Bladestorm: Nightmare – Ein (Alp)Traum von einem Spiel im Test

PlayStation 4Xbox One

Und? Gut geschlafen? Angenehme Träume gehabt? Bewahre sie gut, denn mit Bladestorm: Nightmare ist ein Spiel herausgekommen, dass dir Alpträume bereiten könnte.

Bladestorm_Nightmare_neXGam_11Wer kennt die Werke von Omega Force nicht? Samurai WarriorsHyrule Warriors oder Warriors Orochi folgen einer bestimmten Formel: Man steuert einen Helden über ein gigantisches Schlachtfeld, nimmt gegnerische Festungen ein und erhält so mehr Truppen. Gleichzeitig muss man natürlich überleben und aufpassen, dass der Feind die eigenen Linien nicht überrennt.
 

Bladestorm: Nightmare erfindet das Rad nicht neu. Was aber auch daran liegt, dass es sich hierbei um die Neuauflage eines Spiels handelt, das schon 2007 für die auslaufende Konsolengeneration erschienen ist. Das Einzige, was die Entwickler gemacht haben, ist eine Erweiterung des Spielinhalts. Und zwar um den titelgebenden Nightmare-Modus.

Das Schlachtfeld ist dabei Frankreich zur Zeit des Hundertjährigen Krieges. Wer Näheres über diesen Konflikt wissen möchte, der damals Frankreich und England erschütterte, der sei auf das Internet verwiesen. Die Kurzfassung lautet, dass  unter anderem beide  Nationen sich um die französische Thronfolge stritten.

 
Bladestorm_Nightmare_neXGam_16Du selbst spielst einen Söldner, der für eine der beiden Seiten arbeitet. Du kannst ihn dir frei erstellen und gestalten. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Das Geschehen findet hauptsächlich auf gigantischen Schlachtfeldern statt. Das ist durchaus wortwörtlich gemeint, denn es kann locker passieren, dass man schon allein um von einer Festung zur anderen zu kommen minutenlang unterwegs ist. Und das ohne Feindkontakt!

Diese Burgen muss man erobern, um weiterzukommen. Einige von diesen besitzen Verteidigungspunkte, die man erst auf null bringen muss. Dazu ist es erforderlich, dass man bestimmte gegnerische Truppen nahe der Festung besiegt. Ist das getan, erscheint der Festungskommandant, den man niederringen muss, um das Gebäude zu übernehmen und um dadurch neue Einheiten zu kriegen.

Der Charakter, den man steuert, hat die Fähigkeit, befreundete Einheiten sozusagen zu übernehmen, von denen es eine enorme Vielzahl gibt. Es existieren Pikeniere, Schwertkämpfer, Lanzenschwertkämpfer, Bogenschützen und, und, und. Dabei ist allen Truppen gemein, dass sie speziell anderen gegenüber stark und anderen wiederum schwach sind. Welche das sind, erkennt man auf dem Schlachtfeld hervorragend. Dann ist nämlich über ihren Kopf ein Symbol zu sehen. Zeit, sich eine bessere Einheit zu suchen.
 
Bladestorm_Nightmare_neXGam_22Was allerdings dauern kann, denn ein Nachteil dieser großen Karten ist, dass man teilweise lange suchen darf, bis man den passenden Waffentypen gefunden hat. Und das ist mit viel Hin- und Hergelaufe verbunden. Leider besitzt das Spiel nämlich, anders als zum Beispiel Hyrule Warriors, keine Abkürzungen. Das heißt, man wird viel Backtracking betreiben müssen.

Jeder Trupp verfügt über einen Standardangriff und drei Spezialattacken, die eine gewisse Cooldown-Zeit haben. Es gilt dies alles so gut einzusetzen, dass man ohne Probleme weiterkommen kann. Und so kann man mit Pferdetruppen Sturmangriffe durchführen oder mit Bogenschützen gezielt einzelne Gegner niederstrecken.

Eine Kampagne im Spiel kann manchmal mehrere In-Game-Tage dauern. Und wenn man stirbt, ist das noch nicht Game Over, sondern man zieht sich zurück und verliert »nur« die aktuelle Mission, die sich im Laufe derselben übrigens verändern kann. Falls man jedoch gewinnt, erhält man Erfahrungspunkte und Geld, dass man investieren kann.
 
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Und dabei kann man nicht nur sich selbst verbessern, sondern ebenso die Einheiten, mit denen man kämpft. Je mehr man mit einer kämpft, umso mehr XP erhält die aktuelle, die man dann nach dem Kampf ausgeben kann. Das ist Motivation genug, auch andere Units auszuprobieren, um im späteren Verlauf des Games keinen Nachteil zu haben.

Doch je länger man die normale Kampagne spielt, desto eintöniger kommt sie einem vor. Sie ist zwar gut geworden und das Setting ist nicht ausgelutscht, aber es fehlt das bestimmte Etwas, dass das Spiel positiv hervorhebt.

Zum Glück ist da der Nightmare-Modus, der dem 100-jährigen Krieg ein Fantasy-Setting gibt. Die Story ist, dass Jean d‘Arc von einem Dämon besessen wird und seitdem leicht bekleidet durch die Gegend läuft und versucht, die Menschheit zu unterjochen. Ihr habt natürlich was dagegen und versucht, gemeinsam mit den Franzosen und Engländern die Gegner zurückzudrängen.
 
Bladestorm_Nightmare_neXGam_62Mit dem Nightmare-Modus tauchen neue Einheiten und Waffentypen auf dem Schlachtfeld auf. Magie liegt in der Luft und Goblins und Drachen sind Alltag. Hierdurch wird das Spiel abwechslungsreicher und interessanter und das ebenso durch die Tatsache, dass man auf einmal große Gegner bekämpfen muss, die so manche Festung bewachen. Schon allein dadurch wird man wesentlich mehr Spaß haben, als noch im normalen Modus.

Und doch versucht das Game am Ende, einem die Spiel-Laune zu verderben. Denn die Grafik ist fürchterlich veraltet! Sie erinnert an die Übergangszeit zwischen 128 Bit-Konsolen und der HD-Ära. Die Texturen wirken verwaschen, die Animationen grauselig, die Gebiete sind detailarm und allgemein langweilig anzusehen. Das ist etwas, was einem modernen Gamer Albträume bescheren kann! Und das ist auch am Ende, neben dem vielen Backtracking, der Faktor, der dafür sorgt, dass Bladestorm: Nightmare unterm Strich nicht endgültig überzeugen kann.



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Forum
  • von mzero2:

    Ich denke trotzdem man sollte hier nicht die Geschichte auf dem Kopf stellen, immerhin handelt es sich bei Jeanne d'Arc um eine Heilige der katholischen Kirche. So was tut mir einfach weh.

  • von Civilisation:

    Naja, das Spiel soll halt keine Geschichtslektion sein, sondern "nur" pure Unterhaltung. Will man mehr über die historischen Gegebenheiten wissen, muss man halt woanders gucken.

  • von mzero2:

    Als jemand der sich für die echte historische Jeanne d’Arc interessiert bin ich über diesen Schwachsinn entsetzt.

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