Bayonetta & Vanquish 10th Anniversary Bundle Unterschiedlich gut gealtert im Test

PlayStation 4Xbox One

Es ist jetzt zehn Jahre, das mit Bayonetta und Vanquish zwei Spiele von Platinum Games erschienen sind, die für das Studio den Durchbruch bedeuteten. Anlässlich des Jubiläums gibt es ein Bundle, das für die PS4 und Xbox One herausgebracht wurde.

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Platinum Games war 2010 eher ein Geheimtipp. Ihre bisherigen Spiele, Madworld und Infinite Space, erhielten zwar Aufmerksamkeit und gute Bewertungen. Doch es waren nicht die Titel, die dafür sorgten, dass der Entwickler das Renommee kriegte, für das er heute bekannt ist. Das änderte sich erst dann, als Bayonetta hier im Westen herausgebracht wurde.
 
Auf einen Schlag wurde das Studio bekannt. Denn was hier in Zusammenarbeit mit dem Publisher SEGA entstand, kann man nur als grandios bezeichnen. Es war ein Over-The-Top-Action-Spiel, dessen Gameplay an die Devil May Cry-Reihe von Capcom erinnerte.
 
Mit ein Grund für den Erfolg Bayonettas war sicherlich die Protagonistin. Eine sexy Hexe, die gleichzeitig cool daherkam und kräftig austeilen konnte. Kombiniert mit einer Story, die episch und komisch zugleich war, war es kein Wunder, dass sie zur Aushängefigur von Platinum Games wurde. 
 

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Dabei wurde das Spiel in den Jahren mehrere Male neu herausgebracht. Es kam für die Wii U, den PC und die Switch heraus. Die Neuauflage für die PS4 und Xbox One basiert auf der Computer-Variante.
 
Was hat sich überhaupt im Vergleich zur allerersten Version geändert? Natürlich die Auflösung, die jetzt auf 1080p mit 60 Frames die Sekunde läuft. Auch die Steuerung wurde angepasst, bzw. auf das neue Gamepad adaptiert. Ansonsten blieb alles beim Alten, was man ebenfalls an der Grafik merkt. Optisch ist das Game nämlich an sich nicht gut gealtert. Wiederholt bemerkt man unscharfe oder pixelige Texturen.
 
Was allerdings dem Gameplay an sich nicht schadet. Noch immer macht es einen Heidenspaß Combos aneinanderzureihen und den vielfältig und bunt designten Gegnern den gar auszumachen. Wobei der Schwierigkeitsgrad, Platinum Games-typisch nicht ohne ist.
 

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Auch Vanquish feiert dieses Jahr sein Zehnjähriges und wurde gemeinsam mit Bayonetta remastered neu herausgebracht. Anders als allerdings der Hexen-Titel ist das SciFi-Werk nicht so gut gealtert.
 
Die Story handelt davon, dass eine russische Terrororganisation, die sich Order of the Russin Star nennt, einen amerikanischen Sattelitenstation übernommen hat. Dieser bündelt Sonnenenergie und verwandelt es in Mikrowellen. Damit wird San Francisco angegriffen, wodurch die Stadt nahezu komplett ausgelöscht wird.
 
Amerikanische Soldaten sollen die Raumstation befreien. Dabei werden sie von dem DARPA-Agenten Sam Gideon unterstützt, der einen Augmented Reaction Suit trägt. Mit diesem werden in bestimmten Situation seine Reflexe ums Zehnfache beschleunigt, wodurch sich für den Spieler die Zeitwahrnehmung verlangsamt und man ausweichen oder besser zielen kann.
 
Während es bei Bayonetta mehr um Style geht, geht es bei Vanquish um Action pur. Es vergeht nur selten Zeit, wo man nicht unter Druck steht, wo einem nicht die Geschosse um die Ohren fliegen. Dabei setzt das Game auf Mobilität. Denn nur, wenn man in den Augmented Modus kommt, hat man eine Chance zu überleben. Wobei man da auch nicht unbegrenzt sich drinnen aufhalten kann, da das System schnell überhitzt und sich erst abkühlen muss.
 

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Im Vergleich zu Bayonetta ist der Schwierigkeitsgrad bei Vanquish wesentlich höher angesetzt. Selbst auf Normal ist es Standard, dass man sehr oft stirbt. Vor allem einige Bosse lassen den Puls in ungeahnte Höhen schnellen. Stellenweise grenzt das Game schon fast ans Unfaire an, wobei dies für Platinum Games zu einer Art Qualitätsmerkmal wurde.
 
Die Story wirkt anhand der Protagonisten eher wie eine Zelebrierung typischer männlicher Actionhelden. Der Held des Games, Sam Gideon, ist ein kettenrauchender, betont lässiger Kerl, der selbst in den gefährlichsten Situationen Contenance behält und einen coolen Spruch auf Lager hat. Er ist umgeben von anderen Action-Archetypen, wie dem Lieutenant Colonel Robert Burns, einem grimmigen Veteranen, der Sprüche von sich gibt wie „Hunde, wollt ihr ewig leben?“. Was allerdings damals noch funktionierte, wirkt heute unfreiwillig komisch und wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten.
 
Es tut Vanquish auch nicht gut, dass die Neuauflage des Spiels gemeinsam mit der von Bayonetta herausgebracht wurde. Denn im Vergleich zu der sexy Hexy, bei der man alles überspitzt und mit einem Augenzwinkern dargestellt wird, fällt es atmosphärisch trotz einer durchaus genialen Präsentation ab.
 

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In Sachen Grafik gilt dasselbe, wie auch bei Bayonetta. Die Darstellung wurde auf 1080p mit 60fps angepasst, wobei viele Texturen immer noch daran erinnern, dass das Spiel aus einer anderen Zeit ursprünglich stammt. Sie sind schwammig oder grob aufgelöst. Dafür wirken die Lichteffekte etwas verbessert. Allerdings gibt es durchaus Momente, in denen das Game laggt.
 
Am Ende ist die Sammlung dennoch für Neugierige oder solche, die die Originalspiele nicht besitzen, einen Kauf wert. Schon allein, um zu sehen, wie sehr sich Platinum Games seit damals veränderte.


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  • von Darkshine:

    Das Steelbook schaut sooo geil aus! ...

  • von Phill XVII:

    Ich liebe die deutsche Stimme von Sam. Irgendwie total unpassend aber trotzdem Mega geil. ...

  • von Goldeneye:

    Habe es auch schon eine Woche, habe auch mit Vanquish begonnen. Man kann beide Spiele einzeln installieren....

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