Sonic: Lost World – Sonic mal anders im Test

Sonic-Spiele zeichneten sich vor allem durch den Rausch der Geschwindigkeit aus. Egal ob 2D oder 3D, stets ging es darum in Höchstgeschwindigkeit durch die Level zu sausen, Ringe aufzusammeln und Feinden den Garaus zu machen. Der Erzfeind hieß dabei fast immer Eggman und der blaue Igel wurde von seinen besten Freunden, wie beispielsweise Tails, begleitet. Sonic Generations hatte dieses Spielprinzip passend zum Jubiläum 2011 zelebriert.

Und jetzt liegt Sonic: Lost World vor. Ein Spiel, welches hierzulande von Nintendo gepublisht wird und auch exklusiv für die Wii U beziehungsweise den 3DS herauskommt. Wer hätte das damals, zu Zeiten von SEGA-Systemen wie dem Mega Drive oder dem Dreamcast, gedacht.

Doch ist dies nicht die einzige Überraschung. Die Entwickler haben das bislang so typische Sonic-Gameplay genommen und auf den Kopf gestellt. Der Fokus liegt jetzt weniger auf dem relativ geradlinigen Durchrauschen, als vielmehr auf dem Erkunden. Und das drückt sich auch im Leveldesign aus.

Die Entwickler »orientierten« sich hierbei an Super Mario Galaxy. Viele Stages sind zylinderförmig oder spielen auf kleinen Planeten. Wenn man nicht aufpasst, kann man schnell in einen Abgrund stürzen. Und das soll Sonic sein?

Es ist eindeutig noch Sonic. Denn auch, wenn das Gameplay verändert wurde, lassen sich noch immer genügend Elemente finden, die für diesen blauen Igel typisch sind! Man kann immer noch per Verfolgungsangriff Gegner platt machen, Ringe einsammeln, und Sprungfedern benutzen. Ebenso finden sich die klassischen 2D-Level vor. Der Unterschied ist eben, dass all diese Bestandteile anders präsentiert werden.

Beispielsweise die 2D-Level: Hier wurde förmlich mit der Gravitation gespielt. Eben noch ging es gerade aus und auf einmal macht die Stage eine Kurve. Und anschließend noch und noch eine. Oder die Fortführung des Kurses befindet sich nicht mehr geradeaus, sondern irgendwo weiter oben.

Auch was die Sprungfedern angeht, gibt es einige Unterschiede. So gab es, dem Wissen des Redakteurs nach, kein Spiel zuvor, in dem Diese an Gegner montiert waren, die sich hin- und herbewegen. Das heißt, man muss diese erst zum Stillstand bringen. Und wie?

Nicht per Verfolgungsangriff, sondern per Tritt. Ein neuer Move, den Sonic beherrscht! Und der die Gegner nicht zerstört, sondern entweder lähmt oder sie fortstößt! Ebenfalls neu: Der blaue Igel kann sich an Wänden entlangbewegen und sich an den Kanten festhalten!

All diese Änderungen werden in einem gelungenen Leveldesign eingebaut. Man kann sich vor allem eines sicher sein: Das keine Stage der anderen gleicht. Nicht nur wegen den verschiedenen übergeordneten Weltthematiken, sondern auch im Aufbau! Mal befindet man sich im inneren einer Pyramide und muss hungrigen Würmern ausweichen. Mal ist man in einem Vulkan oder muss sich als lebendiger Schneeball durch ein Level schlagen, wobei man die Ringe nicht ohne weiteres aufnehmen kann. Auch bekannte Stages, wie das Kasino tauchen auf. Nur, wie beim Gameplay und Leveldesign, wirken sie zwar vertraut, allerdings ebenfalls gleichzeitig anders!

Wobei man aber bemängeln muss, dass so gut das Design auch ist, es ebenso einige frustrierende Augenblicke bietet. Momente, in denen man nicht weiß, wie und wo weiter. Zum Glück sind diese eher spärlich gesät.

Auch die Wisps, bekannt aus Colours und Generations, tauchen erneut auf. Doch wie das Spiel an sich, wirken sie vertraut, aber ebenfalls gleichzeitig anders! So kann man sich beispielsweise in eine Note oder einen Schleimbrocken verwandeln! Kuriose Metamorphosen, die im Game jedoch gelungen eingebaut werden, und so dafür sorgen, dass wenn man einmal mit Sonic: Lost World anfängt, man so schnell nicht mehr aufhören kann!