehr positiv, dass die Entwickler im offiziellen Project Cars Forum recht aktiv seien und viel schreiben würden. Letzten Endes wäre ein bugfreies Spiel aber besser als nur ein guter Service, um Bugs zu fixen und Patches anzukündigen!

Der Sieger stand klar fest, obgleich subjektive Dinge wie Controller, Lenkrad oder kleine Details bei den Konsolen für breitgefächerte Punktevergabe sorgte. Am Ende stand wie vermutet der PC auf dem ersten Platz gefolgt von der PlayStation 4-Version. Den letzten Platz nahm die Xbox One für sich ein, wobei beide Konsolenversionen relativ dicht beieinander liegen. Wer also nur eine Hardware hat, braucht keinesfalls eine weitere für dieses Spiel. Außer man möchte den vollen Genuss pur haben und eine vierstellige Investition in einen heißen PC investieren.
 

Positiv

  • Extrem umfangreich
  • Extreme Einstellungsmöglichkeiten
  • Preis-Leistungs-verhältnis

Negativ

  • Immer noch viele Bugs trotz Patches
  • KI mit Aussetzern
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Forum
  • von BlackLion:

    Ab dem 3 Oktober wird Teil 1 nicht mehr Digital verkauft werden und Teil 2 ab dem 21 September diesen Jahres. Das heisst also das ich danach auch keine DLCs für diese Spiele Digital kaufen kann ?? Season Pass für alle 3 Teile würd mich reizen aber ist mir zu teuer und aber wenn keine DLCs mehr...

  • von Ignorama:

    Meinst du alle Karts? Die 125er Klasse fand ich auch ätzend, die 250er dagegen find ich echt lustig P.S.: Eventuell bilde ich es mir nur ein, aber kann es sein, dass die Karts aus der Cockpit/Helmperspektive stabiler liegen als aus anderen? Hatte anfangs die, wo man auf die...

  • von Captnkuesel:

    Kart fand ich bei dem Spiel total beschissen, habe am liebsten die Formula rookie gespielt Freue mich schon auf Teil zwei am PC mit Lenkrad ...

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