Resident Evil: Revelations – Fast so, wie in alten Zeiten im Test

Nintendo Wii UPlayStation3Xbox 360

Ich bewege mich langsam durch die dunklen Gänge. Hinter jedem Schatten könnte ein Gegner lauern. Die Waffe und die Taschenlampe im Anschlag beleuchte ich jeden Winkel. Da! Was ist das? Vor mir erhebt sich ein Ungetüm, ein Monstrum, welches nur noch entfernte Ähnlichkeit mit einem Menschen hat. Ich schieße, doch dann ist die Munition leer, und die Kreatur nähert sich mir bedrohlich. Ist dies das Ende?

Resident_Evil_Revelations_11Einst stand der Name Resident Evil für Survival Horror an sich.  Doch mit Resident Evil 4 begann eine Veränderung, die dazu führte, dass Resident Evil 5 und Resident Evil 6 mehr wie Action Shooter wirkten, anstatt wie Gruselspiele. Eine Änderung, die bei den Fans nicht gerade auf Gegenliebe stieß, was dem Erfolg der eben genannten Games allerdings keinen Abbruch tat.

Doch Capcom versucht auch auf die Unzufriedenen zu hören. Denn mit Resident Evil: Revelations bringen sie jetzt ein Spiel heraus, welches sich auf die Urtugenden des ersten Teils besinnt. Wobei der Titel im Grunde genommen nicht brandneu ist. Vielmehr handelt es sich hierbei um das HD-Remake des 2012 herausgekommenen 3DS-Teils, den der Kollege Christian hier in allerhöchsten Tönen lobte. Diese Neuauflage erscheint auf allen gängigen Heimkonsolen, darunter auch der WiiU. Gegenstand dieses Artikels ist allerdings die 360-Version. Und im Vergleich zum Handheld bietet die HD-Variante mehr Inhalt, wie beispielsweise neue Feinde und einen weiteren Schwierigkeitsgrad.

Die Geschichte findet zwischen Teil 4 und 5 statt. Jill Valentine und ihr Partner Parker Luciani suchen nach Chris Redfield und Jessica Sherawat auf dem verlassenen Schiff SS Queen Zenobia. Doch schnell finden sie heraus, dass das Schiff mit Monstern verseucht ist. Eine Falle, in die sie tappten. Und so müssen sie lange genug überleben, damit ihre Kollegen sie retten können.

Resident_Evil_Revelations_16Resident Evil: Revelations Plot präsentiert sich als eine konfuse Ansammlung von Verschwörungen, Verrätern und Geheimnissen.  Wenn nicht das Setting wäre, würde man das Spiel links liegen lassen, weil die logische Fortführung der Story zu oft zu Gunsten eines weiteren Plottwists geopfert wird. Manche Entwicklungen sieht man wirklich meilenweit kommen und über andere kann man sich nur ärgern. Ein Beispiel: Chris und Jessica finden die Basis von Terroristen. Und obwohl sie diesen gegenüber im Vorteil sind, lassen sie freiwillig von ihrer Mission ab, um ihre Partner zu retten. Sinn dieser Handlungswendung ist einfach, dass man alle Figuren an einem Ort haben möchte. Was vermutlich eleganter hätte gelöst werden können.

Doch man ist geneigt, diesen Fehler zu verzeihen. Denn die SS Queen Zenobia ist ein Handlungsschauplatz, der die alten Tugenden von Resident Evil 1 wach ruft. Das Schiff ist ein klaustrophobischer Ort. Die Gänge sind eng und die Räume dunkel. Ständig wird man von Schockmomenten überrascht, wie beispielsweise, wenn aus einem Lüftungsschacht Blut fließt. Das ist Horror, wie man ihn aus den ersten Resident Evil-Teilen her kennt.

Resident_Evil_Revelations_37Und die Elemente jener Spiele beschränken sich nicht nur auf den Handlungsort. Auch die Knappheit an Munition und Heilungsmitteln erinnern daran. Denn auf auf letztere ist man angewiesen. Anders, als bei manchen modernen Action-Spielen, regeneriert sich die Gesundheit nicht von alleine. Das fühlt sich herrlich Old-School-mäßig an. Und so pocht das Blut in den Ohren, wenn man beispielsweise als Jill versucht, unbewaffnet den Monstern an Bord des Schiffes auszuweichen. Vor allem, wenn man weiß, dass jeder Fehltritt gefährliche Konsequenzen haben kann.

Der Spielspaß, den man bei Resident Evil: Revelations hat, wird allerdings etwas dadurch getrübt, dass die Gegner hart im Nehmen sind. Selbst die einfachsten Kreaturen stecken Kopfschüsse locker weg, als ob dies nichts wäre. Stellenweise muss man sie regelrecht mit Kugeln vollpumpen, ehe sie endlich klein beigeben.

Und die Graphik verschweigt ihre Herkunft nicht wirklich. Während die Charaktermodelle halbwegs zeitgemäß wirken, erinnern matschige und unscharfe Umgebungstexturen daran, dass das Spiel einst auf einem Handheld erschien.

Doch am Ende überwiegt der Eindruck, dass sich Capcom mit Resident Evil: Revelations auf die alten Tugenden der Reihe besann. Vielleicht führt das dazu, dass sowohl die modernen Resident Evils, als auch die Old School-Teile gleichberechtigt nebeneinander existieren können. Für Fans der Reihe wäre dies nur wünschenswert.




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Forum
  • von Azazel:

    und hier unser Test zur PS4/XBO/Switch Version: Nexgam schrieb: Resident Evil Revelations zählt noch als Jungspund. Ursprünglich 2012 für den Nintendo 3DS erschienen, kamen 2013 Ports für Xbox 360/PS3 und WIIU. Jetzt, 2017, legt man es...

  • von RevoX81:

    amazon.de/Resident-Evil-Revela…resident+evil+revelations...

  • von Mistercinema:

    Resident Evil Revelations wurde nun der aktuellen Konsolengeneration angepasst. In dem umjubelten Survival-Horror-Spiel ermitteln die Serien-Veteranen Jill Valentine und Chris Redfield im Fall des angeblich verlassenen Kreuzfahrtschiffes “Queen Zenobia”. Die neue Version des Spiels bietet volle...

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