In vorsintflutlichen Zeiten (ergo: vor Steve Jobs Rückkehr zu Apple) buhlten eine Vielzahl an verschiedenen Mac-Modellen (teils sogar von lizenzierten Drittherstellern) um die Gunst der zahlungswilligen Käuferschar. Mit so sexy Bezeichnungen wie 7100/80 oder 6200/66. Mittlerweile hat sich das Feld deutlich ausgedünnt, da Apple die Zügel wieder selbst in die Hand genommen und zwei Produktlinien aufgelegt hat: Eine für „Consumer“ und eine „Pro“ Linie für Profis. Welche Linie für euch persönlich interessant ist, hängt von den Nutzungswünschen und dem Umfang des eigenen Geldbeutels ab. Folgende Grafik verdeutlicht die gegenwärtige Strategie:
Auf den nachfolgenden Seiten gehen wir ausführlich auf die einzelnen Linien ein ... (Stand: Dezember 2008)
Seite 2: Die Modellreihen
Die Consumer Linie
Alles nahm im Herbst 1998 mit einem kleinen unschuldigen iMac (Spitzname: Bondi Blue) seinen Anfang. Die heute mickrigen 233 Mhz der seinerzeit revolutionären G3 PowerPC CPU bootete jede Intel Konkurrenz in puncto Speed aus. Doch das war nicht die eigentliche Revolution - neuartig war das Design des Knubbelcomputers, durch seine kompakte Bauweise fand die gesamte Hardware im Monitor des Macintosh Platz. Fast so, wie im Ur-Mac aus dem Jahr 1984. Endlich kein Tower mehr unter dem Tisch, kein Kabelsalat am Arbeitsplatz. Auch wenn der Massenmarkt erst viel später davon Notiz nehmen sollte, die bis heute anhaltende Popularität der iMac Reihe hat hier ihren Ursprung.
Bei Apple bemühte man sich, die alte Grundidee in neue Generationen mitzunehmen. Statt klobiger CRT-Röhre befindet sich der Rechner mittlerweile in einem flachen TFT-Screen und sieht mindestens genauso schick aus. Der iMac versteht sich als All-in-One Alleskönner für den gewöhnlichen Heimanwender und erfüllt selbst in der kleinsten Ausführung alle gängigen Anwendungswünsche wie das Surfen im Internet, Office Arbeiten, Musik komponieren und abspielen, Filme schneiden, DVDs gucken und neben vielen anderen Dingen natürlich auch Spiele. Neben der simplen Mhz Anzahl (gegenwärtig sind von 2,4 Ghz bis 3,06 Ghz unterschiedliche Ausstattungen erhältlich) ist insbesondere die verbaute Grafikkarte entscheidend für die Spielekompatibilität.
Während das preisgünstigste Modell mit der ATI Radeon HD 2400 XT mit 128 MB für die normalen Anwendungen des Alltags empfehlenswert ist, zeigt sich bei aktueller Spielesoftware die fehlende Potenz. 3D-Spiele mit aufwendiger Optik sind ungenießbar und enttäuschen mit Frameraten im einstelligen Bereich. Ältere Titel wie Age of Empires III oder Unreal Tournament 2004 laufen aber relativ flüssig. Wer genügend Flocken locker hat, um sein Leben mit einem Apfelrechner zu verschönern, der sollte noch ein paar Scheine zur Variante mit der ATI Radeon HD 2600 PRO (256 MB RAM) drauflegen, um Titel wie Quake Wars oder Prey detailreich genießen zu können. Zumindest für die nahe (Spiele)Zukunft sollten sowohl die im mittleren Preissegment angelegten 20 Zoll (als auch die 24 Zoll Variante) ausreichend gerüstet sein. (Stand: Dezember 2008)
Eine Alternative für den kleinen Geldbeutel stellt der Mac Mini dar. In der günstigeren der beiden Ausführungen zielt Apple auf den normalen Privatanwender ab, der noch Monitor, Tastatur und Maus seines alten Windows-Rechner auf dem Schreibtisch stehen hat und diese weiterhin nutzen möchte. Sowohl durch seine winzigen Ausmaße, seine Geräuschlosigkeit und den günstigen Verkaufspreis von 499,- Euro (bzw. 699,- Euro in der Super Drive Version) bietet er sich für die Verwendung als Media-Center an.
Dank standardmäßig beiliegender Apple Remote Fernbedienung lässt sich bequem vom Sofa aus das Musik/Foto/Filmprogramm steuern. Auch als Bürohengst und zuverlässige Internet-Machine hat sich der Mac-Mini bewährt - allein, die Gerüchte um eine Einstellung des kleinen Könners wollen schon seit Jahren nicht verschwinden. Wie lange man bei Apple dem schmucken Kästchen noch die Treue halten wird, lässt sich schwer abschätzen. Nicht auszuschließen, dass es mit der hinter den Verkaufserwartungen zurückliegenden Hardware in Kürze vorbei ist.
Zumindest für Macintosh Spieler wäre der Verlust verschmerzbar - ist der derzeit (Dezember 2008) verbaute onboard Intel GMA 950 Grafikprozessor (64 MB DDR2 SDRAM) nicht gerade als Meister der Grafikkunst berühmt. Zwar lassen sich grafisch unspektakuläre Spiele und ältere 3D Titel mit herabgeschalteten Details genießen, zum einer vollwertigen Spielemaschine will der Mac Mini aber bei aller Sympathie nicht reichen.
Die Pro Linie
Er ist der König aller Mac-Klassen - der Mac Pro. Einstmals zu Zeiten der PowerPC-Prozessoren als „PowerMac“ bekannt, bildet dieser in einen silbernen Tower gezwängte Riese mit seinen 8 Prozessorkernen und der Xeon-Architektur genug Power, um mit allen Aufgaben fertig zu werden. Egal ob 3D-Shooter, professionelle Filmbearbeitung oder CAD Arbeiten. Im Gegensatz zu den Consumer Rechner bietet der Mac Pro durch interne PCI Express 2.0 eine größere Flexibilität - weshalb die Hardware beim Kauf auch individuell zusammengestellt werden darf. Optionen zum Einbau von beispielsweise zwei 3,2 GHz Quad-Core Intel Xeon, 32 GB RAM und einer NVIDIA Quadro FX 5600 mit 1.5 GB (!) lassen kaum Wünsche offen - und die Kreditkarte rauchen.
Für Gamer ist das System ein Traum - selbst mit der „kleinsten“ gegenwärtigen Ausstattung lassen sich anspruchsvolle 3D-Abenteuer flüssig und bei hohem Detailgrad spielen. Durch die Erweiterungsmöglichkeiten lässt sich der Mac Pro auch in Zukunft erweitern, sollten gestiegene Hardwareansprüche dies notwendig machen. Wer seinen Mac Pro / PowerMac erst einmal lieb gewonnen hat, will ihn auch nicht wieder so leicht hergeben - eine relativ große Anzahl an aktiven PowerMac G4 Nutzern beweist die langjährige Zuneigung zu diesem Apfelrechner.
Ebenfalls in der Pro-Linie angesiedelt ist der Xserve, der speziell für Firmenkunden als leistungsfähiger Daten- und Clientserver geschaffen wurde. Da dieser für den Privatanwender und somit unseren kleinen Guide unerheblich ist, sei er an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber am Rande erwähnt.
Die Mobilen - Apple Notebooks
Natürlich verschließt sich auch Apple dem seit Jahren stärker werdenden Trend zum Notebook nicht. Erneut zeigt sich die klassische Aufteilung in Consumer & Pro‘s. Mit dem MacBook trat man 2006 die Nachfolger der erfolgreichen (noch mit Power-PC CPUs arbeitenden) iBook Reihe an. Das Ziel ist ähnlich wie damals: Einen mobilen Macintosh zu einem niedrigen Verkaufspreis - mit dem „kleinsten“ Modell knapp unter der magischen 1.000 Euro Grenze.
Dementsprechend ist allerdings nicht, wie beim größeren MacBook Modell eine Grafikkarte (NVIDIA GeForce 9400M mit 256 MB), mit an Bord. Im MacBook werkelt noch der alte Intel GMA X3100 (144 MB) onboard. Und der ist bekanntlich kein großer Spielefreund, auch wenn einige Hersteller wie z. B. Feral bei ihrem Sid Meier‘s Pirates eine Optimierung für das MacBook vornahmen. Dennoch ist der weiße Begleiter für Zug und Vorlesungssaal alles andere als eine ideale Spieleplattform. Das mit Geduld trotzdem einige Titel darauf zum Laufen zu bewegen sind, ist ein offenes Geheimnis. Doch die Spielekompatibilität des MacBook ist uns ein eigenes Special wert, dem wir uns in ein paar Wochen widmen werden.
Wesentlich freundlicher gegenüber 3D-Action ist die MacBook Pro Reihe. Die (wie der Name andeutet) für Berufsgruppen mit gehobenen Leistungsansprüchen (Ingenieure, Architekten, Fotografen etc.) konzipiert wurde und im Gegensatz zum MacBook auch bei aktuellen Games eine gute Figur macht. Erhältlich in zwei 15“ (Auflösung: 1440 x 900 Pixel) und einer 17“ Variante (1920 x 1200 Pixel!) ist das MacBook Pro die erste Wahl für Gamer - allerdings auch zu einem stolzen Preis. Doch was tut man nicht alles, um den gegenwärtigen Platzhirsch unter den Apple Notebooks sein Eigen nennen zu können?
Last, but not least wäre noch das MacBook Air, dessen Vorstellung als „flachstes“ Notebook aller Zeiten viel Aufsehen erregte. Leider war es das auch schon mit den wegweisenden Features. Sowohl das kleinere 13,3“ Display als auch der relativ niedrige CPU-Takt (1,6 Ghz bzw. 1,86 Ghz) werfen das MacBook Air aus dem Rennen - zumindest was Games angeht. Für vielreisende Geschäftsleute mag das Subnotebook mit seiner handgepäckfreundlichen Form und dem geringen Gewicht (knapp mehr als 1 kg) hingegen eine gute Alternative sein. Allerdings zieht es in Sachen Preis/Leistung gegenüber dem ähnlich teuren MacBook Pro 15“ eindeutig den Kürzeren. Und das fehlende DVD-Laufwerk macht sich spätestens beim Wunsch nach einem DVD Film abends im Hotelzimmer unangenehm bemerkbar.
Seite 3: Infos zum Kauf
Die exquisiten Extras
Apple Computer sind teuer. Zumindest teurer als die Konkurrenz. Dafür bieten sie teils seit Jahren etliche Extras als Standard, für die man bei anderen Herstellern extra zahlt: Integriertes WLAN (im Apple-Jargon „AirPort“) und Bluetooth 2.1 beispielsweise. Und die integrierte iSight Kamera bzw. die Apple Remote Fernbedienung. Oder aber das jeweils aktuelle iLife Paket, dass mit Vollversionen von Programmen wie dem bekannten iTunes (Musik), iMovie (Filmbearbeitung), iWeb (Webseitenerstellung), iDVD (DVDs erstellen), iPhoto (Photo Organizer) und Garage Band (Musikbearbeitung) aufwartet. Und beim Kauf bereits installiert ist und der Kreativität freien Lauf lässt. Gerade in der Vergangenheit glichen sich die Preise durch diese Extras bei genauerer Betrachtung oftmals nahezu aus.
Lohnt sich der Mac für Spieler?
Allein der Menge der verfügbaren Spiele wegen - nein. Das Angebot am PC-Markt ist wesentlich größer und facettenreicher, obwohl auch der Macintosh mittlerweile in praktisch allen Genre gut vertreten ist. Dennoch erscheinen Macintosh Versionen in der Regel nur bei großen (erfolgsversprechenden) Hits und meist verspätet - sofern nicht als Hybrid DVD gleich der Windows Variante beigepackt.
Ähnlich wie bei der Hardware zeichnet sich der Mac Spielemarkt durch eine höhere Preisstabilität aus. Sind Windows Spiele nach 5 Monaten bereits für fünf Euro am Grabbeltisch im Kaufhaus zu finden, hält z. B. ein zwei Jahre altes Age of Empires III noch tapfer 80% des Kaufpreises. Das ist ärgerlich für Neukunden, umso erfreulicher aber, wenn man den Titel nach dem Beenden weiterverkaufen will, da sich man nur wenig „Verlust“ einfährt. Dank der Verfügbarkeit von Bootcamp und der Möglichkeit Windows nativ auf seinem Macintosh betreiben zu können, beginnt diese alte Regeln aufzuweichen: Viele Mac Spieler besorgen sich vorab die günstigen Windows Versionen, was manch einem Mac-Spielehersteller die Sorgenfalten aufs Gesicht treibt.
Festzuhalten ist: Wer den mittlerweile unübersichtlichen PC-Markt nicht mag und sich lieber auf einige wenige Hochkaräter konzentriert, wird mit einem Macintosh seine Freude haben. Viele Umsteiger berichten immer wieder, dass sie sich endlich wie früher im Voraus auf Neuerscheinungen freuen und wirklich mit den Titeln auseinandersetzen. Ohne dass bereits zwei weitere Tophits auf das Anspielen warten. Und wem tatsächlich mal langweilig wird, der findet zu all seinen auf dem Dachboden eingemotteten Konsolen auch die passenden Emulatoren als Mac-Version im Netz.
Ich brauche einen Mac - wo kaufen?
Vor knapp zehn Jahren musste man richtig suchen, wollte man das Arbeitszimmer um einen Macintosh erweitern. Oft waren lange Fahrten zum nächsten Gravis-Store in einer Großstadt erforderlich, wollte man nicht auf den Versandhandel zurückgreifen. Dies wandelt sich - Macintosh Computer sind mittlerweile in der Computerabteilung von großen bundesdeutschen Elektronikfachgeschäften angekommen. Und davon sollte jeder Bundesbürger einen in seiner Nähe haben. Allerdings sprechen zwei Gründe gegen den Kauf dort: der hohe Verkaufspreis und die zumeist fehlende fachliche Kompetenz der Verkäufer, auf Fragen zum Produkt einzugehen - eine unselige Kombination.
Als Alternative bieten sich die guten alten Fachhändler an, die ihr Geschäft zu einem guten Teil auf das Internet umgestellt haben und bei offenen Fragen hilfsbereit zur Seite stehen. Als zentrale Anlaufstelle für den Preisvergleich zwischen diversen Fachhändlern dient das Informationsportal mac-kauf.de, dass ebenso aktuell wie übersichtlich diverse Angebote auflistet.
Lehrpersonal, Schüler und Studenten besitzen die Möglichkeit, im Apple Store Bildung online zu vergünstigten Preisen einzukaufen. Letztere sollten sich über ein Apple on Campus Programm ihrer Hochschule informieren, denn bei den Sonderaktionen lässt sich oft eine WG-Monatsmiete gegenüber dem herkömmlichen Verkaufspreis sparen.
Soll ich noch warten...?
Die am häufigsten gestellte Frage in einem Macintosh Forum ist die, ob man mit dem Kauf nicht noch auf das nächste Hardware Update warten soll. DBekanntlich steht das ja stets kurz vor der Tür - so zumindest die Gerüchteküche. In der Regel dringen die Informationen aus Cupertino (Sitz von Apple) erst kurz vor der offiziellen Ankündigung nach draußen, da Apple ein Interesse daran hat, erstmal „Altlasten“ zu verkaufen, ehe man die neuen Modelle ins Lager räumt. Einzig die legendären Keynotes von Steve Jobs auf der MacWorld liefern oftmals einen Anhaltspunkt. Doch keine Sorge, solltet ihr ein paar Tage vorher zugreifen lässt sich auf Kulanz und Tausch gegen das neuere Modell hoffen.
Eine Weisheit mit ultimativem Heilsanspruch gibt es in dieser Frage nicht. Nur soviel steht fest: Warten lässt sich immer. Und immer wird irgendwann ein besseres Modell kommen. Wer unter keinerlei Zeitdruck bei seiner Investition steht, mag vielleicht tatsächlich die nächste Überarbeitung der Apfelrechner abwarten. Andererseits sind die Leistungssteigerungen oft nicht so überwältigend, dass man allein deswegen noch für Wochen oder gar Monate auf den Spaß der Arbeit mit einem Macintosh verzichten sollte ... na, worauf wartet ihr noch? :-)
Naja sollte vielleicht doch mal kräftig überarbeitet werden das Ganze.
von Psmoke:
Oh mann...ich ringe auch schon länger mit mir. Mich reizt das Ding als Arbeitslaptop und auch das Betriebssystem. Bis jetzt setze ich aber immer noch auf Lenovo mit nem Fedora System. Gleiche Hardware, gutes stabiles Betriebssystem und das für ein Viertel des Preises eines Macs
von Civilisation:
Sebastians Special ist zwar schon etwas älter, aber ein bisschen Gültigkeit müsste noch über sein.
Welcher Mac passt zu mir?
Ob erfahrener Macintosh-Besitzer oder interessierter PC-Nutzer - irgendwann stellt sich jeder die Frage, welches Mac-Modell ideal für den eigenen...