Bladestorm: Nightmare erfindet das Rad nicht neu. Was aber auch daran liegt, dass es sich hierbei um die Neuauflage eines Spiels handelt, das schon 2007 für die auslaufende Konsolengeneration erschienen ist. Das Einzige, was die Entwickler gemacht haben, ist eine Erweiterung des Spielinhalts. Und zwar um den titelgebenden Nightmare-Modus.
Das Schlachtfeld ist dabei Frankreich zur Zeit des Hundertjährigen Krieges. Wer Näheres über diesen Konflikt wissen möchte, der damals Frankreich und England erschütterte, der sei auf das Internet verwiesen. Die Kurzfassung lautet, dass unter anderem beide Nationen sich um die französische Thronfolge stritten.
Das Geschehen findet hauptsächlich auf gigantischen Schlachtfeldern statt. Das ist durchaus wortwörtlich gemeint, denn es kann locker passieren, dass man schon allein um von einer Festung zur anderen zu kommen minutenlang unterwegs ist. Und das ohne Feindkontakt!
Diese Burgen muss man erobern, um weiterzukommen. Einige von diesen besitzen Verteidigungspunkte, die man erst auf null bringen muss. Dazu ist es erforderlich, dass man bestimmte gegnerische Truppen nahe der Festung besiegt. Ist das getan, erscheint der Festungskommandant, den man niederringen muss, um das Gebäude zu übernehmen und um dadurch neue Einheiten zu kriegen.
Der Charakter, den man steuert, hat die Fähigkeit, befreundete Einheiten sozusagen zu übernehmen, von denen es eine enorme Vielzahl gibt. Es existieren Pikeniere, Schwertkämpfer, Lanzenschwertkämpfer, Bogenschützen und, und, und. Dabei ist allen Truppen gemein, dass sie speziell anderen gegenüber stark und anderen wiederum schwach sind. Welche das sind, erkennt man auf dem Schlachtfeld hervorragend. Dann ist nämlich über ihren Kopf ein Symbol zu sehen. Zeit, sich eine bessere Einheit zu suchen.
Jeder Trupp verfügt über einen Standardangriff und drei Spezialattacken, die eine gewisse Cooldown-Zeit haben. Es gilt dies alles so gut einzusetzen, dass man ohne Probleme weiterkommen kann. Und so kann man mit Pferdetruppen Sturmangriffe durchführen oder mit Bogenschützen gezielt einzelne Gegner niederstrecken.
Eine Kampagne im Spiel kann manchmal mehrere In-Game-Tage dauern. Und wenn man stirbt, ist das noch nicht Game Over, sondern man zieht sich zurück und verliert »nur« die aktuelle Mission, die sich im Laufe derselben übrigens verändern kann. Falls man jedoch gewinnt, erhält man Erfahrungspunkte und Geld, dass man investieren kann.
Doch je länger man die normale Kampagne spielt, desto eintöniger kommt sie einem vor. Sie ist zwar gut geworden und das Setting ist nicht ausgelutscht, aber es fehlt das bestimmte Etwas, dass das Spiel positiv hervorhebt.
Zum Glück ist da der Nightmare-Modus, der dem 100-jährigen Krieg ein Fantasy-Setting gibt. Die Story ist, dass Jean d‘Arc von einem Dämon besessen wird und seitdem leicht bekleidet durch die Gegend läuft und versucht, die Menschheit zu unterjochen. Ihr habt natürlich was dagegen und versucht, gemeinsam mit den Franzosen und Engländern die Gegner zurückzudrängen.
Und doch versucht das Game am Ende, einem die Spiel-Laune zu verderben. Denn die Grafik ist fürchterlich veraltet! Sie erinnert an die Übergangszeit zwischen 128 Bit-Konsolen und der HD-Ära. Die Texturen wirken verwaschen, die Animationen grauselig, die Gebiete sind detailarm und allgemein langweilig anzusehen. Das ist etwas, was einem modernen Gamer Albträume bescheren kann! Und das ist auch am Ende, neben dem vielen Backtracking, der Faktor, der dafür sorgt, dass Bladestorm: Nightmare unterm Strich nicht endgültig überzeugen kann.