Die Kingdom Hearts-Reihe ist vor allem durch die Kombination von Square Enix-Figuren und Disney-Charakteren gekennzeichnet. Die Hauptfigur Sora ist zum Beispiel mit Donald Duck und Goofy als Partner unterwegs, während Mickey in der inzwischen recht komplexen Story eine zentrale und wichtige Rolle innehat.
Ein weiteres Merkmal ist, dass viele Teile der Reihe in Japan noch einmal in einer erweiterten Fassung herausgebracht wurden. Außerhalb Nippons schaute man in die Röhre, da es keine offiziellen Releases gab, bis hier die HD Remixes herauskamen. Denn wenn es ein Verkaufsargument für diese gibt, dann, dass man eben in ihnen diese besonderen Versionen kriegen konnte.
Fangen wir mit Teil II an: Den Review zur Urfassung von Kai findet ihr hier. Wir Besitzer des HD-Remixes haben es mit dem Final Mix zu tun. Dabei handelt es sich um eine erweiterte Fassung des Urspiels, in der hauptsächlich neue Szenen eingebaut wurden, in der unter anderem die Mitglieder der Organisation XIII auftauchten, die in der Mythologie eine gewisse Rolle innehat. Damit wurde die Verbindung zu Kingdom Hearts: Chain of Memories gestärkt.
Inhaltlich wurde an Kingdom Hearts II: Final Mix nichts getan. Stattdessen wurde die Grafik überarbeitet. Wir reden hier nicht von einer simplen Adaption, wie es beispielsweise bei der Devil May Cry-Trilogie der Fall war. Hier wurden Zeit und Geld investiert, um die ursprüngliche 4:3-Darstellung auf das 16:9-Format zu übertragen. Das heißt, dass Hintergründe und Texturen dem neuen Standard angepasst wurden. Ebenso wurde der Soundtrack geremixt und so an die Möglichkeiten der PS3 adaptiert.
Erschienen ist das Spiel für die PSP und innerhalb der Serienchronologie ist es das Prequel zu Kingdom Hearts I. Man lernt die Keyblade-Benutzer Aqua, Terra und Ventus kennen, die bereits in Kingdom Hearts II einen Kurzauftritt hatten, und man erfährt mehr über ihre Geschichte.
Der Unterschied zwischen dem Handheld PSP und der PS3 ist hardwarebedingt natürlich enorm. Doch wenn man Birth by Sleep spielt, merkt man den Ursprung des Spiels überhaupt nicht. Grafisch ist es auf demselben hohen Niveau wie die Adaption von Teil 2. Dementsprechend viel wurde auch an der Grafik herumgewerkelt. Das Charakterdesign erhielt mehr Details, man kann jetzt endlich die Kamera kontrollieren, der Multiplayer-Part ist entfallen bzw. die Mirage-Arena ist jetzt Single Player-only und es gibt mehr Soundeffekte. Es ist eine enorme Arbeit, die hierbei geleistet wurde.
Der letzte Teil des II.5-Remixes ist Re:Coded. Dieses Mal hat man es nicht mit einer ursprünglich Japan-only-Version zu tun. Das Spiel selbst basiert auf Kingdom Hearts Coded, das 2008 in Episodenform auf den japanischen Mobiltelefonmarkt herausgebracht wurde, ehe es 2011 für den DS überarbeitet worden ist. Und genau wie 358/2-Days in dem 1.5 HD-Remix wurden hier im Prinzip nur die Zwischensequenzen ins HD-Format übertragen und zusammengeschnitten. Und wie damals ist das schade. Doch anders als mein Kollege Andrej kann ich die Entscheidung von Square Enix nachvollziehen, denn eine Überarbeitung für die PS3 hätte den Rahmen des Remixes deutlich gesprengt, da ja auch ins Gameplay selber hätte eingegriffen werden müssen.
Doch davon abgesehen ist Kingdom Hearts HD II.5 Remix das passende Spiel, um die Wartezeit auf Teil III zu überbrücken. Die Anpassung an die PS3 ist gelungen und man wird viel Zeit investieren müssen, um alle Games durchzuspielen. Und wenn man das schafft? Erwartet einen noch das nicht geremixte Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance. Spätestens, wenn man das durchgespielt hat, müsste der neuste Teil draußen sein. Man darf schließlich noch träumen, oder?