Duck Tales HD Remastered im Test

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Remakes von Retro Titeln sind insbesondere seit der Download-Generation mit PS3 und Xbox 360 schwer im Trend. Eine der schillerndsten Jump and Run-Serien der 8-Bit-Ära feiert jetzt sein HD-Comeback:

duck_tales_hd_2Die Serie rund um Entenhausens Einwohner ist ein Disney Klassiker und erfreut sich noch heute großer Beliebtheit im Kinderprogramm. Zum Start der Videospielserie Ende der 80er Jahre schneiderte Capcom Onkel Dagobert und Gefolge ein Jump and Run für das NES auf den Entenbürzel, das auch heute kaum etwas von seinem Kultfaktor einbüßte. 1993 schob man sogar noch einen Nachfolger hinterher, obwohl die 8 Bit Hochzeit schon lange vorbei war. Wer das Original einmal im bewegten Bild sehen will, schaut hier mein Videorückblick zu den NES-Episoden.
 
 
Videorückblick zum Original Duck Tales auf dem NES:
 

 

Jetzt ist es da, das HD-Remake. Und Wayforward tat im Auftrag von Capcom das Beste, was man bei einer Neuauflage machen kann: Man ließ das Original weitestgehend unangetastet und bohrte es nur audiovisuell auf. Onkel Dagobert strebt wie immer nach größerem Reichtum und begibt sich auf Schatzsuche nach verlorenen Artefakten. Diese sind in den unwirtlichsten Gebieten der Welt und selbst auf dem Mond verstreut. Bewaffnet mit Frack, Zylinder und dem guten alten Gehstock, genannt Pogostick, geht es ins Abenteuer. Hier spendierte Wayforward dem Spiel eine Storyline und Sequenzen, die eine grobe Handlung um das Spielgeschehen stricken. Das fehlte auf dem NES gänzlich. Zur Freude der Serienfans wurden auch die Originalsprecher der Serie verpflichtet und leihen Dagobert und Co. ihre Stimmen. Das bringt die Level und die Handlung geschlossener rüber.

duck_tales_hd_3Im Gegensatz zum Original wurde dem letzten Bosskampf jetzt ein eigenes Level spendiert, so dass Dagobert nun Gundels Heimat, den Vesuv, bezwingen muss. Insgesamt wurde das Remake beim Missionsdesign etwas aufgepeppt, um die Spielzeit der doch kurzen Vorlage zu erweitern. Nun muss Dagobert Bauteile für Quacks Doppeldecker suchen, oder Anzugteile für Gizmoducks Superhelden-Anzug. Dazu gesellen sich Lorenfahrten, die mich eher an Donkey Kong Country erinnert haben. Das sorgt für mehr Spielzeit, auch wenn die »Streckung« spürbar ist.

Die Endbosse wurden ebenfalls einer Frischzellenkur unterzogen. Zwar sind es immer noch die gleichen wie im NES-Titel, doch die Angriffsmuster wurden variantenreicher und die Bosskämpfe damit deutlich herausfordernder. Damit Dagobert den gesteigerten Herausforderungen gewachsen ist, wurden insgesamt vier Herzcontainer in den Leveln versteckt, so dass der Energievorrat ausgebaut werden kann. Des Weiteren steht eine Levelkarte zur Verfügung, was die Orientierung erleichtert. Viele Spieler hatten im Original mit der Steuerung des Pogosticks zu kämpfen. Dieser konnte genutzt werden, wenn im Sprung der B-Button und das Steuerkreuz nach unten gleichzeitig betätigt wurden. Duck Tales HD behält diese Steuerung bei, bietet aber auch eine einfachere Pogosteuerung, wo ein Buttondruck in der Luft genügt. Die vielfach im Internet bemängelten »Aussetzer« konnte ich Test nicht bestätigen, der Stock verrichtet identisch zum Original seinen Dienst.

duck_tales_hd_4Ein mittlerweile im Web schon fast totgerittenes Thema ist die Musik von Ducktales. Das vielbeschworene »Moon Theme« gilt im Web und in Communities als Inbegriff der 8 Bit Musik. Auch wenn der Track sicherlich nicht schlecht ist, so bin ich jedoch von C64 und anderen 8 Bittern schon besseres gewohnt. Sei es drum, alle Originalsongs wurden für das Remake liebevoll neu arrangiert und gehen gut ins Ohr. Die gehörige Portion Retrofeeling geht dabei nicht über Bord. Wer Duck Tales HD ausreichend lange spielt, kann zudem die Originalsongs später freischalten.

Zum Thema »freischalten«: Da gibt es bei Duck Tales HD eine Menge. Denn die hart erhüpften Dollars können in freischaltbare Artworks, Bleistiftzeichnungen und Serientrailern investiert werden. Das gibt der banalen Punktesammelei 2013 einen Anreiz.

Insgesamt ist Duck Tales HD ein gelungenes Remake, welches ich jedem Entenfan ans Herz legen kann. Kenner des Originals freuen sich, dass nicht allzu viel verändert wurde und der Spielspaß erhalten blieb. So sollten Remakes von Klassikern immer aussehen. Manchmal ist weniger einfach mehr.




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Forum
  • von Mistercinema:

    Müsste mal testen, ob man digitale Spiele, die nicht mehr im Store sind mit dem alten Trick immer noch auf neue/andere Accounts ziehen kann. HAb das damals für meinen Bruder mit Marble Blast Ultra noch hin bekommen auf der 360....

  • von Undead:

    Die digitale Version ist wieder in den Stores. Mal sehen, ob die Physical Preise dann wieder runtergehen ...

  • von aldi404:

    Wie gut, dass ich meine digitale Version schon lange habe, zumindest bis Microsoft pleite geht und die Server abstellt.

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