Ori and the Blind Forest – Von wegen 2D ist out! im Test

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Die schöne Welt der Konsolenspiele. Seit PlayStation 1 und SEGA Saturn war der Sprung in die 3. Dimension nicht mehr aufzuhalten. Aber in all den Jahren traten immer wieder Spiele den Beweis an, dass 2D nicht out oder totzukriegen ist, eher sogar für tiefe Kinnladen, hohe Augenbrauen und viele Stunden perfekten Spielspaß sorgen kann. Das aktuellste Beispiel hierfür ist Ori und the Blind Forest.

Ori-and-the-blind-forest-neXGam-06ereits auf der Xbox 360 hat man mich als Oldschool Player und Jump ´n‘ Run-Fan mit Dust: An Elysian Tale sehr begeistert. Die liebevoll gestalteten Hintergründe gepaart mit dem mitreißenden, gefühlvollen Soundtrack von Hyperduck sowie das Gameplay überzeugten auf ganzer Linie. Als ich an einem Tag der gamescom auf dem Microsoft Play Day 2014 das erste Mal Hand an „Ori und the Blind Forest“ legen durfte, war ich sofort vom gleichen Fieber befallen. Ich wusste, hier kommt was ganz Großes auf uns zu. Wer von Euch jemals Rayman 1 gespielt hat, weiß, dass die Symbiose zwischen den drei Elementen Grafik, Sound und Steuerung für Langzeiterinnerungen und Plätzen in den „Alltime-Greatest-Vitrinen“ sorgt. Als einer derjenigen, die Rayman 1 durchgespielt haben, kann ein entsprechend hoher Schwierigkeitsgrad dabei Angst verursachen.

Ori-and-the-blind-forest-neXGam-04Zum Zeitpunkt der Messe war mir aber noch nicht klar, wie hoch dieser teils sein kann. Aber dank doppeltem Durchlauf von Dark Souls sind für mich hundertfache Tode zum Glück kein Grund, den Controller gegen die Wand zu schmeißen. Eine hohe Frustgrenze sollte man bei diesem Titel der Moon Studios im „Metroidvania-Stil“ aber auf jeden Fall mitbringen, denn gerade die ersten Stunden werdet ihr schneller und öfter sterben, als euch lieb ist. Im Laufe des Spiels wird das Gameplay allerdings durch zahlreiche Upgrades in drei Kategorien erheblich einfacher. Im Grunde wird es sogar komplett verändert und lädt euch herzlich ein, alte Abschnitte erneut anzugehen, um hier bisher unerreichte Stellen zu erkunden.

Ori-and-the-blind-forest-neXGam-09Die Macher, die 2010 mit „Warsoup“ bereits einmal auf PS3 und Xbox 360 auf sich aufmerksam gemacht haben, hatten in Phil Spencer (welchem sogar explizit in den Credits gedankt wird) und Microsoft die richtigen Menschen getroffen. Diese nahmen sich dem Projekt Ori sofort an, was zur Folge hat, dass dieser Toptitel zuerst auf Xbox One und Windows PC erscheint sowie etwas später in diesem Jahr Xbox 360-Besitzern zugänglich gemacht wird.

Gerade mit dem Xbox One-Controller lässt sich Ori gut durch Sprung-, Kletter- und Flugeinlagen auf hohem Niveau bewegen. Finger- und vor allem Daumenschmerzen liegen „Ori und the Blind Forest“ kostenlos bei! Und auch vor Fluchteinlagen, welche 20-30 Minuten dauern, werdet ihr nicht geschützt. Aber das Gefühl danach, diese gefühlt unmöglich zu schaffende Passage gemeistert zu haben, entschädigt im Anschluss mehr als genug. Hier kommt erneut der Vergleich durch „Demon Souls“ oder „Dark Souls“, die auf gleiche Weise für hundertprozentige Befriedigung sorgen.

Ori-and-the-blind-forest-neXGam-12Betrachte ich unser Forum, sehen viele das Ende nach circa 12-15 Stunden. Entweder gehöre ich mittlerweile zum alten Eisen oder ich versuche immer noch zu oft, bereits frühzeitig unbedingt in Bereiche zu gelangen, die einfach noch nicht zu erreichen sind. Zum Zeitpunkt dieser Zeilen habe ich schon 13 1/2 „Lehrstunden“ auf dem Tacho, liege bei 71 % und meine Figur hat satte 557 Neuerscheinungen hinter sich. Aber keine Angst, ich kann es kaum abwarten weiterzuspielen, um die nächsten Tode zu sterben.

Ori-and-the-blind-forest-neXGam-07Der hohe Anspruchsgrad des Spiels an sich wird hierbei durch das Speichersystem weiter forciert. Ihr könnt nämlich immer nur einen Wiederherstellungspunkt setzen. Dies zwar frei, sofern genügend magische Energie vorhanden ist, aber der Tod lauert an jeder Ecke und so vergisst man allzu oft, wie weit der alte bereits zurückliegt bzw. wie schnell der nächste kommen kann. Und dann heißt es alles nochmal von vorne, wobei ihr durch die „Trial & Error“-Einlagen teils elegante Vorgehensweisen entwickelt. Und bitte bloß nicht übermütig und gierig werden – die Strafe folgt in der Regel auf dem Fuße!

Aber ich will euch gar nicht mehr lange vom eigenen Kennenlernen abhalten. Schaut euch die untern verlinkten Videos an oder sucht noch ein paar weitere. Aber lasst die  erhältlichen „Let´s play“-Links liegen, denn hier ist jeder Quadratmeter wert, mit all seiner Pracht und seinen Tücken selbst entdeckt zu werden! Ori und the Blind Forest dürfte bereits jetzt einen der absoluten AAA-Titel für die Xbox One im Jahre 2015 darstellen. Bitte noch viel mehr von solchen Titeln.
 

Positiv

  • wunderschöne Gafik
  • wunderschöne Musik
  • akrobatische Steuerung und bockschwer

Negativ

  • bockschwer, daher nichts für Weicheier ;)
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Forum
  • von Oiseau:

    Also wenn schon beim Namen des Spiels die Probleme anfangen... So schwer war da kein Auftrag. Falls du nicht weiterkommst, google 2 Minuten und gut. Würde da kein großes Fass auf machen ehrlich gesagt. Beide Games sind hervorragend spielbar. Gerade Teil 2 (Will of the Wisps) ist großartig....

  • von bbstevieb:

    Haha, ich spiele gar nicht Blind Forest sondern Will of the Wisps, aber egal ich bin ziemlich am Anfang habe einen Auftrag und keine Ahnung was ich machen soll. Glaube das funktioniert einfach nicht mit mir und dem Game, kann passieren.

  • von Mistercinema:

    Hab das Spiel damals im Orignal und später die Definitiv (beides Xbox) durchgezockt. Im 2. Anlauf dann auch die 100% Map bekommen. Kann es ebenfalls nicht ganz nachvollziehen, wo die großen Probleme waren. Schwer ja (gerade, wenn man wie ich am Anfang überall hin möchte, aber noch nicht kann),...

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