Wie schon bei den Vorgängern dreht sich alles um das Tanzen. Genau genommen tanzt man Choreographien zu bekannten Liedern spiegelbildlich nach. Für Abwechslung sorgen die insgesamt stattlichen 47 Songs, welche von Klassikern wie „ABBA – Gimme! Gimme! Gimme!“ und „Mango Jerry – In the Summertime“ bis hin zu neueren Charthits wie Daft Punks „Get Lucky“ reichen. Bis zu 4 Spieler können (ausreichend viel Platz vorausgesetzt) gleichzeitig an diesem Tanzspektakel teilnehmen.
Zur Wahl stehen grundlegend 3 verschiedene Spielmodi (Sweat/World Dance Floor/Freie Liedwahl). Alle 47 enthaltenen Lieder können im Menü direkt angewählt werden. In der freien Auswahl kann man sich u.a. für die Spielvarianten Classic, Battle, On Stage, Mash Up oder Party Master Mode (Wii U, Xbox360 und Xbox One exklusiv) entscheiden. Wobei zu Beginn nur die Variante Classic frei wählbar ist und die Anderen freigespielt und freigeschaltet werden können.
Die Spielvarianten im Überlick:
- Classic – normales Nachtanzen.
- Battle – Hier tritt man im Zweikampf gegeneinander an.
- On Stage – Einer tanzt die Hauptrolle und die anderen sind die Background Tänzer.
- Mash Up – Tänze, die aus anderen Tänzen bestehen.
- Party Master Mode – Der Spieler mit dem Wii U Gametablet oder dem Smartglass Gerät kann Bewegungen vorgeben oder mischen, die die bis zu 4 weiteren Mitspieler nachtanzen müssen.
Entschied man sich für einen Song, besteht noch - je nach Lied - die Option sich einen Vortänzer auszusuchen. Anschließend geht es auch los. Jetzt heißt es aufstehen, Controller in die Hand nehmen und möglichst geschickt und rhythmisch die Choreographie nach- und mitzutanzen. Die Bewegungsabläufe werden schematisch am unteren Bildschirmrand angezeigt. Jedoch achtet man darauf weniger und konzentriert sich viel mehr auf den oder die Tänzer.
Wer jetzt glaubt so ein bisschen Tanzen ist nicht schwierig, dem sei gesagt, dass dies alles andere als einfach ist. Die Handbewegungen vermag man noch halbwegs mitzumachen, aber spätestens, wenn man versucht, die Beine im Rhythmus über den Boden gleiten zu lassen, werden die meisten daran scheitern. Zum Glück wird nur eine Führungshand ausgewertet, wodurch es nicht zu Frust oder Enttäuschung kommt. Übung macht auch hier den Meister. Das Game lässt erahnen, wie anstrengend ein Bühnenauftritt eines Tänzers ist, da man nach einigen Tracks gehörig ins Schwitzen kommt. Wie gut die Imitation gelingt, wird durch die Anzeige von „perfect“, „good“ oder „ok“ neben dem Avatar des Spielers symbolisiert. Gleichzeitig füllt sich am linken Bildschirmrand ein Balken. Die Füllgeschwindigkeit ist abhängig vom Schwierigkeitsgrad des Liedes und den Fähigkeiten des Gamers. Je voller der Streifen wird, desto mehr Sterne (max. 5) erhält der Spieler. Diese werden anschließend 1:1 als Mojo gutschrieben, welche als Spielwährung dienen und mit denen die weiteren Spielvarianten der einzelnen Songs freigeschaltet werden können.
Besteht eine Online Verbindung, kann man den World Dance Floor betreten. Hier habt ihr die Möglichkeit euer Können gegen andere Spieler auf der ganzen Welt auf die Probe zu stellen. Während auf der Wii jede Menge andere Gamer online sind, so sind es derer auf der PS4 nur ein paar Hand voll.
Beim Just Sweat Spielmodus ist Name Programm. Man hat die Wahl zwischen 10, 20 oder 40 Minuten und dem freien Modus. Bei ersteren kann eine Playlist erstellt werden und der Kalorienzähler wird für die ausgewählte Zeit aktiviert. Nach 40 Minuten ist man als ungeübter, aber engagierter Tänzer dermaßen durchgeschwitzt, dass man sofort danach eine Dusche aufsuchen sollte. Im freien Modus wird der Zähler für die freie Liedwahl ohne Zeitbegrenzung aktiviert. Hierzu ist es notwendig sich eine von max. 8 Dancer Cards im Spiel zu erstellen. Hier unterschiedet sich Just Dance 2014 von seinem Vorgänger, bei dem es möglich war, bis zu 11 von diesen anzufertigen. Zudem ließ man leider die aus Just Dance 4 bekannten Dance Quests weg. Diese waren verschiedene Aufgaben wie z.B. „Hole 5 Sterne mit einem Spieler“ oder „Hole alle Gold Moves“, die es zu lösen galt. Schade, da diese einen deutlichen Wiederspielwert darstellten. Neu hinzugekommen ist jedoch der Karaoke Modus, bei dem bei jedem Song die Option besteht, neben dem Tanzen mitzuträllern. Wie bei fast jedem Spiel hat man auch hier die Möglichkeit im Shop gegen „bares“ zusätzliche Lieder und Spielmodi zu erwerben. Wobei die gute und reichliche Auswahl das nicht unbedingt erfordert.
Grafisch präsentiert sich Just Dance 2014 ansprechend und passend poppig. Die in das Spiel übertragenen Choreografien der Profitänzer mit ihren teils ausgefallenen Kostümen, werden durch angemessene - teils bewegte - Hintergründe imposant unterstützt. Bei den Tänzern wurde an der Farbpalette gedreht, wodurch diese etwas abstrakt dargestellt werden und dadurch der Fokus nicht auf die Personen, sondern auf das Tanzen gelenkt wird.
Die Menüs sind übersichtlich aufgebaut und ohne unnötigen Schnickschnack. Praktisch und gut gefällt die Auswahl der Lieder. Hier wird neben dem Liedtitel ein Foto mit der Anzahl der Vortänzer angezeigt. Zudem wird zeitgleich der entsprechende Song abgespielt, wodurch eine Entscheidung getroffen werden kann.
Da das Spiel auf allen gängigen Heimkonsolen erschienen ist, stehen hier auch verschiedene Steuerungsmöglichkeiten zur Wahl. Bei der Wii wird die Bewegung mit Hilfe der Wiimote erkannt. Die Erkennungsrate ist durchweg in Ordnung, aber nicht 100%ig. Die Playstation 3 bietet die Möglichkeit mit dem Move Controller zu spielen, wohingegen bei der Playstation 4 noch zusätzlich ohne Gamepad und nur mit der PS4 Kamera getanzt werden kann. Der Move Controller ist von der gefühlt etwas exakter als die Wii Fernbedienung und die PS4 Kamera. Vorteil bei Benutzung Letzter ist der Entfall des Pads. Man braucht also keine Angst haben, den Controller beim Spielen zu verlieren oder gegen die Decke zu quetschen. Die Erkennung der Bewegungen ist ausreichend genau. Die Kamera hat jedoch ab und an Erkennungsschwierigkeiten, was aber unter anderem dem Abstand des Spielers zu ihr geschuldet ist. An dieser Stelle sei auch gesagt, dass bei 4 Spielern viel Platz - vor allem in der Breite - benötigt wird. Es war beim Test in meinem Zimmer nicht möglich mit ihr 4 Personen unterschiedlicher Größe (1,10m bis 1,85m) einwandfrei und gleichzeitig zu erkennen (Sie müssen zudem vorher über das Einstellungsmenü der PS4 eingespeichert werden). Daher empfehle ich die Benutzung der Kamera nur bei 1 – 2 Leuten.
Wird die Kamera verwendet, so zeichnet diese automatisch euren Tanz auf. Diese Aufnahme/Zusammenschnitt kann entweder über Facebook, Twitter oder JDTV (Just Dance TV) geteilt oder gelöscht werden. Wer also nicht aufpasst kann sich so schnell auch im Pyjama auf Youtube wiederfinden.
Bei der Xbox360 und der Xbox One wird mit Hilfe des Kinect Sensors controllerlos gespielt. Die Erkennungsgenauigkeit wird vermutlich auf dem Niveau des Move Controllers liegen.
Die Playlist für Just Dance 2014:
- One Direction – Kiss You
- Lady Gaga ft. Colby O´Donis – Just Dance
- George Michael – Carless Whisper
- Ke$ha – C’mon
- David Gueta Ft. SIA – She Wolf (Falling to Pieces)
- The Girly Team – Flashdance… What A Feeling
- Disney’s Aladdin – Prince Ali
- Daft Punk Ft. Pharell Williams – Get Lucky
- Jessie J Ft. Big Sean – Wild
- PSY – Gentleman
- Robin Thicke Ft. Pharrell Williams – Blurred Lines
- Ray Parker Jr. – Ghostbusters
- Gloria Gaynor – I Will Survive
- will.i.am Ft. Justin Bieber - #thatPower
- Daddy Yankee – Limbo
- Ariana Grande Ft. Mac Miller – The Way
- Nicki Minaj – Pound The Alarm
- Frankie Bostello – Love Boat
- Olly Murs Ft. Flo Rida – Troublemaker
- Lady Gaga – Applause
- Mick Jackson – Blame It On The Boogie
- Imposs Ft. Konshens – Feel So Right
- Mungo Jerry – In The Summertime
- Chris Brown – Fine China
- Louis Prima – Just A Gigolo
- Rihanna – Where Have You Been
- Ricky Martin – Maria
- ABBA – Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)
- Dancing Bros. – Moskau
- Pitbull Ft. Christina Aquillera – Feel This Moment
- Wisin & Yandel Ft. Jennifer Lopez – Follow the Leader
- Village People – Y.M.C.A.
- Far East Movement Ft. Cover Drive – Turn up the Love
- Bob Marley – Could You Be Loved
- Nicki Minaj – Starships
- Rutschen Planeten – 99 Luftballons
- Robbie Williams – Candy
- Katy Perry – I Kissed a Girl
- Bog Bog Orkestar – Isidora
- Gwen Stefani Ft. Eve – Rich Girl
- Duck Sauce – It´s You
- The Sunlight Shakers – Aquarius/Let The Sunshine In
- Sammie – Miss Understood
- Sentai Express – Nitro Bot
- Tal – Dance (Pop version)
- Fedez – Alfonso Signorini (eroe nationale)
- Katy Perry - Roar
Ubisoft hat es wieder einmal geschafft zu überzeugen. Just Dance 2014 macht irre viel Spaß und stellt eines der besten Partygames der letzten Jahre dar. Besonders wenn man es mit Freunden oder Familienmitgliedern spielt ist der Abend gerettet. Egal ob groß oder klein, jeder kann vom Tanzfieber mitgerissen werden. Selbst mich Couch Potatoe und Bewegungsmuffel hat es nach etwas Überwindung gepackt.
Die Songauswahl ist riesig und bietet jedem etwas. Die sehr ansprechende Präsentation trägt ihren Teil zu diesem gelungenen Spiel bei. Nur der fehlende Dance Quest Modus verhindert eine perfekte Wertung.
Hardware bedingt sieht es auf der Wii etwas grober aus, als auf den anderen Konsolen. Hat aber auf den Spielspaß keinen Einfluss. Egal, für welche Plattform man sich entscheidet: Spaß macht es für jede Konsole. Auch Genre fremde sollten mal einen Blick riskieren. Von mir gibt es hier eine klare Kaufempfehlung!