Auf allen aktuellen Plattformen präsentiert man uns einen waschechten, arcadigen Funracer mit Hotwheels Thematik. Soll heißen: Statt Rennen mit großen Karren auf „richtigen“ Strecken, steuert ihr Spielzeugflitzer durchs Kinderzimmer, den Keller oder andere Räumlichkeiten. Die Fahrzeuge stammen aus dem Fundus von Mattel. Quasi jeden Wagen im Spiel könnt ihr euch theoretisch als Modell im nächsten Spielzeuggeschäft kaufen. Gefahren wird überwiegend auf den bekannten, meist orangenen, Fahrbahnplatten. Mancherorts gibt es ein Wiedersehen mit bekannten Hotwheels Monstern. So trefft im Verlauf der Rennen auf Drache, Dino und Konsorten.
Eine langwierige Einführung gibt es nicht. Nach einem kurzen Tutorial geht’s auch schon los. Mehr als Gas geben und driften müsst ihr nicht machen. Viel zu verstehen gibt es demnach nicht.
Ruck zuck brettert ihr mit den vermeintlichen Miniflitzern über die Strecken. Diese sind, wie auch die Fahrzeuge, überwiegend Mattels Spielkiste entsprungen. Soll heißen, ihr rast meist über die bekannten, bunten Plastikbahnen. „Meist“ deshalb, weil ihr hier und da quasi querfeldein über Keller- und Spielzimmerböden fahrt. Zwar wird die der Kurs hier ebenfalls z.B. durch Plastikzylinder markiert. Dennoch könnt ihr, wortwörtlich, über das Ziel hinausschießen und fahrt anschließend neben der eigentlichen Strecke. Zum Glück teleportiert ihr euch per einfachem Tastendruck, mit Zeit- und oftmals damit einhergehendem Platzverlust, wieder zurück.
Durch Drifts ladet ihr eure Turboleiste auf. Je nach Fahrzeugmodell könnt ihr diesen jeder Zeit, oder aber erst nach dem Befüllen einzelner Segmente, einsetzen und den Spielzeugflitzer nochmals beschleunigen. Man kennt es: driften in den Kurven, Turbo auf den Geraden und in Loopings. Eine weitere Möglichkeit schneller ans Ziel zu kommen, sind Beschleunigungsmarker auf der Strecke. Einmal berührt, beflügeln auch diese euer Auto und bringen euch dem Sieg schnell ein Stück näher.
Daneben gibt es, ab und an, die eingangs erwähnten Monster zu bestaunen. Über oder neben der Strecke hängend, beackern sie die Fahrer. Die als Erstes auftretende Spinne spuckt Netze auf die Fahrbahn. Fährt man rein, bremst man abrupt ab. Drumherum fahren ist angesagt.
Spieletechnisch war es das leider auch schon. Entgegen dem Trend der meisten Funracer gibt es keinerlei Waffen. Nichts, mit dem ihr eure Kontrahenten aufhalten könntet. So bleibt euer größter Feind die hin und wieder fehlende Übersicht. Vor allem die Abschnitte abseits der Rennstrecke sind gerne schwer einzusehen. Ruck zuck verpasst man die nächste Auffahrt. Selbiges passiert wiederholt bei Sprüngen über Rampen.
Ansonsten gibt es nichts zu meckern. Die Rennen sind schnell, die Strecken nett und die Fahrzeuge, Genre typisch, mal mehr mal weniger gut zu handhaben. Neben schnellen Rennen und Multiplayerpartien, durchforstet ihr im Storymodus Mattelcity. Hier wechseln sich normale Rennen mit Zeitrennen ab und dort schaltet ihr neue Einrichtungsgegenstände für euer Spielzimmer sowie Währung, zum Kauf neuer oder zur Aufwertung alter Fahrzeuge, frei.
Kreative Spieler toben sich im Streckeneditor aus oder stylen die Fahrzeuge um. Selbstverständlich alles in Spielzeugoptik. Technisch gibt sich das Spiel keine Blöse. Die Rennen sind blitzschnell und auch wenn sich alle Fahrzeug gleichzeitig auf dem Schirm Tummeln gibt’s, in der getesteten Xbox One Version, keine Probleme.
Hot Wheels unleashed ist ein Funracer mit ohne Ecken und Kanten....aber auch irgendwie ohne Persönlichkeit. Es gibts nichts, was man nicht schon zigfach in anderen Vertretern dieses Genres gesehen und erlebt hat. Selbst das Prädikat »für die ganz kleinen« kann man nicht bedenkenlos vergeben. Dazu ist das Spiel bereits im einfachsten Modus zu fordernd.
Das Game lebt von der Lizenz und spricht daher auch eher die größeren Fans der Marke an.
Kurz: Gut aber nicht herausragend.